Scharnitz (bei Zufahrt zur Mösl-Alm mit dem Rad) oder Innsbruck (bei Zustieg vom Hafelekar)
Längengrad: 11,365595 Breitengrad: 47,325936
Anreise / Zufahrt
Nach Scharnitz mit dem Auto über die Seefelder Bundesstraße. Oder nach innsbruck über die österreichische Autobahn A13.
Charakteristik
Alpine Tour im klassischen Stil. Selten begangene Route über den Nordgrat über die Widderzähne - Raggenkopf - Kumpfkarspitze auf den Kemacher (2.480m). Wechselndes Gelände zwischen Schwierigkeitsgrad II bis III, das ohne zu sichern gegangen werden kann, bis zu III-er und IV-er Stellen, die mit Seil gesichert werden sollten. Teilweise sehr brüchiger Fels. Da die Tour sehr lang ist, muss einem klar sein, dass nur selten gesichert werden kann, da man sonst zu lange brauchen würde!
Gipfel / Berg
Kumpfkarspitze - Kemacher
Ausrüstung
Helm, Gurt, Einfachseil oder 2 Halbseile mit 50m, 2-3 Karabiner zum Standplatzbau, Bandschlingen, 2-3 Friends, Expresschlingen
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Entweder mit dem Rad von Scharnitz in circa 2 Stunden zur Mösl-Alm und weiter in das Steinkar. Oder von Innsbruck mit der Nordketten-Seilbahn aufs Hafelekar und von dort nordwärts absteigen durch das Tunigskar bis zur Forststrasse, dann die Grubreisentürme nördlich umgehen und in das Steinkar. Im Steinkar angelangt, steigt man durch Latschen bis auf eine Höhe von 1.740m und wendet sich dann westwärts in die markante Schotterrinne die vom Widdersberg herabzieht. Diese Rinne westwärts hinauf bis man in einer Höhe von 1.840 m auf eine Steilschlucht trifft, die südwärts abzweigt. Dies ist der Ausgangspunkt der Tour.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Durch die Steilschlucht ansteigen bis zu einer Steilstufe nach etwa 50 Hm. Ab hier anseilen. Über diese und die folgende Steilstufe hinauf. Die Schlucht weitet sich merklich. Ab hier wieder Gehgelände. Leicht rechts haltend durch eine markante Rinne weiter aufwärts. Man trifft auf grasdurchsetztes Steilgelände, das man weiter emporsteigt, bis man auf einer Höhe von etwa 2.000m auf den markanten felsigen Grat stößt. Diesen immer weiter Richtung Süden folgen.
Die Widderzähne - eine Gruppe kleinerer Felssporne - werden direkt überklettert. Man folgt dem teilweise recht ausgesetzten und brüchigen Grat bis zum Raggenkopf (2.300m) und weiter bis zur Kumpfkarspitze (2.394m). Von dieser südwärts hinab, nach links etwa 20m abseilen durch eine kleine Schlucht und über den grasdruchsetzten Hang zur Kumpfkarscharte. Hier bietet sich eine Ausstiegsmöglichkeit nach Osten hinunter in das Steinkar.
Von der Kumpfkarscharte weiter über den Grat südlich haltend Richtung Kemacher. 2 Abseilstellen mit jeweils ca 15m. Weiter dem Grat entlang und schließlich durch brüchiges Gelände auf den Gipfel des Kemacher (2.480m)
Abstieg
Entweder nach Osten auf dem "Innsbrucker Klettersteig" abwärts bis zur Steinkarscharte und hinab in das Steinkar und zurück zur Mösl-Alm. Oder auf dem "Innsbrucker Klettersteig" nach Westen bis zum Langen Sattel und den Fußweg hinunter über die Höttinger Alm zur Hungerburg und nach Innsbruck.
Stützpunkt
keiner
Rast / Einkehr
Mösl-Alm oder Höttinger Alm
Karten
AV 25 Blatt 5/1(Karwendelgebirge West) ÖK 50 Blätter 117 (Zirl) und 118 (Innsbruck)
Beschilderung
keine
Literatur
keine
Bemerkung
Die Tour stammt aus einem alten Karwendelführer von 1962 und wurde vermutlich früher häufiger begangen. Das Gipfelbuch auf der Kumpfkarspitze stammt noch von 1969 und ist erst zu einem Drittel voll - jeder Jahr kommen dort höchstens 2 oder 3 Leute hin. Etwas für Leute, die gern mal die alten Touren im Stil von Hermann Buhl wiederholen wollen.