Die Kienklause bzw. die noch bekanntere Taferlklause liegen an der Nordseite des Höllengebirges an der Straße, die Steinbach am Attersee mit Altmünster bzw. Mitterndorf am Traunsee verbindet. Kommt man von Westen, ist es am einfachsten von der A 1, Westautobahn über Mondsee (eine lokale Ausfahrtsmöglichkeit besteht auch bei der Autobahnraststätte Mondsee) und auf der Bundesstraße 151 in Richtung Unterach am Attersee zu fahren. Hierher gelangt man auch von St. Gilgen über den Scharfling auf der B 154 und die Kienbergwandstraße. Vor Unterach zweigt man rechts ab und fährt auf der B 152 am südlichen Ufer des Attersees entlang bis Weißenbach und von hier in nördlicher Richtung immer am See entlang bis Steinbach am Attersee. Rechts abzweigen (Richtung Altmünster) und auf die Anhöhe. Nach einer kurzen Gefällestrecke erreicht man das Gasthaus Kienklause und auf der rechten Straßenseite den Parkplatz für den Anstieg zum Hochleckenhaus. Kommt man von Osten, dann fährt man von der A 1 entweder über Gmunden – Altmünster und weiter in Richtung Wildpark Hochkreuth, vorbei an der Taferlklause zur Kienklause. Oder man fährt bis zur Autobahnausfahrt Seewalchen/Schörfling und am Ostufer des Attersees bis nach Steinbach am Attersee und links aufwärts zur Kienklause.
Charakteristik
Schöne Kletterei, die auch gut abgesichert ist. Großteils fester Fels.
Gipfel / Berg
Adlerspitze (1241m)
Ausrüstung
50-m Seil, 5 Express, 4 Bandschlingen, keine zusätzlichen Sicherungsmittel nötig
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Vom Parkplatz auf der Forststraße in südlicher Richtung bis zur ersten Kehre. Neben dem Bach kann man auf dem stark ausgeschwemmten Weg die Straße abkürzen. Man gelangt nach knapp 100 Höhenmetern wieder auf die Straße und folgt ihr, bis rechts der Wanderweg zum Hochleckenhaus abzweigt. Diesem folgt man bis zur Niederen Rast (erster schöner Blick auf die Adlerspitze) und weiter in Kehren aufwärts bis man einen kleinen Sattel erreicht. Hier zweigt links ein schmaler Steig ab, man folgt diesem, quert ein Bachbett und steigt mühsam in der Schuttreise empor, die von der Scharte zwischen Adlerspitze und Kugelzipf herunterzieht. Etwa von der Mitte der Schuttreise aus ist links in Fallinie des Hauptgipfels ein in die Wände eingelagerter Schuttkessel erkennbar, an dessen linker Seite eine Kante emporzieht. Diese vermittelt den Anstieg auf den sogenannten Seeturm. An geeigneter Stelle Rucksackdepot.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Seeturm, Südschluchtkante Über den Schutt hinüber an den Fuß der Wand und Einstieg in Fallinie des großen oberhalb in der Wand eingelagerten Schuttkessels. 1. SL: Bei Schlinge Stand, hinauf zur nächsten Schlinge, weiter über 2 BH, etwas rechts oder auch links (schwieriger) zu Stand links auf Höhe des Schuttkessels bei zwei BH, 25 m, 3- bzw. 3+. 2. SL: An die Kante, etwas links von ihr und leicht brüchig, dann rechts hinaus auf die Kante und an ihr steil und luftig aufwärts, zuletzt flacher weiter zu Stand bei 2 BH im oberen Auslauf der Südschlucht, 35 m, Stellen 4-, 3+ und 3, dann 2. Entweder auf den Gipfel des Seeturms oder zurück mittels 2 x abseilen zum Einstieg. Überschreitung zum Hauptgipfel 3. SL: Vom Stand beim Seeturm waagrecht nach rechts über die Schlucht (Vorsicht: loses Gestein gefährdet Kletterer unterhalb in der Südschlucht) zu BH, 3 m durch einen Kamin und hinauf auf den Grat. Über ihn luftig (Köpflschlinge, SU) weiter zu Stand bei BH bevor der Grat zum Mittelturm ansteigt, 35 m, 3- und 2. Bei entsprechendem Können weiter über den alten Anstieg. Dieser ist zum Teil weggebrochen und daher schwieriger: Durch Riss zu mehreren H, über den Überhang zu BH, dann rechts und auf völlig glatter Platte (kein H!) an die Kante und weiter am alten Weg, ca. 5+. Empfehlenswerter ist jedoch die „Geburtstagsverschneidung“, eine gelbliche Verschneidung, die etwas unterhalb des Ausbruches rechts aufwärts an die Kante des Mittelturmes zieht (2 Haken, 4) mit anschließender Querung des Mittelturmes in die Scharte vor dem Hauptgipfel zu Stand. Weiterweg über den „Hosenzreißer“ hinüber zum Stand am Beginn des Heizendorferrisses. Hier soll jedoch der leichteste Weg für die weitere Überschreitung beschrieben werden. 4. SL: Man klettert vom Stand einige Meter steil und etwas brüchig abwärts auf ein Band, das zum Verschneidungswinkel leitet, der vom Mittel- und Hauptgipfel gebildet wird (sogenannter V-Riss). Dieses Band wird von einer Platte unterbrochen, über diese (2 BH) nach rechts zum Stand der zweiten Seillänge des V-Risses, 50 m, 3-, 2 und 3. Hauptgipfel, V-Riss, linker Anstieg 5. SL: An Kante rechts empor, nach links zu Block und BH, weiter nach links in die Verschneidung, über Platte ca. 10 m hinauf, 2 – 3 BH, scharf nach rechts in den Spalt zu Stand vor dem Heizendorferriss, 40 m, 4- und 3. 6. SL: Über die etwa 1 m breite Rampe (1 H) zu einem Köpfl (hierher auch direkt, 5). Auf dieses (H) und weiter in dem nach rechts ziehenden Riss, dann nach links auf den Grat und zum luftigen Gipfel mit Kreuz und Buch, 30 m, 4- und 3+. Alternativ beschrieben die ersten Seillängen des V-Risses 1. SL: Einstieg am rechten Rand in Fallinie des Schuttkessels (Aufschrift V-Riss) über festen Fels 30 m empor zu Stand, 3+. 2. SL: In der rinnenartigen Verschneidung gerade hinauf (BH), ziemlich brüchig, bis man den unteren Rand der großen Platte des Mittelgipfels erreicht, hier Stand an BH, 35 m, kurze Stelle 4, sonst 3. Weiter wie oben in der 5. SL beschrieben.
Abstieg
Hauptgipfel, Normalweg im Abstieg Entweder man seilt 25 m ab und klettert dann in der Rinne (1 und 1-) hinunter zur Schuttreise. Ansonsten steigt man über den obersten Ostgrat ins Schartl und nach rechts (südlich) hinunter in der Rinne bis zum Überstieg (2), dann weiter in der Rinne, durchwegs gute Bohrhakenabsicherung und daher auch für Kletteranfänger im Aufstieg geeignet (2 SL). Weiterer Abstieg vom Rucksackdepot wie Aufstieg.
Zielpunkt
Adlerspitze, 1241 m
Rast / Einkehr
Gasthaus Kienklause, Telefon +43/(0)7663/202, www.kienklause.at Hochleckenhaus, 1572 m ÖAV Sektion Vöcklabruck, bewirtschaftet ca. Mitte April bis Ende Oktober, Telefon Hütte +43/(0)7666/7588, Telefon Tal +43/(0)7672/23015
Kombinationsmöglichkeiten
Mit einer der vielen anderen Kletterrouten jeglichen Schwierigkeitsgrades.
Wander-, Kletter- und Schiführer Höllengebirge, Franz Hauzenberger, Naturfreunde Vöcklabruck, 2. Auflage 2005
Bemerkung
Hier soll nur eine der beinahe unzähligen Klettermöglichkeiten dieses alpinen Klettergartens an der Adlerspitze beschrieben werden. Weitere Kletterrouten sind in der einschlägigen Führerliteratur zu finden.