Im Innsbrucker Stadteil Hötting bis zum Parkplatz der Nordkettenbahn (Hungerburgbahn) fahren, dahinter links abbiegen und im Bereich des Gramartbodens parken (Achtung: Fahrverbot ab der Hungerburgbahn an Sonn- und Feiertagen). Mindestens genau so gut kann die Tour auch vom Gasthof Planötzenhof aus gestartet werden (großer Parkplatz für die Höttinger Alm).
Charakteristik
Wunderschöne Gratkletterei mit stetigem Blick auf die Landeshauptstadt. Durch den verhältnismäßig langen Zustieg bis zum Grat und dessen Ausgesetztheit gilt die Besteigung als ernsthafte Bergfahrt. Absolute Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Ausdauer sind Vorraussetzung.
Gipfel / Berg
Vordere Brandjochspitze, 2559m
Ausrüstung
feste Bergschuhe; eventuell im Grat (III) mit einem Seil sichern
Der erste Abschnitt des Aufstieges führt zum Höttinger Bild (905m), im Zustieg entweder vom Gramartboden oder vom Gasthof Planötzenhof aufgrund der Wegweiser und Markierungen von beiden Ausgangspunkten nicht zu verfehlen.
Von dort aus folgt man dem guten Steig zum Achselkopf (1572m), lediglich der letzte Anstieg auf diesen ist etwas steiler. Man kann den Achselkopf auch in einem etwas weiteren Rechtsbogen umgehen und gelangt noch vor der Achselbodenhütte wieder auf die Route zurück (siehe Karte). Vom Achselkopf (1572m) aus erreicht man problemlos die bereits erwähnte, nicht bewirtschaftete Achselbodenhütte (1645m).
Nun hat man das nächste Etappenziel bereits vor sich: das Brandjochkreuz (2268m). Normalerweise erfolgt der Aufstieg über den Steig relativ weit nach links ausschweifend. Etwas mühsamer, dafür umso schneller kann man den weglosen Wiesenrücken genauso gut auf dem direkten Weg nach oben steigen.
Ab dem Brandjochkreuz (2268m) führt der Steig in die Felsen und es beginnt die eigentlich Gratkletterei bis in den 3. Schwierigkeitsgrad. Man hält sich am Grat stets an den logischen Weg, wobei einige Einschartungen im Spreizschritt überstiegen und Grataufbauten umgangen werden müssen. Einen gut zu meisternden Kamin steigt man hoch und findet sich bald auf einem ausgesetzten Rücken vor einer tiefen Einschartung wieder welche nur mit einem beherzten Sprung überwunden werden kann. Nur kurz nach dem Sprung steht man vor einer nahezu unüberwindbaren Felswand, weshalb man nach rechts in eine gut erkennbare Rinne ausweicht. Diese kurze Rinne ist zwar steil, führt aber unproblematisch wieder direkt zur Grathöhe hinauf. Nun folgen noch einige Querungen und leichtere Gratpassagen bis das Gipfelkreuz in Sicht rückt und man sich auf den letzten Metern im Gehgelände dem Gipfel nähert.
Der Abstieg erfolgt über den Normalweg (=Ostgrat, auch "Julius Pock Steig"). Dieser ist an einigen Stellen seilversichert und führt direkt zum Frau Hitt Sattel (2270m). Über den gut markierten Weg Nr.215 erreicht man nun unschwierig die Höttinger Alm (1487m) und im weiteren Verlauf den Ausgangspunkt.
Videos von der zu überspringenden Einschartung und von der Rinne: http://www.youtube.com/watch?v=91JgIFy8Tlw http://www.youtube.com/watch?v=qAvH3MripyI http://www.youtube.com/watch?v=g52ZbdR4_3o
Vom Frau Hitt Sattel über den Schmidhubersteig zur Seegrube (1905m) und Talfahrt mit der Nordkettenbahn.
Literatur
Alpenvereinsführer "Karwendel" von Walter Klier (Bergverlag Rother)
Bemerkung
Wenn die Tour wie auf den Fotos gezeigt bei Schnee durchgeführt wird, sind die Schwierigkeitsansprüche ohne Frage wesentlich nach oben zu korrigieren. Auch der Abstieg über den Ostgrat erwies sich mehr als nur heikel. Diese Tour ist im Sommer wie Winter eine ernsthafte Angelegenheit und darf auf keinen Fall unterschätzt werden.