Von Wörgl, Lofer oder Kitzbühel nach St. Johann in Tirol und am östlichen Stadtende nordwärts (Richtung Kössen) über Gasteig nach Griesenau. Hierher aus dem Norden über Kössen und Schwendt. In Griesenau in die bezeichnete Mautstraße (2011 3 € bei Mautautomaten) ins Kaiserbachtal einbiegen und über die Fischbachalm ans Ende der Teerstraße bei der Griesner Alm fahren.
Charakteristik
Der klassische Abstiegsweg für die vielen Kletterrouten am Totenkirchl ist als eigenständige Klettertour recht alpin mit wenigen Zwischensicherungen. Kamin- Wand und Rinnenkletterei bis III an festem Kaiserkalk.
Von der Griesner Alm zuerst auf einer Almstraße und später auf einem breiten Wanderweg in gut einer Stunde ca. 600HM zum Stripsenjoch aufsteigen. Direkt vor dem Stripsenjochhaus zweigt ein schmaler Latschenpfad südwärts zum Verbindungsgrat ab. Zuerst rechts, dann links vom Grat geht es über eine kurze Schrofenstufe aufwärts. Eine recht abgespeckte geneigte Wand (II-) muss 20m abgeklettert werden, danach führt der erdige Pfad in ein Steinkar. Über kleine Blöcke wird zu einem schmalen Querband angestiegen. Dieses wird knapp links der Geröllrinne überklettert. Ein schmaler Pfad führt über leichte Schrofen bis unter die Fühernadeln. Hier wird die Geröllrinne nach rechts zum Einstieg in den Führerweg ansteigend gequert.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zuerst wird über gestuften Fels (II) südwärts bis zur sperrenden Felswand (Sanduhrschlinge), dann etwas steiler rechts bis auf einen kleinen Sattel (II) hinaufgeklettert (60m). Ein kurzer gestufter Schräggang führt zu einem Normalhaken vor dem Einstieg in den sogenannten Scheißhäuslkamin. Die linke Felsbegrenzung des Kamins wird mit zwei Schritten ausgesetzt gequert, dann wird der Kamin (20m, III-) an guten Griffen hinaufgeklettert, besser aber kurz vor seinem oberen Ende nach links auf eine kleine Terrasse hinausgequert. Ein Schrofenpfad führt zu einem schmalen Quergang hinauf, hier rechts eben zu einem kleinen Absatz (Haken) gegenüber dem Führerwandl. Über eine bauchige Felsstufe (1 geschlagener Zwischenhaken, III-) muss ca. 10m zum Standplatz mit Ringhaken in eine Nische einer Schlucht (Führerkamin) abgeklettert werden. Das Führerwandl wird zuerst links wenige Meter in einer engen kaminartigen Rinne (III-) an guten Griffen zu einem flacheren Absatz mit Normalhaken angestiegen. Danach gerade hinauf zu einer abdrängenden Felsnase (III), hier wird rechts gequert und über einen breiten Riss (III-) höher gestiegen. Den Standplatz (Ringhaken) über dem Führerwandl erreicht man wiederum rechts am Spalt einer Schuppe (III). Jetzt folgt auf schmalem Felspfad eine Querung westwärts. Zwei kleine Rinnen werden dabei ausgesetzt überschritten (2 geschlagene Haken, I+). Nach Durchschreitung einer Schlucht wird an der Schrofenwand (II-) links davon bis zu einer Sanduhrschlinge beim Einstieg in die Schmidtkamin hinaufgekraxelt. Im Kamin kann an der rechten Begrenzungswand an guten Griffen (II+) bis unter einem Klemmblock angestiegen werden. Nun entweder auf den Klemmblock und in der feuchten Kaminschlucht hinaufspreizen oder an der rechten Wand (1 Normalhaken, III) etwas abdrängend über einen Felsbauch drüber. Danach verlässt man den Kamin nach links über ein schmales Felsband (Ringhaken zum Abseilen über die Wand in den Schmidtkamin) und eine steile Rinne (II) zum Einstieg in die Leuchsrinne. Zuerst über gestuften Fels (II) in der Rinne höher, zuletzt verengt sie sich zu einem kaminartigen Spalt. Vor einem Klemmblock wird die glatte Wand (III) hinaufgespreizt und so der Klemmblock erobert oder an einer Schuppe der linken Schluchtwand zu ihm hinaufgehangelt (III). An kleinen Griffen ist nun der Ausstieg in eine schmale Scharte (Ringhaken, II+) schnell erreicht. Wenige Meter dahinter steigt man links in einer Schrofenrinne (II-) bis zur zweiten Terrasse hinauf. Die zweite Terrasse (Gehgelände) wird auf einem Schotterpfad und über kurze Schrofen bis zu einer Einbuchtung in der sperrenden Nordwand angestiegen. Das erste Felsband (II) wird überklettert, dann führt eine schmale steile Rinne (II-) links hinauf bis in ein kleines Becken. Rechts oben erblickt man die Erich König Höhle. Die Wand zu ihr (II+) wird linksseitig an guten Griffen angestiegen, dann kann an der Höhle (II) unter dem großen Überhang nach rechts gequert werden. Hier befindet sich ein Ringhaken zum Abseilen über den rechten Überhang der Wand. Über einen kleinen grasigen Felsabsatz gelangt man im Linksbogen in eine schmale lange Rinne (II) . Vor ihrem Ende wechselt man in eine parallele Rinne (II) rechts und klettert zur dritten Terrasse (Gehgelände). Am Schotterpfad wird die grasige Abdachung entlang von Steinmännern einfach hinauf gewandert. Um den Vorgipfelfels rechts herum erblickt man erstmals den Gipfelstock mit Kreuz. Die Scharte davor wird flach angegangen. Direkt aus der Scharte wird nun an polierten Griffen (15m, III) steil südwärts hinaufgeklettert. Schräg links ansteigend wird auf einer Art Verschneidung („Schneelochband“, II+) eine begraste Abflachung erreicht. Eine steile Rinne (II+) führt zu Felsblöcken an der Westseite des kleinen Gipfelplateaus. Links sind noch wenige Meter Fels (I+) zum Gipfelkreuz zu überwinden.
Abstieg
Abstieg entlang des Anstiegsweges. Dabei können die IIIer Stellen durchwegs abgeseilt werden, der Rest wird abgeklettert. Zur Orientierung zeigen am Fels gemalte rote Pfeile die Abstiegsrichtung an.
Am Führerweg sind mehrere Abseilstellen eingerichtet. Dazwischen gibt es nur wenige Normalhaken und Sanduhrschlingen, der Anstieg ist recht alpin, die Orientierung nicht leicht. Die abgespeckten Griffe und Tritte und die für den Abstieg angebrachten roten Pfeile an den neuralgischen Punkten erleichtern die Wegfindung.