Von der A10-Abfahrt Grödig oder von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden und zur beschilderten Rossfeldstraße (Richtung Kehlstein) abbiegen. Bei Klaushöhe (Nähe Obersalzberg) passiert man die Mautstation der Rossfeldstraße und fährt diese bis zum Ofnerboden (1.180 m) auf, wo sich rechts ein Parkplatz befindet.
Charakteristik
Sowohl konditionell, als auch technisch eine anspruchsvolle Runde über den ausgesetzten Mannlgrat (auch Mandlgrat genannt) zum Hohen Göll hinauf und im Kamin über den Oskar-Schustersteig wieder runter. Bei vorhandener Trittsicherheit werden geübte Alpinisten auf die Klettersteigausrüstung am verhältnismäßig leichten Mannlsteig (B) verzichten, sofern sie auch schwindelfrei sind. Die „verschärfte Wanderung“ ist landschaftlich absolut top!
Gipfel / Berg
Hoher Göll (2.522 m)
Ausrüstung
weniger Geübte sollten eine Klettersteigausrüstung mitführen bzw. verwenden, Helm empfehlenswert
Vom Parkplatz Ofernboden (1.180 m) kann man sich auf der Schotterstraße, die kurz darauf in eine schmale Asphaltstraße über geht, gemütlich bis zur letzten Kehre vor dem Bus-Wendplatz eingehen. Bei 1.650 m zweigt links ein ausgetretener Pfad ab, der direkt zu den Mannlköpfen hinauf führt. Der mäßig schwierige Steig (Postensteig) ist bei Nässe allerdings heikel, ist dieser mit einigen erdigen bzw. grasigen Abschnitten gespickt. Der Pfad ist nicht markiert, dennoch ist die Orientierung bis zum Einstieg in den Mannlsteig relativ einfach. Im nordseitigen Anstieg können sich allerdings lange Schneereste von Lawinenabgängen halten. Wesentlich touristischer und länger ist die Aufstiegsvariante über das Kehlsteinhaus. Am Bus-Wendeparkplatz angekommen, führt links ein ausgebauter Touristenweg (Nr, 452) zum Kehlsteinhaus und weiter zum überlaufenen Kehlstein (1.837 m) hinauf. Ein kurzer Abstieg, schon kommt man bei der Weggabelung vor dem Mannsteig an.
Äußerst imposant nun der Klettersteig (A bis B) am Mannlgrat, verläuft dieser teilweise recht ausgesetzt auf den Mannlköpfen, im stetigen Auf und Ab, zwischen Felsspalten und -blöcken hindurch. Auf gut 1000 Klettermetern gewinnt man kaum an Höhe, trotzdem ist entsprechend viel Zeit (bis 1 ½ Stunden) einzuplanen. Die großteils seilversicherten Passagen enden mit Eisenbügeln im senkrechten Aufschwung (B/C, Ausstieg auf 2.050 m).
Um sich bei Nebel nicht zu verirren, zeigen regelmäßige Markierungen den sicheren Weg (Nr. 452) zum Gipfel, der über schroffes Gehgelände mit leichter Kletterei (1) erreicht wird. Ein wunderschönes Gipfelkreuz ziert den Hohen Göll (2.522 m), auf dem man ein gewaltiges Panorama genießen darf.
Vorbei am Minigletscher, erfolgt der Abstieg am selben Weg bis zum Wegweiser auf 2.250 m. Rechts klettert man den seilversicherten Kamin (A/B, erhöhte Steinschlaggefahr) ab und hantelt sich an Felsblöcken zum Oskar Schustersteig (2.150 m, Wegnr. 451) hinüber. Sind die abgeschmierten Felsstufen bzw. erdigen Stellen im Schustersteig feucht (Nebel ausreichend), wird der Abstieg sehr rutschig und unangenehm! Hier ist Vorsicht geboten, könnte ein Fehltritt an exponierten, abschüssigen Stellen fatale Folgen haben!
Nach verdienter Einkehr im Purtschellerhaus (1.692 m) wandert man auf gewöhnlichem Wanderweg zum Eckersattel (1.413 m), dann auf der steilen Forststraße zum Ofnerboden zurück.
Rast / Einkehr
Kehlsteinhaus (1.780 m) Purtschellerhaus (1.692 m)
Kombinationsmöglichkeiten
Wer es sich antun möchte, kann auch von Obersalzberg mit dem Bus die allseits bekannte Kehlsteinstraße auffahren und sich so 600 Höhenmeter sparen. Massentourismus, lange Wartezeiten, überhöhte Preise, ein später Aufstieg auf den Hohen Göll und vor allem die Organisation der Rückfahrt zum PKW stehen in keiner Relation zum Genuss über den einsamen Anstieg vom Ofnerboden!
Bei geplantem Auf- und Abstieg über den Mannlsteig ist diese Variante vielleicht eine Überlegung wert, ebenso wie die steile Auffahrt vom Ofnerboden mit dem Mountainbike, welches man am Bus-Wendplatz versperrt zurück lässt. (Tourenbeschreibung ebenfalls auf alpintouren.com)
Karten
ÖK50 Blatt 93 Kompass 14 – Berchtesgadener Land BEV– Austian Map Fly 3D digital Top50 - Bayern 3D digital
Bemerkung
Früh aufstehen lohnt sich, ist auf der Rossfeldstraße vor 8 Uhr noch keine Mautgebühr zu entrichten, findet man den Schranken geöffnet vor und ist das Mauthäuschen noch verweist! Den Mannlsteig vor 9 Uhr erreicht, meidet man den Massenansturm, sind schließlich auch unzählige Bergsteiger mit dem Touristenbus zum Kehlsteinhaus aufgefahren.
Im nordseitigen Anstieg zum Kehlstein sowie im Kamin (kann umgangen werden) am Oskar Schustersteig können sich bis in den Frühsommer Schneereste halten.