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Touren / Klettertouren / Oberösterreich / Höllengebirge / Brennerin - Großer Höllkogel - Alberfeldkogel

Robert Wacha | 24.03.2015

Großer Höllkogel Südwand Winter-Normalweg / Klettertour


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TOURBESCHREIBUNG

Region, Land Tourengebiet
Oberösterreich, AT Höllengebirge / Brennerin - Großer Höllkogel - Alberfeldkogel
1. Begehung Exposition der Wand
21.03.2015 Wacha seilfrei Süd
Schwierigkeit Schwierigkeit Ergänzung
III Mixed Gelände, Schnee,Eis,Fels, tlws. Bruch
Gelände Routencharakter
Alpines Gelände Kombinierte Kletterei (Mixed)
Zustiegszeit sehr ausgesetzte Kletterei
1 Std 10 Min Ja
Kletterzeit Abstiegszeit
5 Std 0 Min 3 Std 0 Min
Klettermeter / Einstiegshöhe Absicherung
887 / 975 alpin
Gestein Felsqualität
teils brüchiger Kalk
Kondition Panorama
Ausgangspunkt  der Tour anzeigen Startpunkt GPS Position
Eingang der großen Höllschlucht ("Scherengraben") an der rechten Seite des Wandfusses des
Sulzkogels
Längengrad: 13,662504
Breitengrad: 47,794086
Anreise / Zufahrt
Es gibt praktisch drei Möglichkeiten von Norden (Linz) anzufahren. Entweder über die Traunsee-
Seite und Altmünster oder über die Atterseeseite. Die Höll liegt genau zwischen den beiden Seen
ziemlich in der Mitte des Weissenbachtals.
Je nach Verkehr braucht man von Linz ca 1,5 h zum Parkplatz „an der Klamm“ im Weissenbachtal.
Dort steht auch die Kapelle „zur Klamm“ und dort parkt man sich auch ein.
Charakteristik
Eine Begehung der großen Höllkogel-Südwand unter winterlichen Bedingungen zählt zu den
absoluten Highlights des Höllengebirges, ist aber aufgrund der komplexen Bedingungen ein nicht
ungefährliches Unterfangen. Denn nur an wenigen Tagen im Frühjahr bildet sich vom Gipfel bis
zum Höllkessel ein beinahe durchgehend begehbares Schnee/Eisband aus Lawinenschnee,
welches sogar die „große Schlucht“ vollständig füllt. Mit wenigen Felsstellen bis III ist dann ein
Durchstieg durch die gesamte Südwand bis zum Gipfel möglich.
Gipfel / Berg
Großer Höllkogel
Ausrüstung
Eisausrüstung : Steigeisen und Eisgeräte oder Pickel. Es werden zwei Eisbeile empfohlen. Wird die Tour
nicht im Alleingang gemacht, können als Sicherungsmittel Normalhaken, Bulldogs, Peckers oder
Firnanker eingesetzt werden. Das Legen mobiler Sicherungen ist im gefrorenen Bruch schwierig.
Tourtyp / Charakter der Tour
Kombinierte Kletterei (Mixed)
Zustieg
Schräg gegenüber (nordwestlich) des Parkplatzes beginnt eine asphaltierte Fahrstraße mit Schranken,
die nach ca. 12 min zu einem Steinbruch führt. Will man zur Hubertushütte und den Lahngängen geht
man
jetzt links weiter, will man in den Höllkessel geht es über die Schotterstraße rechts weiter. Den
Forstweg folgt man nun den eigentlichen Höllbach entlang bis man links zu einem Wehr kommt.
Verpasst man diese Klausmauer und geht die Schotterstraße weiter landet man im
Spitzalmgraben.
Zur Höll überquert man aber den Bach an der Wehr und trifft auf den „Höllsteig“ der nach links
weiterführt. Nach 5 min käme die versteckte (Steinmann)15, Abzweigung nach links oben zum
„Lahnsteig“, wir wollen aber in den Höllkessel und folgen daher den gut sichtbaren Höllsteig weiter.
Nach einem Schuttkegel (Steinmann) und einer leichten Steigung erkennt man dann schon die
Südwand des Sulzkogels und der eigentliche Kessel der Höll präsentiert sich höchst eindrucksvoll.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Nachdem man sich die Eisausrüstung angelegt hat, steigt man auf dem Schneeband die „Große
Schlucht aka Scherengraben“ nach oben. Sollte diese nicht vollständig gefüllt sein, können
Kletterstellen bis IV auftreten, insbesondere der „Lochdurchstieg“ wäre zumindest alleine dann
problematisch. An der Gabelung zum „Schlund“ wendet man sich nach links und stößt auf eine
meist schneefreie wasserüberspülte Platte. Diese kann direkt überklettert (Fels III) oder links über
gefrorenes Grasgelände (II) umgangen werden. Kurz danach steilt die Schlucht kurz auf. Auch
hier findet sich eventuell noch eine kurze Felspassage (III) oder man weicht über eine braune,
brüchige Querung (2 NH,III ) über links aus.
Jetzt hätte man Gelegenheit zum Gipfel des Sulzkogels nach links auszuqueren.60, Die Route
zieht aber mit dem Schneeband nach leicht rechts und steil nach oben. Hier ist nun mit starkem
Steinschlag aus der darüber liegenden Südschlucht zu rechnen.61, Dennoch muss direkt darauf
weiter zu gestiegen werden, bis sich knapp unter dem Südschlucht-Eingang rechts eine
Möglichkeit findet die im Sommer schwierige Stufe durch steilen Schnee zu überwinden. Das
Queren weiter unten ist gefährlich, weil das Gelände hier stark in den „Schlund“ abstürzt.
Hier gebe es noch die letzte Möglichkeit die Route nach links zum Ostgrat zu verlassen.62,
Die Steilstufe unter der Südschlucht nach rechts ist eine Schlüsselstelle (III). Sollte man Glück
haben und viel Schneeauflage vorfinden, so ist diese nun beinahe senkrecht und dünn.
Andernfalls klettert man durch halbfestes Gestein gerade nach oben. Nun wird stark unter den Wänden
der oberen Südwand nach rechts gequert. Es gilt nochmals
eine Stufe (III), ein sehr brüchiges Steinfeld (II) und eine erdige, sehr steile Rinne (II) zu meistern,
danach steigt man über einen kleinen Grat in die breite Ausstiegsrinne.
Die Gefahren sind überstanden und (sollte man nicht zu spät dran sein und von einer
Nasschneelawine mitgerissen werden) ist der Gipfel nun sicher. Allerdings sind jetzt noch knapp
400 hm auf dem steilen Schneeband aufzusteigen und falls dieses durch die Sonne weich wird,
steckt man tief in Schwierigkeiten.
Oben wendet man sich nach links. Rechts könnte man auf den Latschen bewachsenen Westgrat
ausqueren, links steilt der Gipfelabbruch auf. Man folgt Bändern nach links bis zu einer Halbhöhle.
Etwas links davon ergibt sich eine schöne Möglichkeit den Abbruch zu durchsteigen (II) und nach
wenigen Minuten steht man am Gipfel des großen Höllkogels.
Die Tour ist unter idealen Bedingungen in 5h zu schaffen. Wenn die Schneeverhältnisse nicht
passen, kann es aber schnell ungangbar werden.
Abstieg
Irgendwann wird ein wahnsinniger Skifahrer auf die Idee kommen das ganze abzufahren bzw.
abzuseilen, aber ich empfehle jetzt einfach gemütlich mit dutzenden Touristen zum Feuerkogel zu
wandern und sich vom Ebensee ein Taxi zum Auto ins Weissenbachtal zu gönnen (40Euro).
Damit hat man eine Süd-Nord-Höllengebirgsüberschreitung auch noch erledigt.
Stützpunkt
keiner. Parkplatz Maria in der Klamm
Zielpunkt
Gipfel des Höllkogels
Rast / Einkehr
Riederhütte
Kombinationsmöglichkeiten
Einkehr in die Riederhütte.
Karten
Kompass,
Beschilderung
keine
Literatur
"KLASSISCHES BERGSTEIGEN IM SÜDLICHEN HÖLLENGEBIRGE" pdf auf gipfeltreffen.at
Bemerkung
Achtung ! Es ist unbedingt auf die Schneeverhältnisse und den Taggang zu achten. Die Route ist
im Winter EXTREM lawinengefährdet. Die gesamte Südwand entlädt sich genau entlang dieser
Linie. An sonnigen Tagen sollte man bereits lange VOR Sonnenaufgang starten und bis Mittag
den Gipfel erreicht haben. Auch geringe Neuschneeauflagen ergeben bei Kälte aufgrund des
großen Einzugs eine ausreichend tödliche Lawine und mit Stein- und Eisschlag ist in den
Schluchten grundsätzlich zu rechnen. Die Felspassagen sind wenn nicht brüchig dann gefroren
und lassen sich praktisch kaum absichern. Sie müssen mit Eisausrüstung oder mit bloßen Fingern
und Bergstiefeln geklettert werden. Die Route ist teils ausgesetzt und verlangt seilfreie Moral.
Autorname Autorkontakt
Robert Wacha Feedback an Autor
Letzte Änderung Autor
24.03.2015
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