Von Lienz in Osttirol fährt man nach Tristach und in Richtung Tristacher See. Vor der Zufahrt zum See links abzweigen und auf der schmalen Bergstraße am Kreithof vorbei (Mautstelle) hinauf zum Großparkplatz bei der Dolomitenhütte.
Charakteristik
Sehr schöne Kletterei, ausgesetzt und steil. Mit Bohrhaken gut abgesichert.
Gipfel / Berg
Kleine Gamswiesenspitze, 2454 m
Ausrüstung
50 m-Seil, 5 – 6 Express, 2 – 3 Bandschlingen
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Von der Dolomitenhütte folgt man dem breiten Wirtschaftsweg zur Karlsbader Hütte. Nach der Insteinhütte und der Kapelle auf dem markierten Steig weiter, der die Straße viermal abkürzt. Dort wo man die Karlsbader Hütte erstmals erblickt, zweigt man beim sogenannten Marcherstein (kleiner Unterstand, Gedenktafeln) rechts ab und quert den Talboden. Auf einem Steig gelangt man über Schutt an den Fuß des Kerschbaumer Törlspitzes und quert nach rechts bis unter die Kleine Gamswiesenspitze. Steiler über die Schutthalde hinauf bis auf Höhe eines waagrechten Bandes, das sich am Fuß der schmalen Plattenwand befindet. Einstieg bei einer markanten kaminartigen Verschneidung, die den unteren Teil der Platten durchschneidet, deutliche Spuren. Kommt man von der Karlsbader Hütte, überquert man den Bach und wandert auf dem markierten Weg in Richtung Kerschbaumer Törl bis unter die Nordostwand des Kerschbaumer Törlspitzes. Weiter wie oben beschrieben. Ca. 40 Minuten von der Karlsbader Hütte.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Über die von Rissen durchzogene Plattenwand aufwärts zu der Kaminverschneidung, 25 m, 3. 2. SL: Von rechts in den Kamin und weiter in ihm aufwärts zur Kante, mittels eines Risses knapp rechts davon zu Stand, 45 m, 4- und 3+. 3. SL: Etwas rechts der Kante 40 m zu Stand, 2 und 2+. 4. SL: Weiter auf den großen Absatz in der Mitte der Kante zu Stand, 1 und Gehgelände. Achtung: Wegen des Gerölls auf dem Absatz ist besondere Vorsicht geboten, dass man keinen Steinschlag auslöst. 5. SL: Weiter links haltend über die rissdurchzogene Plattenwand zur Kante, 35 m, 3 und 2. 6. SL: Direkt an der Kante in sehr schöner Kletterei aufwärts zum kleinen Dachüberhang, der überraschend einfach mit guten Griffen von links überstiegen wird. Weiter an der Kante zu Stand, 45 m, sehr schöne und ausgesetzte Seillänge, eine Stelle 4-, sonst 3+ und 3. 7. SL: Etwas rechts der Kante über die Platten in schöner Kletterei zum schmalen Gipfel, 40 m, 3.
Abstieg
Vom Ostgipfel steigt man auf dem versicherten Normalweg über steile Felsstufen und Grasschrofen ab. Achtung bei Nässe wegen des teils erdig-lehmigen Weges. In etwa 30 Minuten erreicht man das Kerschbaumer Törl und in Kehren über steiles Schuttgelände auf dem gut angelegten Steig wieder den Verbindungsweg zur Karlsbader Hütte. Entweder auf dem Steig in den Talgrund und wenig aufwärts zur Fahrstraße oder rechts hinüber zur Karlsbader Hütte.
Stützpunkt
Dolomitenhütte, 1616 m, +43/(0)664/2253782 Karlsbader Hütte, 2261 m. DAV Sektion Karlsbad, geöffnet Mitte Juni bis Ende September, Tel. +43(0)/664/9759998, e-mail karlsbaderhuette@aon.at
Wegen der großen Beliebtheit der Tour ist schon einmal mit Wartezeiten zu rechnen. Eine azyklische Begehung zeitig in der Früh oder am späten Nachmittag ist deshalb kein Nachteil.