Auf der A 8 Salzburg - München bis zur Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf, nach Süden durch Ruhpolding und weiter Richtung Reit im Winkl. Am Langlauf- und Biathlonzentrum vorbei über die Deutsche Alpenstraße (B 305) bis Seehaus. Oder von Bad Reichenhall in Richtung Inzell und vor Inzell links ab auf die Verbindungsstraße nach Ruhpolding. Südlich von Ruhpolding in die Straße nach Reit im Winkl links abzweigen. Von Reit im Winkl kommend fährt man über Seegatterl und am Löden-, Mitter- und Weitsee vorbei bis Seehaus.
Charakteristik
Leichte und beliebte Tour durch die Nordwestabstürze der Hörndlwand. Weniger der klettertechnische Eindruck als vielmehr der landschaftliche ist es, der die Tour lohnend macht. Die kurzen Kletterstellen bewegen sich überwiegend in festem Fels. Auch an heißen Sommertagen lohnend, da man fast zur Gänze im Schatten klettert. Trockene Verhältnisse sind angenehm. Der Schmidkunzweg wird von Insidern oft seilfrei begangen.
Gipfel / Berg
Hörndlwand, 1684 m
Ausrüstung
50 m Einfachseil, 4 - 5 Express, einige Schlingen für Felsköpfl oder Latschen bzw. zur Verlängerung.
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Vom Parkplatz über die Brücke und auf dem Weg Nr. 46 Richtung Branderalm. Die erste Kehre der Forststraße kann auf einem deutlichen Steig abgekürzt werden. Dem meist angenehm schattigen Weg folgt man zur Branderalm, wobei nach der Steilstufe mit den drei Brücken ein weiterer Abkürzer direkt zur Alm möglich ist. Von der Alm noch etwa 15 Min. auf dem bequemen Wanderweg weiter, bis man nach einem großen Linksbogen mitten im Wald zur Abzweigung des Steiges trifft, der zur Hörndlalm und zum Jägersteig auf die Hörndlwand leitet. Bald steht man unter dem markanten Felszacken der Hörndlwand und erreicht die Hörndlalm, die idyllisch am Rand einer großen Wiese liegt. Nicht den waagrecht nach Süden verlaufenden Steig, sondern noch ein kurzes Stück auf dem Jägersteig aufwärts bis in eine Mulde mit großen Felsblöcken und mehreren umgestürzten Bäumen. Aus der Mulde links auf einem deutlichen Pfad steil entlang der Kammlinie aufwärts. Der Steig führt in Serpentinen in eine Schuttrinne und links eines vorspringenden Felspfeilers bis zu einer Halbhöhle mit Steinmann. Unter der Höhle auf dem gut erkennbaren Steig nach links in eine schmale Rinne, wo sich der Einstieg unterhalb eines die Rinne sperrenden Blockes bei einem alten Haken befindet.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Unter dem Block (1H) rechts heraus (2 m 2+), dann auf Steig nach links (2 H) und um ein Eck. Rechts aufwärts (1) zu einem Block (1 H) in einem Schuttfeld. Daran rechts vorbei zu Stand auf einem vorspringenden Latschensporn bei zwei dicken Latschenästen, 45 m, 2 m 2+, Rest 1 und Gehgelände. Achtung auf Seilreibung! 2. SL: Auf dem Sporn einige Meter aufwärts (1), schräg links über schrofiges Gehgelände zu einem roten Ringhaken am Fuß der Plattenwand. Entlang der Plattenwand nach rechts (1 H) und über Schutt auf Steigspuren zu Stand bei zwei Bohrhaken unterhalb des markanten Schmidkunzloches, 30 m. 3. SL: Durch die steile, verschneidungsähnliche Rinne (am Beginn rechts alter H) bis ganz unter den Dachblock, der die Rinne überhängend abschließt. Rechts etwas abdrängend heraus (BH auf dem Block) und zu Stand (gebohrter RH) in dem geräumigen Loch oberhalb des Blockes. 8 m, stark geglätteter Fels, bei Nässe unangenehm rutschig, anfangs 2, dann 3+ (Die alte Bewertung mit 3- erscheint angesichts der Politur zu niedrig gegriffen.) 4. SL: Links in der Rinne etwa 3 m aufwärts (2), dann über eine Rippe und wieder in einer Rinne (2 BH), kurz nach rechts (1 H im rechten Eck) und wieder links aufwärts (1 H) zu einem Absatz mit BH, Stand, 30 m, 2 und 1. 5. SL: Nach links und entweder durch den etwa 4 m hohen Kamin mit Klemmblock (3-) in ein kleines Schartl und schräg rechts aufwärts zu Stand bei gebohrtem RH. Oder auch direkter, indem man vor dem Kamin rechts über die kurze Plattenwand emporklettert (3), 25 m. 6. SL: Schräg rechts bis an den Fuß der Gipfelwand (3 H), an ihr entlang nach rechts und um das Eck der Westkante mit kleiner abstehender Platte zu luftigem Stand bei Ringbohrhaken, 30 m, 2 und 1. 7. SL: Ein paar Meter leicht bergab bis zu einer Rinne, diese etwa 8 m (1 H) nach links hinauf und auf Band waagrecht nach links (1 H) auf den Westgrat. Über ihn luftig und in sehr gutem Fels (1 H) zu Stand bei goldenem Ringbohrhaken, 30 m, 2, teilweise 1. Man kann die Rinne auch zur Gänze durchsteigen, jedoch weniger schön. 8. SL: Weiter über den Grat (2 BH) zum Gipfelkreuz, 25 m, 2 und 1.
Abstieg
Vom Klettergipfel folgt man dem ausgeprägten Steig durch Latschen und in mehrfachem Auf und Ab zum Hauptgipfel, einige kurze Kletterstellen bis 1, dabei nicht zu tief nach rechts absteigen. Vom Gipfelkreuz auf der Südseite abwärts und nach weiteren kurzen Kraxelstellen zum dritten Gipfelkreuz. Von hier auf dem markierten Steig durch Latschen abwärts und entweder nach links in das Ostertal und durch dieses zur Branderalm absteigen. Oder man geht rechts (nördlich) über den Trittsicherheit erfordernden Jägersteig hinunter zur Hörndlalm.
Zielpunkt
Hörndlwand, 1684 m
Rast / Einkehr
Branderalm, 1140 m, während der Saison bewirtschaftet Gasthaus Seehaus, 745 m, Telefon +49/(0)8663/9007 Gasthaus Fritz am Sand, Telefon +49/(0)8663/8840, www.hotel-ruhpolding.de Gastronomiebetriebe in Ruhpolding
Kombinationsmöglichkeiten
Mit einer der zahlreichen anderen Durchstiegsmöglichkeiten, wie etwa Vorbaukamin (4), Merklriss, (4+) oder Nordwestverschneidung (5-) usw.
Karten
Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 5.0 Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Chiemgauer Alpen Mitte Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Bayern 3D
Bemerkung
Bis zur Branderalm kann man auch mit dem Bike fahren.