Ausgangspunkt für die Auffahrt auf den Passo del Cason di Lanza ist entweder Pontebba oder Paularo. Beide Orte sind von der A 23 erreichbar. Pontebba ist auch über das Nassfeld auf der B 90 erreichbar. Nach Paularo kommt man über Tolmezzo. Sowohl von Pontebba als auch von Paularo aus führt eine sehr schmale, oft recht steile und teilweise abenteuerliche, jedoch durchgehend asphaltierte Straße auf die Passhöhe. Die Strecke von Pontebba kann nach Unwettern unter Umständen nicht passierbar sein.
Charakteristik
Der Klettersteig auf den Monte Zermula führt durch die plattengepanzerte Nordwand, wobei immer wieder Bänder von einer zur nächsten Plattenpassage leiten. Die Bandquerungen sind großteils ungesichert! Sehr guter, meist ausgezeichneter Fels, lediglich die Ausstiegsrinne ist steinschlaggefährdet und weist brüchigen Fels auf. Die Sicherungen sind durchwegs gut, im oberen Teil jedoch durch Steinschlag etwas in Mitleidenschaft gezogen (Stand August 2011). Insgesamt, vor allem auch mit dem interessanten Abstieg, ein lohnendes Unternehmen. Hervorragende Rundsicht vom Gipfel.
Gipfel / Berg
Monte Zermula, 2143 m
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung, Helm!
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz am Lanzenpass folgt man der Beschilderung bzw. der rot-gelben Kreismarkierung (teilweise auch rot-weiß). Zuerst auf einem Fahrweg einige Meter nach Süden, dann beim Wegweiser rechts ab und durch den Wald (hier ist der Steig deutlich ausgeprägt) aufwärts. Bald hält man sich mehr rechts und quert über Blockgelände unterhalb der Nordwand des Vorgipfels in das Schuttkar hinüber, das unterhalb der Scharte zwischen den beiden Gipfeln eingebettet ist. Auf dem Steig, zuletzt über leichten Fels (1) zum Einstieg unterhalb einer markanten Verschneidung.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Durch die Verschneidung (stark geglätteter, sehr guter Fels) steil hinauf (C), ungesicherte Querung nach links, kurz bergab (B) und über ein plattige Rippe (B, kurz B/C) sehr schön aufwärts auf einen Absatz. Nach links (ungesichert) zum Beginn einer phantastischen Wasserrillenplatte. Über sie in herrlicher Kletterei (C, eventuell kurz C/D) aufwärts, dann wieder nach links über ein Bändersystem (teilweise ungesichert) in eine Rinne. Durch diese, stellenweise über plattigen Fels (B, Stellen B/C, im oberen Teil Steinschlagschäden) zum Ausstieg in einer Gratscharte. Kurz bergab (A) zu einem alten Kriegssteig. Über ihn nach Westen auf den nahen Gipfel, etwa 10 Minuten vom Ausstieg.
Abstieg
Auf dem sehr gut angelegten Normalweg (Weg Nr. 442), der durch die ungemein steilen Grashänge der Südseite verläuft, abwärts und über Wiesenhänge in den Sattel vor dem Monte Pizzul. Nun nach Norden in eine tiefe sumpfige Mulde. An ihrem Rand entlang, dann durch den Wald in Kürze hinunter zum Lanzenpass.
Zielpunkt
Monte Zermula, 2143 m
Rast / Einkehr
Casera Cason di Lanza, 1552 m Etwas westlich von der Passhöhe die Agritura al Cippo, 1403 m
Kombinationsmöglichkeiten
Auf den benachbarten kecken Felszacken des Zuc della Guardia führt ebenfalls ein schöner, wenn auch recht kurzer Klettersteig, der sich gut mit dem Monte Zermula verbinden lässt (Beschreibung siehe Alpintouren.com).
Karten
Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 5.0 Carta Topografica 1:25 000, Blatt Nr. 09, Alpe Carniche – Carnia Centrale, Tabacco Verlag
Bemerkung
Auch der Monte Zermula und die benachbarten Gipfel waren Kriegsschauplatz. Entsprechend häufig stößt man auf Relikte aus dieser Zeit. Interessant ist die Kammbegehung vom Monte Zermula über den östlichen Vorgipfel auf einem alten Kriegsweg (siehe Alpintouren.com).