Auf der Inntalautobahn A 12 bis zur Ausfahrt Imst / Pitztal. Über Wenns und St. Leonhard durch das Pitztal bis kurz vor die Ortschaft Plangeross, wo sich westlich der Straße ein Parkplatz für die Besucher der Rüsselsheimer Hütte befindet.
Charakteristik
Der Westgrat auf die Hohe Geige bietet eine genussvolle leichte Kletterei über gutgestufte Blöcke und wurde im oberen, luftigen Teil sogar mit einem Drahtseil versichert. Die Aussicht vom Gipfel ist einmalig schön. Vor allem der auf der gegenüber liegenden Seite vom Pitztal aufragende Kaunergrat präsentiert sich von hier aus ungemein eindrucksvoll.
Gipfel / Berg
Hohe Geige, 3393 m
Ausrüstung
Übliche Wanderausrüstung, feste Bergschuhe. Üblicherweise wird der Grat seilfrei begangen, so dass keine Kletterausrüstung nötig ist, allenfalls ein Klettersteigset für die etwa 100 m lange Drahtseilpassage. Wegen der möglichen Steinschlaggefahr beim Abstieg über den Normalweg ist bei mehreren Begehern ein Helm kein Luxus.
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Auf dem sehr gut angelegten Hüttenweg geht es stets nördlich vom Kitzlesbach über teilweise recht steile Hänge zur Rüsselsheimer Hütte hinauf. Im Kar in östlicher Richtung zu einem Wegweiser, links abzweigen und beim nächsten Wegweiser abermals links (Hinweis „Hohe-Geige-Westgrat“). Zuerst nach Norden, dann nach Nordwesten am Fuß der Südflanke der Hohen Geige entlang, bis der Steig nahe dem Aussichtspunkt „Auf Gahwinden“ den Westgrat überquert. Hier befindet sich der markierte Einstieg zum Westgrat.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Zuerst noch über den breiten Schrofenrücken aufwärts, bis der Grat allmählich schmäler und blockig wird. Markierungspunkte und einzelne Steindauben helfen bei der ohnedies nicht sehr schwierigen Orientierung. Man klettert kurzweilig und schön (und im Grunde beliebig) über die Blöcke höher, meist im ersten Schwierigkeitsgrad. Bei einer Höhe von etwa 3000 m gelangt man zu einer Verflachung, die auch einen schönen Rastpunkt bildet. Danach wird der Grat steiler und luftiger. Bald kommt man an einem Richtungspfeil vorbei, der in die Südflanke weist. Hier könnte man zum Normalweg hinüberqueren. Besser und schöner ist es jedoch, wenn man am Grat bleibt, zumal ein neues Drahtseil über den letzten steilen und ausgesetzten Teil hinweghilft (A/B, stellenweise B, ohne Benützung 2). Bald darauf mündet der Grat in den Normalweg und man steigt an dem unvermutet auftauchenden kleinen Gletschersee, der in der späteren Jahreszeit meist ausgetrocknet ist, links oder rechts vorbei und unschwierig die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel hinauf.
Abstieg
Vom Gipfel auf dem Anstiegsweg zurück bis zu jener Stelle, wo der Normalweg den Grat verlässt und nach Süden abbiegt. Durch eine schuttgefüllte Rinne steigt man vorsichtig tiefer, wobei sehr darauf zu achten ist, dass man keinen Steinschlag auslöst. Weiter unten wechselt man auf eine deutliche Felsrippe über. Einzelne leichte Kletterstellen bis 1 sind zu bewältigen. Nachdem man die rund 300 m hohe nach Süden gerichtete Flanke verlassen hat, geht es auf dem anschließenden Steig unschwer durch das Kar hinunter zur Hütte. Alternativ sollte durchaus auch der Westgrat als Abstieg in Betracht gezogen werden, allein schon wegen der Steinschlagsicherheit ist diese Möglichkeit bei größerem Andrang jedenfalls dem Normalweg vorzuziehen.
Stützpunkt
Rüsselsheimer Hütte, 2328 m, DAV Rüsselsheim, bewirtschaftet von Mitte Juni bis Ende September, Telefon +43/(0)5413/20300, www.dav-ruesselsheim.de
Rast / Einkehr
Rüsselsheimer Hütte
Kombinationsmöglichkeiten
Man kann den südlich der Hohen Geige aufragenden Nordwestgipfel (3323 m) der Silberschneid ohne Schwierigkeiten aus dem kleinen Firnbecken zwischen den beiden Gipfeln ersteigen.
Karten
Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 5.0 Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Als Tagestour ist die Besteigung der Hohen Geige nicht gerade kurz und eine Nächtigung auf der gemütlichen Hütte deshalb auf jeden Fall empfehlenswert. So wie es aussieht, scheint sich der Westgrat nicht ganz zu Unrecht immer mehr zum Standardanstieg auf die Hohe Geige zu entwickeln.