Von Bischofshofen oder Zell am See fährt man auf der B311 bis Lend, dort weiter auf der B167 ins Gasteinertal bis nach Böckstein. Auf der Mautstraße nach Sportgastein zum großen Parkplatz.
Charakteristik
Leichte Firntour, die an den steilsten Stellen etwa 45 Grad misst. Bis in den Frühsommer hinein meist gute Verhältnisse. Der Ausstiegsbereich apert schnell aus, dann brüchiger Fels im ersten Schwierigkeitsgrad.
Gipfel / Berg
Schareck (3122m)
Ausrüstung
Eisausrüstung, Steigeisen, zwei Eisgeräte, Helm, evtl. 2 Eisschrauben. Normalerweise wird die Linke Nordwandrinne seilfrei durchstiegen.
Tourtyp / Charakter der Tour
Eiskletterei
Zustieg
Vom Valeriehaus am Westende des Großparkplatzes wandert man über den Hermann-Bahlsen-Weg W-wärts ins Siglitztal. Anfangs flach bis zur den Talschluss bildenden Steilstufe. In vielen Kehren und steil über diese Stufe bis in eine Höhe von 2060m, dort wo das Gelände wieder flacher wird. Nun verläßt man den Weg zum Niedersachsenhaus und quert in südlicher Richtung weglos, leicht fallend die Wiesenhänge zum Siglitzbach hinunter. Neben dem Bachbett steigt man teils wieder steiler auf in den Bräuwinkel. Den Gegebenheiten folgend an den Fuß der breiten Nordwand.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Ab 2400m wird die Linke Nordwandrinne zunehmend steiler und schmäler (in schneearmen Jahren apert die Rinne sehr bald auch hier aus). Ohne besondere Schwierigkeiten durchsteigt man die Firnrinne. An den östlichen Seitenrändern ergeben sich immer wieder gute Rast- und Fotoplätze. Ab etwa 2840m teilt sich die Rinne, geradeaus steiler, wenn noch Firn liegt, ansonsten nach rechts in flaches Gelände. Hier tritt relativ bald schuttbedeckter, brüchiger Blockfels zutage. Über das Firndach des Schareckkeeses erreicht man in etwa 30 Minuten den Schareckgipfel.
Abstieg
Grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Neuwirtsteig (AV-Weg 112, steil, ausgesetzt, schneller). Hier sei der Pröll-Weg beschrieben, der zwar um einiges länger ist, aber dafür eine schöne, aussichtsreiche Gratrunde bietet, einen herrlichen Einblick in die soeben durchstiegene Nordwand und eine willkommene Einkehr im Niedersachsenhaus bietet. Der Pröll-Weg führt teilweise recht exponiert und mit leichter Kletterei, an mehreren Stellen Drahtseilsicherungen, über die Herzog-Ernst-Spitze, den Neunerkogel und die Riffelhöhe zum Niedersachsenhaus. Von dort auf dem AV-Weg 120 zurück ins Naßfeld.
Stützpunkt
Niedersachsenhaus (2471m)
Rast / Einkehr
Valeriehaus beim Parkplatz, Niedersachsenhaus
Karten
AV 25 Blatt 42 (Sonnblick) ÖK 50 Blätter 154 (Rauris) und 155 (Bad Hofgastein)
Bemerkung
Die Linke Nordwandrinne wird im Frühjahr bei guten Verhältnissen auch öfter mit Schiern befahren. Auskünfte über die Verhältnisse in der Nordwand sind beim Niedersachsenhaus zu erfragen, die aktuelle Telefonnummer findet sich im Hüttenverzeichnis auf der Homepage des Alpenvereines. Als Tagestour recht lang, man sollte als Normalzeit etwa acht bis zehn Stunden Zeit veranschlagen, bei einer Gesamtlänge der Tour von knapp 15 Kilometern und rund 1600 Höhenmetern. Bei einer Nächtigung am Niedersachsenhaus muss man ziemlich genau in südlicher Richtung gut 200 Höhenmeter in den innersten Bräuwinkel absteigen und quert dann in östlicher Richtung unter eine der drei Rinnen.