Von Mittersill über die B 108 durch den Felbertauerntunnel oder von Lienz auf der B 108 bis Matrei in Osttirol. Abzweigen ins Virgental und bis Prägraten. Abwärts und über die Brücke der Isel zum Parkplatz am Auslauf des Zopatnitzentales (Schranken).
Charakteristik
Obwohl es sich beim Lasörling Nordgrat nur um eine leichte Kletterei handelt, so ist die Tour über den langen Grat insgesamt doch als recht anspruchsvolle Bergfahrt zu werten, die alpine Erfahrung erfordert. Dies gilt auch für den Abstieg. Bei Neuschnee oder Nässe ist äußerste Vorsicht geboten, vor allem die Querungen der steilen Grashänge können dann ein echtes Problem darstellen. Die Tour sollte nur bei stabilem Hochdruckwetter durchgeführt werden, denn ein Ausweichen ist bei Schlechtwettereinbruch am Grat nicht möglich! In einem solchen Fall wäre es am besten über den Gipfel ins Glauret (Glaurat) abzusteigen. Die Kletterei weist nur wenige Stellen bis 2+, maximal 3- auf, sonst überwiegend 1+ und 1, dazwischen auch häufig Gehgelände in steilem Gras. Auch der Abstieg über den Süd- bzw. Südwestgrat ist teilweise 1 bzw. an einigen Stellen mit Drahtseilen versichert.
Gipfel / Berg
Lasörling, 3098 m
Ausrüstung
Der Nordgrat kann zwar ohne Weiteres seilfrei begangen werden, wenn man sich im exponierten und teilweise brüchigen 2-er Gelände sicher bewegen kann, schwächere Geher sollte man aber auf jeden Fall ans Seil nehmen. Zum Sichern: 50 m Seil, 4 bis 5 lange Schlingen für Blocksicherungen, einige Klemmkeile mittlerer Größe. Feste Bergschuhe sind in jedem Fall anzuraten. Sollten noch Altschneefelder liegen (vor allem beim steilen Abstieg) schadet die Mitnahme von Leichtsteigeisen oder Grödel zur Sicherheit nicht.
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Über den markierten Hüttenweg (Nr. 314, dann Nr. 312) teilweise sehr steil in das Zopatnitzental zur Bergerseehütte. Von der Hütte westlich ebenfalls steil aufwärts in die Lasnitzenalmscharte (Goldeckscharte), 2518 m. Hier setzt der Lasörling Nordgrat an.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Über den Gratrücken auf schwachen Steigspuren, teils etwas links ausweichend (kurze Stellen 1) zu einem Rasenabsatz mit kleinem Schartl, 2660 m. Über den 8 m hohen Grataufschwung (2) empor, weiter über Blöcke (teilweise 1, 1+, brüchig) zu einer überhängenden Gratstufe. Links leicht an ihr vorbei und über Gras zu einem flachen Gratstück. Weiter zu einem steilen Aufschwung des Grates. An ihm empor (fester Fels, 2+, wenige Meter eventuell 3-), nach 45 m zu Stand im leichten flachen Gelände. Weiter am Grat seilfrei, vor einem überhängenden gelben Gratturm nach links (Osten) in steilem Grasschrofengelände absteigen und Querung zu einem kleinen Absatz mit Köpfl. Weiter 1 SL queren und wieder hinauf zum Grat (am besten ist es, diese sehr abschüssige Querung zu sichern). Am schmalen und luftigen Grat in längerer Kletterei aufwärts (Stellen 2- und 1), dabei zwei Erhebungen übersteigen, zuletzt 1 SL in steilem Gras absteigen in eine Scharte. Nun am breiter werdenden Grat steil empor (2 SL, 2+ und 2) zu Absatz. Hier verbreitert sich der Grat abermals (links meist Schnee, sehr schöner Rastplatz, Notabstieg in steilem, brüchigem Blockgelände ins Lasnitzental möglich, nicht empfehlenswert). Seilfrei zuerst flach, dann steiler über grobe Blöcke immer möglichst an der schwach ausgeprägten Gratrippe (Stellen 1, 1+) empor. Dieser Teil ist im Allgemeinen fest, einige Stellen bestehen jedoch aus lose aufgeschichtetem Blockmaterial. Auf keinen Fall nach links ausweichen (Bruch und Schutt). Nach etwa 200 Höhenmeter verschmälert sich der Rücken zusehends und wird zu einem scharfen blockigen, jedoch flachen Grat. Von hier in 3 – 4 SL über diesen in schöner und luftiger Kletterei (2 und 1) mit guten Sicherungsmöglichkeiten zum schon sichtbaren Nordwestgipfel. Je nach Sicherungsbedarf muss man 3 bis 4 Stunden Kletterzeit veranschlagen.
Abstieg
Vom Gipfel den Grat nach Süden (1) bis in die Scharte vor dem Südostgipfel. Hier nach rechts (Westen) über den Steig abwärts und zu einem Gratabsatz des Südwestgrates. Abzweigung des Abstieges nach links ins Glaurat und zur Lasörling Hütte. Weiter am Südwestgrat (1 und Drahtseile) in ein Schartl. Hier nach Norden sehr steil (Stellen 1- und Drahtseile) über die ungemein blockige und brüchige Flanke abwärts in flacheres Gelände. Der Weg ist sehr gut angelegt, verlangt aber dennoch große Vorsicht, besonders bei Schnee oder Nässe. Weiter den langen Schutt-, später Rasenhang zum Lasnitzenbach (häufig Schneefelder zum Abrutschen) und auf dem Steig östlich des Baches zur Lasnitzhütte. Auf dem Fahrweg durch das eindrucksvolle Tal zurück zum Parkplatz.
Stützpunkt
Bergerseehütte, 2182 m, privat, Telefon Tal +43/(0)4877/5115, Telefon Hütte +43/(0)664/4338333, www.bergerseehuette.at
Rast / Einkehr
Bergerseehütte Lasnitzhütte, 1895 m, privat, Telefon Tal +43/(0)4877/5252, Telefon Hütte +43/(0)5267, www.praegraten.at/lasnitzen-huette Gasthäuser im Virgental
Kombinationsmöglichkeiten
Absolut empfehlenswert ist es, die Tour auf zwei Tage aufzuteilen und in der gemütlichen und gastfreundlichen Hütte zu nächtigen. Neben einer Tour auf den hüttennahen Bergerkogel (siehe Alpintouren.com) kann man am See sogar Tretbootfahren oder fischen.
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Venedigergruppe (nur der Ausgangspunkt) Kompass Digitale Wanderkarte, Tirol 3D