Stüdlhütte, 2802 m, hierher vom Parkplatz beim Lucknerhaus auf gut markiertem Wanderweg ins Ködnitztal und über die Lucknerhütte (2-2,5 Std; 820 Hm).
Längengrad: 12,68831 Breitengrad: 47,069811
Anreise / Zufahrt
Mit dem Kfz von Matrei (N) bzw. von Lienz (S) nach Huben und Auffahrt nach Kals am Großglockner. Nördlich des Ortes zweigt rechts die Mautstraße zum Lucknerhaus ab (Hinweistafeln)- dort großer Parkplatz, 1984 m. Mit der Bahn nach Lienz und mit dem Bus Nr. 5008 über Kals zum Lucknerhaus.
Von der Stüdlhütte nördlich in Kehren aufwärts zur sog. "Schere" und über das Teischnitzkees, westlich entlang des kammartigen "Luisengrates" (setzt sich vom Stüdlgrat südlich fort), weiter zur Luisenscharte (3175 m, Spaltengefahr, anseilen!), welche den Stüdlgrat vom Luisengrat trennt.
Entlang des hier ansetztenden Grates, bzw. teilweise links von diesem am Teischnitzkees, zum eigentlichen Einstieg (Gedenktafel, 3320 m).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Links vom Grat in der westlichen Flanke über die sog. "Petersstiege" (1, Vorsicht auf Steinschlag bei vorausgehenden Bergsteigern) oder direkt am Grat (3) aufwärts.
Nach etwa 60 Hm gelangt man zu einem engen Kamin (2+) und anschließend im leichteren Gelände (1 bis 2) zum sog. "Frühstücksplatz" (3570 m).
In der folgenden, steilen Verschneidung (3, Drahtseil) ca. 15 m gerade empor, kurz nach links in die Westseite und wieder direkt am Grat (3) zur "Kanzel" (Eisenstangen).
Den Turm umklettert man an der Südseite (fotogene Stelle). Nun quert man auf einem Band etwa 10 m in die Westseite und gelangt über steiles Gelände wieder zum Grat, über den man (2; tw. schmal) den 30 m-Aufschwung (3, im oberen Teil Drahtseil) erreicht.
Anschließend immer am Grat oder knapp links bzw. auch rechts von diesem (2 und 2+) zur "Kleinen Platte", die über eine kurze, südseitige Stufe erreicht wird. Nun am besten vom Standplatz direkt am Grat aufwärts, westseitig 2 m absteigen und über ein schmales Felsband Richtung Gipfel weiter (2 und 3; eine Umgehung ist auch südseitig möglich, allerdings schlechte Sicherungsmöglichkeiten).
Am Grat (2) weiter zur Schlüsselstelle, der sog. "Platte" (3+; zumeist hängt eine kurze Reep-schnur von einem Haken herab, die für die Bewältigung der Passage, vor allem bei Vereisung, sehr hilfreich sein kann).
Oberhalb der "Platte" klettert man an einem kurzen Drahtseil gesichert nach rechts in die Südseite. Die folgenden 50 m südseitig wieder zum Grat aufwärts, über den man nach etwa 60 m direkt zum Gipfel gelangt (durchwegs 1 bis 2+).
Abstieg
1000 Hm bis zur Stüdlhütte / 3 Std.; bis zum Lucknerhaus 1810 Hm / 4,5 Std.
Vom Gipfel über den "Normalweg" im steilen, blockigen Gelände südöstlich absteigen (2-) zur exponierten Glocknerscharte und kurzer Aufstieg zum Kleinglockner. Entlang des Firngrates und über plattige Felsen (1) zum "Sattel" abwärts, wo das sog. "Glocknerleitl" (kurzer Steilhang bis 40°, zumeist Steigeisen erforderlich) ansetzt, über welches man den flacheren Firnrücken und die Erherzog-Johann-Hütte (3454 m) bei der Adlersruhe erreicht.
Von der Hütte südwestlich entlang eines Felssporns abwärts (tw. versichert A/B und leichte Kletterei) und rechts (westlich) hinunter zum Ködnitzkees. In einer sanft absteigenden Querung über den Gletscher rechtshaltend zum untersten Ende des Luisengrates und über den westlichen Ausläufer des Ködnitzkeeses, an großen am Gletscher liegenden Felsblöcken vorbei, abwärts, bis man querend wieder die Stüdlhütte erreicht.
Muß man nicht mehr zur Stüdlhütte zurück, kann man auch über den Felssporn unterhalb der Adlersruhe weiter absteigen (tw. versichert) und über die Burgwartscharte (3104 m) auf das Ködnitzkees gelangen. Weiter am östlichen Rand des Gletschers (entlang des Blaukopfgrates) zum markierten Wanderweg in das Ködnitztal zurück.
Stützpunkt
Stüdlhütte, 2802 m, DAV-Sektion Oberland, (120 Schlafplätze), Materialseilbahn von der Lucknerhütte, bew. Anfang Juni bis Ende September; Lucknerhaus, 1984 m; privat, Nächtigungsmögl., bew. Weihnachten sowie Mitte Feb. bis Ende Okt.; Erzherzog-Joha
Bemerkung
Bei guten Verhältnissen großartiger, hochalpiner und beeindruckender Anstieg auf den höchsten Gipfel Österreichs!
Die Höhe, oft vereiste Passagen und der lange und alpine Abstieg verlangen neben einer hervorragenden Kondition auch Erfahrung im hochalpinen Gelände und den sicheren Umgang mit Steigeisen und Pickel; Wird sehr oft unterschätzt.
Schwierigkeitsgrad. Die Absicherung erfolgt mit Zackenschlingen und vereinzelten Eisenstiften. An einigen Stellen sind fixierte Drahtseile vorhanden.
Vor allem an schönen Herbst-Wochenenden zumeist überlaufen. Kaum Orientierungsprobleme, da logischer Routenverlauf.
Gewarnt werden jedoch jene Bergsteiger, die den Anforderungen der Route im Gesamten (Beherrschung des unteren 4. Schwierigkeitsgrades, Gehen am kurzen Seil, Akklimatisation, langer Abstieg, Gletscher-Zu- und Abstieg, Spalten, ev. steilere Eispassagen) nicht gewachsen sind. Außerdem können sich die Schwierigkeiten bei Schlechtwetter beträchtlich erhöhen! Klettertour aus dem Führer "Klettersteige & leichter Fels / Österreich West u. Süd" von Kurt Schall; zu bestellen bei schall-verlag@aon.at