Von Zell am See auf der B 168 Richtung Mittersill bis Fürth. Beim Kreisverkehr südlich nach Kaprun und bis ans Ende der öffentlichen Straße beim Kesselfall Alpenhaus.
Charakteristik
Landschaftlich außerordentlich schöner Anstieg über den Südgrat des Hocheiser. Selten begangen, obwohl insgesamt ein tolles hochalpines Unternehmen, das keine allzu großen technischen Anforderungen stellt. Der Fels ist meist fest und weist häufig eine interessante waagrechte Schichtung auf, so dass man beinahe wie auf Stufen dahingehen kann. Die Tour sollte jedoch von der Länge her nicht unterschätzt werden. Um die Tour an einem Tag zu schaffen und rechtzeitig wieder zum Mooserboden zurückzukommen, muss man ganz schön aufs Gas drücken. (Die Zeitangaben sind sehr straff!)
Gipfel / Berg
Hocheiser, 3206 m
Ausrüstung
50 m Seil, 2 Express-Schlingen und 3 - 4 lange S, einige Friends mittlerer Größe, feste Bergschuhe und Steigeisen für den Abstieg, evtl. auch einen Pickel. Der Grat kann bei entsprechender Versiertheit ohne weiteres auch seilfrei begangen werden. Es sind maximal 3 SL zu sichern, alles andere ist in Anbetracht des fast 2 ½ km langen Grates (vom Kapruner Törl weg gerechnet) zu zeitraubend.
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Erste Möglichkeit: Vom Stausee (Parkplatz) über die Staumauer und entlang des Südwestufers des Stausees Moserboden auf dem Weg Nr. 716 in das Kapruner Törl, 2639 m. Bis hierher etwa drei Stunden. Nun über den Südgrat ("Torköpfegrat") des Kleineisers (2897 m) auf diesen. Dabei hält man sich möglichst am Grat, schwierige Stellen werden auf der Stubacher Seite umgangen. Einige Stellen 2, überwiegend 1. Vom Gipfel Abstieg entlang des breiten Grates in die Eiserscharte, 2833 m (Stellen 1, sonst Gehgelände, rund 1 1/4 Stunden vom Kapruner Törl). Zweite Möglichkeit: Vom Stausee über den Weg Nr. 734 in Richtung Großer Grießkogel. Dort wo der Weg die Aussenzone des Nationalparkes erreicht (Tafel) in langer Hangquerung Richtung Süden bis an die Geländekante, die vom Grießkogel herabzieht. Hier ganz an die Felsen heran. Dort, wo der Weg nach rechts umbiegt, steigt man auf einem verfallenen alten Steig kurz ab (Drahtseil) in das große Kar unter der Hocheiser Ostwand. Dieses durchquert man zur Gänze. Dabei ist anfangs der Steig noch gut sichtbar (alte Markierungen, Stangen und Steinmänner) bis man über einen steilen Moränenabstieg (Vorsicht) an den unteren Rand des ehemals vorhandenen Gletschers gelangt. Ab hier weglos, wobei Plattenschliffe vorerst noch ein gutes Höherkommen erlauben, immer schräg in Richtung der Eiserscharte ansteigen. Zuletzt über ungutes, teilweise extrem loses grobes Blockwerk (Stellen 1) ziemlich zeitraubend in die Eiserscharte. Etwa 3 1/2 Stunden vom Moserboden. Schöner und sicherer zu gehen, allerdings streckenmäßig und zeitlich länger ist der Weg über das Kapruner Törl und den Kleineiser.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Aus der Eiserscharte auf dem Grat (kurze Stufe, 2) zum ersten großen Steilaufschwung. Diesen erklettert man luftig links an der Stubachseite, ca. 35 m, 3- und 2, eventuell Sicherung an friends. Über den gut gestuften Grat in großteils leichter Kletterei, dazwischen auch immer wieder Gehgelände, zum nächsten Steilaufschwung. 1 SL an der Kante (5 m 3), dann leichter über plattigen Fels (3- und 2) zu Stand kurz unter dem wieder flacher werdenden Grat (friend). Seilfrei weiter, manchmal links, dann wieder rechts des Grates zum letzten Steilaufschwung vor dem Gipfel. In schöner Kletterei über waagrecht geschichteten Fels empor (2+) vor dem senkrechten Aufschwung. Stand an Block. Zuerst etwas links, dann rechts hinaus und überraschend einfach über die senkrechte Wand hinauf (3-) in flacheres Gelände und weiter zu Stand am Grat, 40 m. Am Grat in kurzer Zeit zum Gipfel, Stellen 2.
Abstieg
Auf dem Normalweg über den Firn-/Eisgrat in die Scharte vor dem Großen Grieskogel (Stellen bis 25° Neigung) – Achtung auf Spalten! Bei Blankeis sind hier zumindest Steigeisen unverzichtbar! Soweit möglich geht man am flachen Gletscher unter dem Verbindungsgrat, dann einige Meter rechts hinauf zum Grat und über diesen auf den Großen Grießkogel, 3066 m, Stelle 2 (Variante), sonst kurz 1. Vom Gipfel auf dem Ostgrat ("Sedlgrat") tiefer (1), dort wo er breiter wird, über den grobblockigen Hang (Steinmänner, Stellen 1) in das flacher werdende Gelände. Entlang des Steiges (einige kurze Stellen 1 und 1-) zum Kleinen Grießkogel und auf dem Weg 737 hinunter zum Moserboden.
Stützpunkt
Derzeit einzige Nächtigungsmöglichkeit: Fürthermoaralm (Ebmattenhütte), 1803 m, Infos zwecks Nächtigung unter http://www.fuerthermoar.at/seiten/alm/index.htm Zusätzliche Aufstiegszeit für rund 250 Höhenmeter zum Stausee Moserboden etwa 30 Minuten. Dafür ist man morgens zeitlich weniger gebunden.
Zielpunkt
Hocheiser, 3206 m
Rast / Einkehr
Bergrestaurant Mooserboden
Kombinationsmöglichkeiten
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Glocknergruppe Kompass Digitale Wanderkarte, Salzburger Land 3D
Bemerkung
Die Zeit- und Entfernungsangaben beziehen sich auf den Zustieg über das Kapruner Törl und den gesamten Südgrat. Wegen der knappen Auf- und Abfahrtszeiten (Zeit für Touren rund 8 Stunden!) eine ziemlich stressige Angelegenheit, wenn man lange Touren an einem Tag machen möchte. Man muss etwa 8 Stunden Gesamtzeit für die Tour über den Hocheiser Südgrat veranschlagen, also geht es sich unter Umständen nur sehr knapp aus. Weniger anstrengend und weit genussvoller daher als Zweitagestour mit Nächtigung, derzeit allerdings nur in der Fürthermoaralm etwas unterhalb vom Mooserboden. Infos zu den Betriebszeiten unter: http://www.verbund.com/tm/de/kaprun/service-kontakt