Man fährt auf der B 178 von Bad Reichenhall oder von St. Johann in Tirol oder über die B 311 von Saalfelden nach Lofer. Die Zufahrt ins Loferer Hochtal befindet sich am Westrand von Lofer. Man erreicht diese Zufahrt entweder über die Umfahrungsstraße und über deren Westausfahrt von Lofer nahe dem Pass Strub oder auf der Straße Lofer – Saalfelden und beim Kreisverkehr nach Westen Richtung Pass Strub. Bei der beschilderten Abzweigung nach Süden ins Loferer Hochtal, an den Bundesheeranlagen vorbei und auf der linken Fahrstraße bis an deren Ende.
Charakteristik
Der Reifhorn Nordostgrat wurde früher als DIE Gratkletterei weitum gehandelt. In der Realität handelt es sich um eine zwar landschaftlich außerordentlich schöne, felsmäßig aber eher bescheidene Tour. Allerdings weist der untere Teil bis zur "Nas´n" immer wieder auch recht schöne Kletterstellen auf. Die Tour ist nicht durchgehend saniert, nur im unteren Teil und an einigen Stellen im oberen Teil finden sich Bohrhaken.
Gipfel / Berg
Großes Reifhorn, 2488 m
Ausrüstung
55 m Seil, 3 Express, 4 Bandschlingen, 2 - 3 mittlere friends bis Gr. 3,5
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Vom Parkplatz auf dem markierten Hüttenweg Nr. 601 zur Schmidt-Zabierow-Hütte. Östlich von ihr etwas absteigen und dem Weg Richtung Ochsenhorn folgen. An der Wegabzweigung zum Reifhorn noch vorbei, dann weglos über Karren und Grasschrofen gegen den Fußpunkt des Nordostgrates ansteigen. Der Einstieg befindet sich etwas oberhalb einer auffallenden Doline am tiefsten Punkt des Grates (nicht zu weit links queren!).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Zuerst gerade hinauf, dann nach links queren zu Stand (Bohrhaken) unterhalb eines Kamines, 20 m, 2+ und 1. 2. SL: Links durch den kurzen Kamin aufwärts (4-, 1 H), dann leichter gerade weiter zu Stand bei Bohrhaken, 25 m. 3. SL: Über teils plattigen Fels leicht rechts, dann gerade aufwärts, nach 25 m Stand bei BH, stellenweise 3, meist leichter. 4. SL: Weiter über Platten gerade zu Stand (BH), 50 m, 3, überwiegend leichter. Bis hierher meist fester Fels. 5. SL: In leichterem Gelände 50 m zu Stand bei Block, 2 und 1. 6. SL: Nochmals 50 m bis zu einer Sanduhr bei einem Steinmann kurz vor dem Steilaufschwung der sogenannten Nas´n (hier quert der Normalweg auf die Ostseite des Berges). Rechts unterhalb der Nas´n (westseitig) auf Steigspuren vorbei bis zu einem Kamin. 7. SL: 30 m gerade hinauf zu Stand, 2 und 1. 8. SL: Im Kamin hinauf auf den Grat, 30 m, 3 und 2, 2 Bohrhaken, 1 Normalhaken. Auf dem Grat, überwiegend im Gehgelände etwa 100 m aufwärts bis zu einem Steilaufschwung. Diesen umgeht man auf einem Band östlich unterhalb des Grates. Achtung: Keinen Steinschlag auslösen, dieser gefährdet Begeher des Normalweges einige Etagen tiefer! 9. SL: Am teils schmalen Grat in gutem Fels auf das Kleine Reifhorn (Eiskogel, 2350 m), dem Vorgipfel des Reifhornes, 50 m, 2+ und leichter. Vom Eiskogel etwas absteigen zu den beiden Abseilstellen. Je 1x 8 m und 1 x 5 m abseilen zu einem riesigen Klemmblock, den man mit einem Spreizschritt erreicht. Stand bei Bohrhaken auf dem Block. Man kann die beiden Abseilstellen auch in festem plattigem Fels abklettern (4). 10. SL: Über den Steilaufbau 55 m aufwärts zu Stand bei Bohrhaken, teilweise nicht ganz fester Fels, 3 und 3-. 11. SL: In leichterem und brüchigem Fels 50 m zu Stand. Hier muss mit Klemmkeilen gesichert werden, 2 und 1. 12. SL: Nochmals 50 m aufwärts, ebenfalls nicht ganz fester Fels, zum Kreuzreifhorn (2467 m), 3-, überwiegend leichter. Will man zum Hauptgipfel (Großes Reifhorn, 2488 m), steigt man über den markierten Südwestgrat bis zu einem Gratabbruch ab. Dort links (östlich) durch eine Verschneidung hinunter (einbetonierte Griffe und Tritte) und über den Grat ins "Weinschartl". Über ein kleingriffiges Wandl (2) auf den Grat und auf und westlich unter diesem auf Bändern, teils auch absteigend, zum Schluss durch eine kaminartige Rinne zurück auf den Grat und über ihn zum höchsten Punkt (Stellen 2, überwiegend 1 und Gehgelände), etwa 10 bis 15 Minuten vom Kreuzreifhorn, Steinmandl-Markierung.
Abstieg
Aus dem Schartl ("Weinschartl") zwischen Kreuzreifhorn und Großem Reifhorn auf dem Michael-Steiner-Weg (Weg Nr. 613) über die Bänder in der Ostseite des Reifhornes abwärts. Um die "Nase" herum auf die Nordwestseite des Berges und über die zerklüfteten Karren abwärts zur Wegvereinigung mit dem Weg, der zum Ochsenhorn führt und etwas ansteigend zurück zur Hütte. Weiterer Abstieg auf dem Hüttenweg. Am Michael-Steiner-Weg finden sich nur an wenigen Stellen Versicherungen in Form von einbetonierten Griffen bzw. Tritten. Überwiegend ist man im teilweise exponierten Gehgelände unterwegs bzw. sind einige Stellen mit dem ersten Schwierigkeitsgrad zu bewerten. Große Vorsicht bei Nässe oder Schnee!
Stützpunkt
Schmidt-Zabierow-Hütte, 1963 m, DAV Sektion Passau, Tel +43/(0)6588/7284, Mobil +43(0)664/3512018, internet www.schmidt-zabierow.at Bewirtschaftet von Ende Juni bis Anfang Oktober. Die Hütte eignet sich gut als Stützpunkt auch für Kletterer der unteren Schwierigkeitsgrade, da einige Tourenmöglichkeiten bestehen.
Zielpunkt
Großes Reifhorn, 2488 m bzw. Kreuzreifhorn, 2467 m
Rast / Einkehr
Schmidt-Zabierow-Hütte
Kombinationsmöglichkeiten
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 4.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Salzburg 3D
Bemerkung
Die gesamte Gratlänge des Nordostgrates beträgt etwa einen Kilometer!