Von Berchtesgaden, erreichbar über die A 10 Tauernautobahn, Ausfahrt Salzburg-Süd oder von Bad Reichenhall über Hallthurm, fährt man über die Deutsche Alpenstraße (B 305) in die Ramsau. Abzweigung in den Ort Ramsau, durch diesen, am Wirtshaus Datzmann vorbei und kurz vor dem Hintersee rechter Hand Parkplatz. Dieser dient für den Hüttenanstieg zur Blaueishütte und ist gebührenfrei. Von dem 400 Meter weiter in Richtung Hintersee liegenden gebührenpflichtigen Parkplatz (linker Hand) kann man ebenfalls zur Blaueishütte aufsteigen.
Charakteristik
Die leichteste Route an den Steinbergplatten ist eine ideale Anfängertour, die auch relativ gut abgesichert ist. Wird gerne von Kursen benützt, daher oft größerer Andrang. Ideal am Nachmittag, vormittags lange im Schatten.
Gipfel / Berg
Steinberg, 2065 m
Ausrüstung
50-m Einfachseil, 6 - 8 Expressschlingen, eventuell einige Bandschlingen für Sanduhren, Helm. Falls man über die Route abseilen möchte, ist ein 50-m Doppelseil nötig.
Tourtyp / Charakter der Tour
geneigte Wandkletterei
Zustieg
Auf dem breiten Forstweg folgt man der Beschilderung bis zur Abzweigung eines schmäleren Fahrweges, der in mehreren Kehren zur Schärtenalm führt. Auf dem Fahrweg weiter, schließlich etwas fallend in das große Kar unterhalb der Blaueishütte. Kurz vor dem Ende des Fahrweges (Talstation der Materialseilbahn) zweigt links der Hüttenweg ab, der in zahlreichen Kehren zur Hütte führt. Von der Hütte am Nebenhaus vorbei und dahinter links haltend zum Fuß der flachen Platten des Steinbergs. Einstieg bei einer schräg rechts in die Platten ziehenden Rinne.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
1. SL: Gerade hinauf zu Sanduhr (2), dann über große Felseinrisse, die mit Gras bewachsen sind links aufwärts zu einer glatten Platte. Über diese (3), bis in eine Nische zu Stand, 25 m, 2 BH und einige Sanduhren. 2. SL: Über schöne Platten (3 und 2, BH) weiter zu Stand, 30 m. 3. SL: Über eine wasserzerfressene Platte mit Sanduhren (3) zu einer auffallenden Felswanne, Stand, 25 m. Von hier zwei Möglichkeiten: 4. SL: Direkt über die steile, sehr glatte, von seichten Wasserrillen durchzogene Wandstufe hinauf (5+, 3 BH), dann schräg rechts aufwärts über die sehr kleingriffige Platte (5-) bis zu dem sperrenden Wulst. Stand direkt darunter oder nach links (2) zu Stand bei einer großen Sanduhr, 25 m. Oder wesentlich leichter: Vom Stand aus der Felswanne waagrecht nach links (3+) zu einem Normalhaken und gerade über die raue Platte, 3, BH, dann leichter über grasigen Fels zum Stand bei der großen Sanduhr, 35 m. 5. SL: Über plattigen Fels am linken Rand des Wulstes steil, aber gutgriffig hinauf (3), dann leichter weiter zu Stand, 40 m. 6. SL: Durch eine erdige Latschengasse etwas mühsam aufwärts, nach rechts an der Felswand entlang zu einer Sanduhr. Wenn diese als Zwischensicherung verwendet wird Achtung auf Seilreibung. Über die steile Schlusswand (BH, NH) in gut griffigem Fels zuerst gerade, dann leicht rechts und hinauf zum Stand auf dem Pfeilerkopf bei großem DAV-Ringbohrhaken, insgesamt 50 m, Gehgelände bzw. 1, zuletzt 3. (Vom Ansatz der steilen Schlusswand könnte man oberhalb der Latschen auch zum Ausstiegskamin der rechten Plattenvariante hinüberqueren und über diese aussteigen.)
Abstieg
Der Abstieg erfolgt entweder durch Abseilen entlang der Route. Dabei Vorsicht im oberen Teil, da man durch die Latschen entlang der Felswand absteigen muss und wegen dem aufliegenden Schutt Steinschlaggefahr für die Kletterer in den Platten unterhalb besteht. Wenn man abseilt, wird deshalb meist auf die beiden letzten Seillängen verzichtet und nur bis zur großen Sanduhr geklettert. Der Weiterweg auf den Steinberg ist empfehlenswert, wenn man die Überschreitung zur Schärtenspitze machen möchte, siehe unter Kombinationsmöglichkeit. Dazu steigt man vom Pfeilerkopf des Linken Plattenweges durch ausgehackte Latschengassen nach links, dann allgemein gerade hinauf gegen den Gipfel des Steinberges zu, Steindauben und kurze Kletterpassagen bis 1. Das letzte Stück des Anstieges erfolgt über den Normalweg. Etwa 30 Minuten vom Ausstieg bis zum Gipfelkreuz. Vom Gipfel des Steinberges bieten sich prinzipiell drei Möglichkeiten: 1. Überschreitung zur Schärtenspitze, siehe Kombinationsmöglichkeit 2. Abstieg auf dem Normalweg zur Blaueishütte. Dieser führt in einem großen Bogen oberhalb der Platten und dann entlang der Schärtenspitze Nordwand hinunter in das Kar. Einfache Kletterstellen bis 1 sowie viel Geröll erfordern Trittsicherheit und sauberes Gehen, da losgetretene Steine unter Umständen Kletterer in den Platten gefährden. 3. Abstieg direkt zur Schärtenalm. Dazu steigt man vom Gipfel unterhalb vom Grat in der Nordostflanke auf deutlichem Steig ab, quert dann in die Nordflanke und gelangt rasch tiefer, zuletzt durch Wald direkt zur Schärtenalm.
Stützpunkt
Blaueishütte, 1650 m, DAV, Infos unter: www.blaueishuette.de
Rast / Einkehr
Blaueishütte Schärtenalm Gasthäuser in Ramsau und Hintersee
Kombinationsmöglichkeiten
Als Fortsetzung der Tour bietet sich die Überschreitung zur Schärtenspitze und deren Nordostwand an. Vom Steinberg auf dem Normalweg Richtung Blaueishütte zurück, dort wo dieser nach rechts in die Flanke zieht, bleibt man am Grat und folgt den Steigspuren etwas unterhalb des Grates, teilweise auf diesem selbst bis vor den Steilaufschwung im Verbindungsgrat. Auf der Ostseite kurz absteigen, waagrecht queren und zurück auf den Grat, den man hinter dem Steilaufschwung wieder erreicht. Über den Grat absteigen, nach einer kurzen Steilstufe (im Abstiegssinne links halten, 2) weiter über den grasigen, teils schmalen Grat hinunter in die Scharte, wo sich der Einstieg zur Nordostwand der Schärtenspitze befindet. Sichern kann man am Grat zwischen Steinberg und Schärtenspitze mit friends kleiner bis mittlerer Größe bzw. an Felsköpfln. Der Fels ist stellenweise brüchig! Landschaftlich jedoch sehr schön. Insgesamt muss man vom Ausstieg des Linken Plattenweges über den Steinberg und die Gratüberschreitung bis zum Einstieg der Nordostwand der Schärtenspitze etwa 1 bis 1 ½ Stunden veranschlagen, je nachdem ob am teils etwas exponierten Grat gesichert wird oder nicht. Nordostwand der Schärtenspitze siehe Alpintouren.com.