Von Lienz in Osttirol fährt man nach Tristach und in Richtung Tristacher See. Vor der Zufahrt zum See links abzweigen und auf der schmalen und steilen Bergstraße am Kreithof vorbei (Mautstelle) hinauf zum Großparkplatz vor der Dolomitenhütte.
Charakteristik
Durchwegs schöne Kletterei in überwiegend festem Fels, teilweise Traumseillängen. Standplätze gut ausgerüstet, in den Seillängen selbst wenige Zwischenhaken und Sanduhren. Insgesamt recht alpine und deutlich anspruchsvollere Route als die übrigen gut gesicherten Laserztouren ähnlicher Kletterschwierigkeit. Streckenweise recht ausgesetzt. An manchen Stellen sind verwaschene rote Punkte erkennbar.
Von der Dolomitenhütte folgt man dem breiten Wirtschaftsweg zur Karlsbader Hütte. Nach der Insteinhütte und der Kapelle auf dem markierten Steig, der die Straße viermal abkürzt. Dort wo man die Karlsbader Hütte erstmals erblickt, zweigt man beim sogenannten Marcherstein (kleiner Unterstand, Gedenktafeln), rechts ab und quert den Talboden. Auf einem Steig gelangt man über Schutt an den Fuß des Kerschbaumer Törlspitzes und damit auf den Steig, der von der Karlsbader Hütte herüberkommend, in etlichen Kehren ins Kerschbaumer Törl leitet. Von diesem etwas abwärts (blaue Markierung) am Westfuß des Törlspitzes entlang ins Kerschbaumer Ödkar und hinauf zum Einstieg des Südgrates desselben. Nun auf dem Verbindungsrücken zwischen Kerschbaumer Törlspitz und Kleiner Teplitzerspitze kurz weiter, bis in einer Mulde nach rechts mit Steinmännern gekennzeichnete Steigspuren abzweigen. Diesen folgend zur deutlich sichtbaren Einstiegsrampe der Nordostwand. Kommt man von der Karlsbader Hütte, überquert man den Bach und wandert auf dem markierten Weg in Richtung Kerschbaumer Törl bis unter die Nordostwand des Kerschbaumer Törlspitzes. Weiter wie oben beschrieben. 1 bis 1 ½ Stunden ab Hütte, ca. 2 ½ Stunden vom Tal.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Vom Einstieg die Rampe nach rechts ansteigen zu Stand in Felswinkel, 50 m, 2 und 1, etwas brüchig, Stand bei gebohrtem H. 2. SL: Nicht den oberen Riß, sondern den mittleren, der schräg links ansteigend durch die Platten zieht (evtl. friend 4). An Mini-Sanduhr vorbei, weiter nach links queren unter Überhang. Hinauf zu sichtbarer Schlinge und H. Über den Überhang, dann etwas nach links zu Stand an gebohrtem H, 35 m, 3 m 4, sonst 4-, Vorsicht bei Nässe! 3. SL: Waagrecht nach rechts über schöne Platten (wenige Meter tiefer leicht zu umgehen), dann ziemlich gerade hinauf (2 SU, 1 H) zu BH-Stand auf Querband mitten in der hellen Plattenwand, 45 m, 4- und 3+. 4. SL: Gerade hinauf über die herrlichen Platten (2 SU, 1 H) zu Stand bei 3 H unter Überhängen am Ende der Platten, 40 m, 4-, Wandbuch. 5. SL: Rechts der Überhänge sehr steil hinauf (Blockschlinge), etwas nach rechts hinaus und dann weiter steil gerade aufwärts auf Kante (SU) zu etwas schlechtem Stand bei BH in Platte, 50 m, 4- und 3+. Vorsicht: Etwas wackelige Blöcke. Sehr ausgesetzte Seillänge. Am besten zusätzlich mit friends absichern. 6. SL: Wenig rechts haltend, dann Überstieg über Rinne und weiter über eine steile Platte in herrlicher Kletterei (einige H, SU) zu Stand bei 3 H auf bequemem Band unter Überhang, 50 m, anfangs 3 und 2, dann 4-. 7. SL: Über den Überhang 2 m hinauf und ziemlich gerade weiter über Platten in leichteres, schottriges Gelände zu Stand auf einem kleinen Grat bei gebohrtem SH, 50 m, 2 m 4-, sonst 3+ und 2, SU und H. 8. SL: Man übersteigt den Grat und quert in der dahinterliegenden Rinne zu einem Minigrat innerhalb der Rinne. Diesen (verwaschene rote Punkte) über leichten, schottrigen und etwas brüchigen Fels zu Stand bei 2 H am Fuß der Gipfelwand, 48 m, 1 und 2. 9. SL: In einer leichten Rechtsschleife über die kurze, schöne Gipfelwand in leichtes Gelände und wenige Meter weiter auf den Gipfelgrat und zum Gipfelkreuz, 20 m, 3.
Abstieg
Vom Gipfel über den Direkten Südgrat (siehe Alpintouren.com), der seit einiger Zeit teilweise versichert ist und nach dem Südgipfel steil über die sogenannte Purtscheller Platte (gekennzeichnet durch eine alte Sicherungsschlinge) in eine Gratscharte hinunterleitet. Nun entweder die Schuttrinne hinunter in das Kerschbaumer Ödkar und zurück zum Zustiegsweg oder (schöner) weiter den Steinmännern folgen, zuerst nördlich, dann südlich des Verbindungsgrates, teilweise auf Steiglein, in Richtung Leitmeritzer Spitze. Den Sattelkopf, 2609 m, überschreitet man dabei am besten (Stellen 1+ und 1). Von diesem leicht hinunter zum blau markierten Steig, 30 Min. ab Südgrat-Einstieg. Nun entweder auf einem Steig hinüber in den Sattel zwischen Großer Teplitzerspitze und Leitmeritzer Spitze und von dort auf Steig zur Karlsbader Hütte oder entlang den Markierungen etwas mühsam (1-) hinauf zum Südfuß der Leitmeritzer Spitze und über den sogen. Saazer-Weg zur Hütte (besser und schöner als der zuvor genannte Weg). Je nach Weg Gesamtzeit 1 1/2 bis 2 Stunden zur Karlsbader Hütte. Direkt zum Parkplatz etwa 2 1/2 Stunden vom Gipfel.
Stützpunkt
Dolomitenhütte, 1616 m, +43/(0)664/2253782 Karlsbader Hütte, 2261 m. DAV Sektion Karlsbad, geöffnet Mitte Juni bis Ende September, Tel. +43(0)/664/9759998, e-mail karlsbaderhuette@aon.at Eventuell auch Schutzhütte Kerschbaumeralm, 1902 m, ÖTK Sektion Lienz, bewirtschaftet von Mitte Juni bis etwa Ende September, Telefon +43(0)664/3034647, www.kerschbaumeralm.at
Zielpunkt
Simonskopf, 2687 m
Rast / Einkehr
Dolomitenhütte, 1616 m Karlsbader Hütte, 2261 m
Kombinationsmöglichkeiten
Lohnender Abstecher über den kurzen Südgrat und Überschreitung zum Nordgipfel der Leitmeritzer Spitze, 15 Min., Stellen 2+, sonst 2 und 1.