1. Parkplatz Weißbachbrücke, 980 m. 2. Gebührenpflichtiger Parkplatz oberhalb von Pürzlbach, 980 m. Beide Ausgangspunkte eignen sich gleichermaßen, um den Diesbachstausee zu erreichen, da sie fast dieselbe Weglänge aufweisen.
Längengrad: 12,773983 Breitengrad: 47,513887
Anreise / Zufahrt
Auf der B 312, der Pinzgauer Bundesstraße, bis Weißbach bei Lofer. Dort östlich hinauf Richtung Hirschbichl bis zum Fahrverbot bei der Weißbachbrücke. Oder man fährt bald nach den ersten Kehren hinter Weißbach rechts ab und auf schmaler und steiler Straße nach Pürzlbach.
Charakteristik
Sehr lange Tagestour über einen im Dornröschenschlaf liegenden Grat, der einen angenehm überraschen dürfte. Zudem steht man auf einem hervorragenden Aussichtsberg.
Gipfel / Berg
Großer Hundstod, 2594 m
Ausrüstung
Bergradl, Kletterausrüstung: 50-Meter-Seil, je vier Expressschlingen und Sanduhrschlingen, ein Satz Klemmkeile, camalots oder friends.
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Entweder zu Fuß oder besser mit dem MTB zur Kallbrunnalm (5 km) und weiter zum Diesbachstausee. Der weitere Weg bis zur Talstation der Materialseilbahn des Ingolstädter Hauses ist mit dem MTB nicht unbedingt von Vorteil, da der Weg stellenweise sehr steil und holprig ist, außerdem sind einige Gegensteigungen zu bewältigen. In Summe ist man zu Fuß nur wenig langsamer. Das MTB kann man ein Stück nach dem Schranken der Staumauer abstellen. Von der Talstation der MSB über den markierten Hüttenweg bis über die den Talschluß sperrende Felswand. Der Weg wird flacher und führt durch eine Wiese, rechts neben dem Weg großer Felsblock. Schon vorher sieht man den markanten Einschnitt zwischen Kleinem Hundstod, 2263 m (rechts) und Diesbacheck, 2202 m (links). Am Weg noch so weit, bis die Wiese zu Ende ist und der Weg steiler in Kehren durch eine große Blockhalde ansteigt. Hier links hinauf in Richtung des klammartigen Einschnitts (sogen. "Pflegerklamml"), der in die Schrofenwände einschneidet. Steil über Gras in der engen Rinne empor, Steigspuren und verwaschene alte Markierungen weisen den Weg. Sehr steil hinauf (Stellen 1) in eine flache Mulde. Von hier über Gras und einen Schutthang schräg links ansteigen Richtung Diesbacheck. Wiederum recht steil über Rasen- und Schrofenhänge (kurze Stellen 1-) auf das Diesbacheck und nach rechts hinüber zum Fußpunkt des Südwestgrates. Oder man folgt den Steigspuren (teilweise Steinmänner) über rechts durch die Mulde zwischen Kleinem und Großem Hundstod und erreicht so weniger steil den Hochwies-Steig und geht auf diesem nach links zum Sattel zwischen Hundstod und Diesbacheck. Von dort kurz nach rechts aufwärts zum Ansatz des Grates und in der Südseite über Schutt zum Einstieg (blaue Aufschrift: "E"), Standhaken.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Zwischen zwei Rinnen (blauer Punkt) über die Kante auf den Grat, auf diesem bis an den ersten Plattenaufschwung (H) und noch ca. 5 m hinauf auf kleinen Absatz zu Stand bei 2 H, 45 m, 3-, 2, 3. 2. SL: Steil weiter (H) in leichteres Gelände und zu Stand bei SU und friend, 50 m, 3+, 3, 2. Oder noch etwa 15 Meter am Grat weiter zu H und dort Stand, dann jedoch mindestens 55 m. 3. SL: Weiter am leichten Grat 15 m zu Stand bei H, 2 und 1. 4. SL: Am Grat weiter zu kurzem Abbruch, diesen 5 m absteigen (2+), über eingeklemmte Blöcke nach rechts und hinauf zu Stand bei SU und friend, 45 m, 2+, 2 und 1. 5. SL: Weiter 25 m zu Stand an friends am Fuß des hier ansetzenden Plattenrisses, 2 und 1. 6. SL: Waagrecht nach links und über die Platte mit Hilfe des Risses, dann ziemlich gerade über die herrliche Platte, oben etwas links haltend hinaus an die Plattenkante und über sie empor in flacheres Gelände und hinauf zu Stand am Fuß des kurzen Steilaufschwungs, 50 m, 3 ZH, SU, Stand bei H und SU (etwa 1 1/2 m rechts davon auf flacher Platte), Stellen 4 und 4-, dann 2+. Die Platte lässt sich leichter rechts über plattige Risse umgehen, aber nicht so schön. 7. SL: Links hinaus an die Kante zu H (3, sehr schön) und über den nun leichteren Grat (2) weiter, Spreizschritt und hinauf zu H (3) und noch 10 m zu Stand bei friend, 50 m. 8. SL: In leichtem Gelände über die flache Gratrippe 50 m hinauf zu Stand an H, 1. 9. SL: Noch 10 m weiter (1) zu dem hier ansetzenden Riss. Links hinauf und im senkrechten Riß (4- und 3+, H) weiter auf einen kurzen Seitengrat. Über diesen (1) bis zu einem 2 m hohen Aufschwung (blaue Markierung), nach links in brüchige Rinne queren (2) und noch 5 m schräg links hinauf (2-) zu schlechtem H, 2 m links daneben Stand bei friends und Mini-SU, 50 m. 10. SL: Über die nun folgende Platte (schwacher blauer Markierungspfeil) gerade hinauf (blau markierte Mini-SU), weiter 3 m gerade, Quergang nach links zu H und gerade hinauf bis unter Überhang, auf Band (friend) nach rechts ums Eck und 5 m hinauf zu Stand bei H, 48 m, 4-, 3, zuletzt 2. 11. SL: Hinaus auf den Grat und ausgesetzt, einige brüchige Stellen übersteigend, an H vorbei zu Stand an H auf dem hier flachen Grat, 48 m, 3- und 2. 12. SL: Nochmals 50 m am Grat weiter, dabei eine Rinne übersteigend und zu Stand (blaue Aufschrift: "A") an friends, 2 und 1.
Noch einige Meter in leichtem Gelände empor, dann auf dem Grat zum Vorgipfel, kurz absteigen (Stellen 1-) zum markierten Normalweg, der von rechts heraufkommt. Über diesen zum Gipfel, ca. 15 – 20 Min. vom Ausstieg.
Abstieg
Auf dem markierten Steig durch die Südflanke (kurze Stellen 1, sehr abgeschmierter Fels, teilweise lehmig-erdiger Weg, Vorsicht bei Nässe!) in die Hundstodscharte, 2210 m und weiter nach Süden zum Ingolstädter Haus, 2119 m. Auf dem Steig Richtung Kallbrunnalm wandert/radelt man hinaus zum Diesbachstausee und weiter nach Pürzlbach oder zur Weißbachbrücke.
Stützpunkt
Ingolstädter Haus, 2119 m, DAV Ingolstadt
Rast / Einkehr
Ingolstädter Haus oder die bewirtschafteten Almhütten auf der Kallbrunnalm.
Kombinationsmöglichkeiten
Ein mehrtägiger Aufenthalt auf dem Ingolstädter Haus ist auf jeden Fall lohnend, da sich noch weitere Tourenmöglichkeiten anbieten (siehe Literatur).
Karten
AV 25 Blatt 10/1 (Steinernes Meer), Wegverlauf ab dem Diesbachstausee ÖK 50 Blätter 92 (Lofer) und 93 (Berchtesgaden)
Literatur
Richard Goedeke, Kletterführer Bayerische Alpen Nordtirol, Bergverlag Rother München
Bemerkung
Der gesamte Aufstieg über das "Pflegerklamml" ist bei Nässe oder Schneelage gefährlich rutschig, dann besser "außen" herumgehen über das Ingolstädter Haus (ca. 30 Min. länger). Auch die Gipfel-Südflanke ist bei Nässe/Schneelage gefährlich. Die Kletterei selbst führt großteils über festen, teilweise sehr schönen Fels, die leichteren Passagen und der Ausstieg sind stellenweise brüchig. StH und ZH sind teilweise vorhanden.