Uber A1, Regau, Gmunden, Ebensee ins Weissenbachtal
Charakteristik
Die Durchsteigung der „linken Schlucht" aka "Lochgraben" ist eine schöne traditionelle Kletterroute im vierten Grad. Sie führt in 4-5 Seillängen durch die markante Schlucht im Westen zum Ostkar des Segenbaumkogels und bietet anregende Kletterei in meist festen jedoch manchmal etwas nassen Fels. Die Linie wurde von uns traditionell (also ohne Bohrhaken) begangen und auch bewusst mit nur wenigen Schlaghaken versehen. Diese finden sich meist als zusätzliche Sicherung der Standplätze. Die Route muss also mit mobilen Sicherungsmitteln gesichert werden, was aufgrund der Struktur auch gut möglich ist. Ich empfehle daher ein vollständiges Rack und eventuell auch die Mitnahme von Hammer und Haken. Wir haben nichts gegen ein paar zusätzliche Schlaghaken, bitten aber von den Ausbau mit Bohrhaken abzusehen. Das ist eine sehr schöne klassische/traditionelle Route und sollte auch so bleiben
Gipfel / Berg
Segenbaumkogel
Ausrüstung
Komplette alpine Kletterausrüstung, mobile Sicherungsmittel sowie Haken und Felshammer
Tourtyp / Charakter der Tour
Verschneidungskletterei
Zustieg
Im Höllkessel wendet man sich an der großen Sulzkogel-Südwand einfach nach links (bzw. Westen), die Schlucht mit ihren markanten Höhlen an der rechten Felswand ist nicht zu übersehen. Bis zum Einstieg sind noch ein paar Platten (I-II) seilfrei zu überwinden, dann kann man seinen Eisenwarenladen am Schotterkegel an der ersten Steilstufe sortieren und sich umziehen.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Erste Seillänge : Die erste Stufe wird entlang einer kleinen Rissverschneidung (IV) knapp rechts der senkrechten Rinne überwunden. Diese lässt sich mit Friends relativ gut absichern und man erreicht eine bequeme Plattform als Stand. Da sich hier kaum Keile o.ä. unterbringen lassen, stecken links in der Platte zwei Schlaghaken. Zweite Seillänge : Nun muss die erste wasserführende Steilstufe (IV+) überwunden werden. Das Ausweichen nach rechts hat sich nicht bewährt (brüchig). Wir sind schließlich dann doch immer genau im senkrechten „Bachbett“ geblieben, dort ist es zwar etwas nass und glitschig, aber fest und es lassen sich auch Sicherungen besser legen. Hinter der Stufe findet sich die „Badewanne“, eine wassergefüllte Ausbuchtung, die an heißen Tagen am besten einfach durchwatet wird.1 Dann steigt man die wasserführende Platte (IV) nach oben und hält sich nach insgesamt vollen 60m Seillänge 2 nach rechts zu einem Felsköpfel an der Höhlenwand, wo mit einer Bandschlinge gut Stand gebaut werden kann. Dritte Seillänge : Nun geht es immer im Wasserverlauf selber (oder knapp daneben) über schöne Platten und eine kleine Stufe (IV) wieder 60m weiter, bis erneut nach ein paar Wasserrillen an der rechten Seite direkt unter den beeindruckenden Höhlenwänden Stand gebaut wird. Es steckt dort auch ein Schlaghaken von mir, der aber unbedingt hintersichert werden sollte. (großer Friend). Vierte Seillänge : Vom Stand steigt man über eine letzte Steilstufe (III) und biegt dann um die Ecke. Hier verflacht sich die Schlucht und man könnte problemlos (I) über Schrofengelände nach links aussteigen. Bernhard musste aber unbedingt noch die Headwall (IV-) anhängen. Das geht sich mit einem 60m Seil gerade (nicht/noch) aus und man beendet die Tour bei einer schönen Höhle über dem letzten Aufschwung. Hier lässt sich wirklich gut sitzen, jausnen und die Schlucht im Rückblick bewundern. Auch Standbau ist hier gut möglich.
Abstieg
Man quert durch Schrofen immer nach links (Süden) und kommt so in den Hochwald unter dem Segenbaumkogel. Wenn man will kann man auf der Route 6 zur Höhle des Segenbaumlochs weitersteigen, aber in dem ganzen Klettergeraffel ist das wahrscheinlich kein Vergnügen. Man könnte auch wie 6.3 wieder absteigen, allerdings kommt man dann nicht zum Ausgangspunkt zurück. Man steigt also am besten über die Hauzenbergervariante R87(4) (siehe 6.3) ab. Dafür muss man allerdings die richtige Stelle links im Hochwald erwischen. Dafür bleibt man am besten immer an der Kante zum Abbruch bis man ungefähr über dem Einstieg angelangt ist. Nun gilt es eine gute Stelle für das Abklettern der ersten Steilstufe zu finden, danach geht es im Steilgras nach unten. Bei Nässe ist das echt kein Vergnügen. Sollten die Nerven flattern kann man sich auch über einige der dortigen Latschen abseilen/sichern. Schließlich kommt man aber so genau wieder zum Einstieg zurück.
Stützpunkt
Weissenbachtal
Zielpunkt
Routenausstieg an der Headwall des Grabens
Rast / Einkehr
keine
Kombinationsmöglichkeiten
Segenbaumhöhle direkt darüber oder Sulzkogelgipfel leicht rechts darüber