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Touren / Klettertouren / Steiermark / Totes Gebirge

Manfred Karl | 29.09.2015

Loser Kilergraben mit Varianten / Klettertour


TOURFOTOS



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loser_kilergraben.jpg - Manfred Karl 
loser_kilergraben.ovl - Manfred Karl 

TOURBESCHREIBUNG

Region, Land Tourengebiet
Steiermark, AT Totes Gebirge
1. Begehung Exposition der Wand
Südwest
Schwierigkeit Schwierigkeit Ergänzung
V+ Ohne Varianten bis maximal 4
Gelände Routencharakter
Alpines Gelände geneigte Wandkletterei
Zustiegszeit sehr ausgesetzte Kletterei
30 Min Nein
Kletterzeit Abstiegszeit
3 Std 0 Min 1 Std 30 Min
Klettermeter / Einstiegshöhe Absicherung
520 / 900 kombiniert
Gestein Felsqualität
Kalk
Kondition Panorama
Ausgangspunkt  der Tour anzeigen Startpunkt GPS Position
Parkplatz in Altaussee, 720 m Längengrad: 13,7702035903
Breitengrad: 47,6416608684
Anreise / Zufahrt
Auf der B 145 (Verbindung Bad Ischl – Stainach Irdning) bis zur Abzweigung nach Altaussee. Über die L 702a in den Ort und bis zur Kirche fahren. Dort befindet sich im Ortsteil Fischerndorf ein gebührenpflichtiger Parkplatz auf Höhe der Kirche.
Charakteristik
Wie der Name schon vermuten lässt: Eine Kletterei durch einen Graben! Über 500 Höhenmeter führt das als Kilergraben bezeichnete und meistens ausgetrocknete Bachbett durch die bewaldete Loser Südflanke. Es ist einmal eine völlig andere und irgendwie verspielte Art, dieses Bachbett über den festen, ausgewaschenen Fels mit den oft riesigen Henkelgriffen hinaufzukraxeln, wobei es in den Varianten sogar ausgesprochen schöne Plattenkletterei gibt. Die Standplätze müssen durchwegs selbst eingerichtet werden und es macht Spaß, die oft gut versteckten Sanduhren zu suchen.
Wenn man den Schwierigkeiten gewachsen ist und am leichtesten Weg bleibt, ist die Tour durchaus ohne sichern und seilfrei zu bewältigen.
Beste Zeit ist der Herbst bis Spätherbst, wenn der Graben wirklich trocken ist. Bei Gewittergefahr sollte man besser nicht einsteigen, da sich das ansonsten harmlose Bachbett bei Regen schnell in einen reißenden Wildbach verwandeln kann!
Die landschaftliche Umgebung ist sehr schön und trotz der Kletterei zwischen Bäumen und Büschen oder etwas tiefer im Graben drin hat man herrliche Ausblicke auf die Berge rund um das Ausseer Land. Ein Aufstieg zum Losergipfel rundet die Tour mit einer schönen Panoramawanderung ab.
Alles in allem also eine lohnende Kletterei, wenn man ein paar Abstriche an der Ernsthaftigkeit der Tour macht.
Gipfel / Berg
Loser, 1837 m
Ausrüstung
55-m Seil, Helm, für die Varianten 8 – 10 Expressschlingen, ansonsten reichen 2 bis 3 aus, dafür einige friends oder Klemmkeile sowie Schlingen für Sanduhren oder Sicherung an Bäumen
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Vom Parkplatz auf dem Wanderweg Nr. 254 Richtung Loser in den Kilergraben und diesen an jener Stelle verlassen, wo der Steig im rechten Winkel abbiegt und aus dem Graben hinausführt. Bei einem kleinen Steinmann zweigt ein schwacher Steig ab. Diesen in ein paar Minuten, zuletzt über Blöcke, zum Einstig unter der ersten Steilstufe. Umgebogener Bügel an der linken Seite, wo auch eine kurze Sportklettervariante beginnt.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Über die etwas moosbewachsene Steilstufe 10 m hinauf zu Stand, 3, 3- und 4 (1 BH).
2. SL: 40 m über leichte Felsstufen (1) zum nächsten Aufschwung.
3. SL: Etwas links haltend über schönen Fels mit großen Henkelgriffen, die teils weit auseinander liegen, dann leichter weiter zu Stand bei Köpfl, 50 m, 3, 3- und 2, keine H.
4. SL: 50 m im Graben über einfache Blöcke aufwärts, zuerst 2, dann 1. Standmöglichkeit links bei einem Bohrhaken, der etwa 2 m oberhalb in der Platte steckt, sonst rechts bei einem stark umgebogenen Baum.
Variante in der linken Plattenwand:
5. SL: Über die glatte, nach oben steiler werdende Platte den Bohrhaken folgen. Oben etwas rechts hinaus zu Stand unterhalb eines kleinen Überhanges (BH und SU, oberhalb vom Überhang befindet sich ein gebohrter RH), 4+, 5- und 5+, 40 m. Entweder zurück in den Graben abseilen (Doppelseil!) oder:
6. SL: Rechts über erdiges und etwas brüchiges Gelände (1) zurück in den Hauptgraben queren, 40 m, Stand bei SU.
Umgehung der Variante im Graben:
5. SL: Zuerst noch etwas im Graben aufwärts, dann rechts außen über Schrofen (1) um die steile Platte herum (auch hier eingebohrte Varianten). Oberhalb nach links und über eine glatte Platte (3+, rechts außen herum Gehgelände) zu Stand, 50 m. Etwas weiter oben kommt man von links über die Variante herüber.
7. und 8. SL (Zählweise mit der linken Plattenvariante): Im Graben rund 100 m aufwärts, teils 1, teils Gehgelände bis zur markanten Teilung des Grabens (Fluchtweg durch den rechten Graben).
Variante Plattenführe (sehr gut mit Bohrhaken abgesichert):
9. SL: Zuerst die kurze plattige und glatte Verschneidung etwa 3 m hinauf, dann sofort über glatte Platten rechts aufwärts und den gut sichtbaren Bohrhaken folgen. Ein verschneidungsartiger Riss führt auf ein kleines Köpfl. Von diesem über sehr schöne Platten zu Stand, 45 m, 5+ und 5, zuletzt leichter.
10. SL: Gerade hinauf über die Platten und den abschließenden, gutgriffigen Überhang. Stand einige Meter oberhalb, 30 m, 4 und 4+.
11. SL: Leicht rechts haltend über schöne Platten zu einigen Wasserrillen, diese steil hinauf zu Stand, 35 m, 4, 5- und 3.
12. SL: Über leichte Platten zuerst gerade, dann nach links in den Graben, diesen nach links überqueren und nochmals nach links in den schmalen Sekundärgraben mit dem auffallend weißen Fels, wo man wieder auf die Hauptroute trifft. Stand bei SU, 50 m, 1, teilweise Gehgelände.
Umgehung der Plattenführe auf der Hauptroute:
9. SL: Links der glatten Plattenverschneidung über die mit Büschen und Gras bewachsene steile Begrenzungsflanke, die jedoch festen Fels aufweist, zu Stand, 40 m, 3 und 2.
10. SL: Leicht rechts (40 m, 1 und 2) in Richtung der schmalen, weißen und glatt gewaschenen Felsrinne, die den weiteren Aufstieg vermittelt. Nicht noch weiter nach rechts in den parallel verlaufenden Graben, der die Fortsetzung der glatten Plattenverschneidung bildet. Über diesen Graben wäre ein Notausstieg möglich, er wird auch bei der Plattenvariante wie oben in der 12. SL beschrieben, überquert.
11. und 12. SL: In der schmalen, glatten Rinne in sehr gutem Fels aufwärts, 3- und 2, jeweils ca. 40 m.
13. SL: (Plattenvariante kommt von rechts) 55 m im schmalen Graben aufwärts, fester, glattgewaschener, weißer Fels, 3- und 2+, dann 2, mehrere SU.
14. SL: Noch etwa 10 m bis ans scheinbare Ende des Grabens, 2, Stand bei SU.
Der weitere Anstieg verläuft stets im vorerst wenig, dann wieder deutlich ausgeprägten Graben. Man quert einen alten Steig, eine Forststraße und schließlich den Wanderweg. Die Kraxelei ist unterhaltsam, immer wieder gibt es kurze Aufschwünge bis 3-, meist 2 oder 1, dazwischen auch Gehgelände. Der letzte, moosige Aufschwung gleich oberhalb vom Wanderweg wird über rechts mit Hilfe von Latschengriffen erstiegen, oberhalb Standplatz in einem kleinen Kessel bei einer einbetonierten Blechtonne mit Metallbügel, 3 und 3+, ca. 10 m.
Noch einige Meter über griffige Platten (1), dann rechts vom Wasserrohr steil und mühsam über losen Schutt wenige Meter zur Mautstraße hinauf. Dieser letzte Teil oberhalb des Wanderweges ist nicht mehr so lohnend, man kann ihn vorteilhaft auf dem Wanderweg umgehen.
Von der Mautstraße folgt man dem markierten Steig zur Loserhütte und steigt von dort, zuerst in Serpentinen, dann die steilen Grasflanken querend – Vorsicht bei Nässe oder Schnee – auf felsigem Steig (einmal eine Griffklammer) – in die Wiesensenke zwischen Loser und Hochanger. Links aufwärts, einmal noch kurz über felsiges Terrain, sonst ohne Schwierigkeiten zum Gipfelkreuz.
Abstieg
Vom Gipfel zurück zur Loserhütte, dann auf dem bequem zu begehenden Weg Nr. 254 in weiten Kehren durch den teils steilen Wald zurück nach Altaussee.
Rast / Einkehr
Loserhütte, 1497 m, ÖAV, www.alpenverein.at/huetten/?huette_nr=0145 oder www.loserhuette.at
Gasthäuser in Altaussee
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD
Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Totes Gebirge West
Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Die Kletterzeit wird je nach Sicherungsaufwand stark variieren und vor allem bei Begehung der Plattenvarianten entsprechend länger ausfallen. Die angegebene Zeit von 3 Stunden ist somit als grober Richtwert zu verstehen und kann genauso gut deutlich darunter liegen.
Autorname Autorkontakt
Manfred Karl Feedback an Autor
Letzte Änderung Autor
29.09.2015
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