Von Norden (Linz) fährt man auf der A1 bis Abfahrt Regau und dann auf der Uferstraße den Traunsee entlang bis nach Ebensee. Dort ist bei der Kreuzung nach rechts der Langbath-See bereits angeschrieben und auf einer Bergstraße ist man auch kurz danach dort angekommen. Es gibt zumindest morgens noch genügend Parkplätze. Der Platz dort ist mit ausgiebiger Infrastruktur versehen.Neben einer öffentlichen WC Anlage gibt es auch ein Restaurant und natürlich den Langbath-See selbst. Ich empfehle Badehose und Schwimmbrille mitzunehmen. Der Langbathsee ist einer der besten Spots fürs Freiwasser-Schwimmen. Eine Runde ist ca. 4km lang und ist zum Abkühlen und Lockern der Beinmuskulatur nach einer Bergtour genau das richtige. Auch Freitauchen lässt sich dort super, es zahlt sich also aus auch die Wasserausrüstung ins Auto zu packen. Allerdings ist der gute Ausbau im Sommer genau das Problem. Ab Juni stürmen die Massen den See, aber da seid ihr in 90min weg davon. Im Hirschluckenkessel ist dann sicher keiner mehr. By fair means schnappt ihr Euch am besten einen Regionalzug von Linz weg. Um 0721 Uhr fährt z.Bsp der REX4422 direkt hin, früher müsst ihr nur einmal in Attnang Puchheim umsteigen. Das Fahrrad könnt ihr dabei mitnehmen, damit seid ihr von Ebensee in ca 45min am Langbathsee. (zurück geht’s bergab). Am Abend fährt der letzte Zug am Samstag um 2100 Uhr. Zustieg: Vom Parkplatz dem Wanderweg folgend bis zum Hinteren Langbathsee (auch Fahrrad möglich) dort weiter die Forststrasse bergauf bis zum Beginn des Hirschluckensteiges.
Charakteristik
Die Route führt auf den hinteren Hauptgipfel der große Nordwand oberhalb des Hirschluckensteigs und ergänzt so als Variante den "Normalweg (IV)" bis zum oberen Wanderweg. Sie wurde als "klassische Alpinroute" konzipiert. Die Schwierigkeiten treten nur in der ersten, sehr schönen Seillänge der Variante auf und erreichen nur kurz den sechsten Grad. Allerdings fordert die Führe große Erfahrung im ausgesetzten alpinem Gelände. Der Fels ist teilweise brüchig, schotterdurchsetzt oder splittrig, auch Steinschlag ist möglich, dennoch ist die Linie sehr schön und abwechslungsreich zu steigen, vor allem in der ersten Steilstufe ist das Gestein für Höllengebirgs-Verhältnisse durchaus akzeptabel. Die Sicherung ist alpin. Stände sind mit einem Bolt versehen, an neuralgischen Kletterstellen finden sich ebenfalls vereinzelt Bohrhaken oder Schlaghaken, die restliche Linie ist falls nötig selbst mobil abzusichern. Halbseile mit 60m erlauben einen Rückzug und ein Benutzen der Abseilpiste über die "große Platte". Die Route ist nordorientiert und liegt den ganzen Tag im Schatten, aus den Höhlen strömt kalter Wind die Wand hinab. Die Landschaft des Hirschluckenkessels beeindruckt durch schroffe Felswände und Einsamkeit. Der Charakter der Tour kann mit Gesäuse-Führen oder den klassischen Bergfahrten in der Trisselwand verglichen werden.
Man folgt dem normalen Hirschluckensteig über die erste versicherte Steilstufe bis zum oberen Ende der darübeliegende Wiese. Dort folgt man links einem Gamspfad in die Wand oder klettert direkt über die Felsen bis zum ersten Stand. (Felsnägel und Bolt). Dort über zwei Aufschwünge nach oben, dann einen Quergang nach links und über einen weiteren Aufschwung in den flacheren Mittelteil. Man bleibt in der Mitte der deutlichen Verschneidung bis zum Erreichen des "Kühlloches" am unteren Ende der "Großen Platte". Hier beginnt ein Geländerseil durch eine grasige und brüchige Querung nach rechts. Danach gerade am rechten Plattenrand nach oben und einem Querband folgend wieder nach links, dann gerade durch eine Verschneidung nach oben zur Platform.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Dort verlässt man den "Normalweg" und steigt leicht nach rechts bis zu einer schluchtartigen Wand. Bei einem Kühloch am Wandfuß befindet sich ein Stand. Von dort die steile Verschneidung nach oben bis zu den Bolts und dann nach rechts ausgesetzt querend (VI) bis zu einem Überhang. Mit einem Spreizschritt diesen überwindend zum darüber liegenden Stand. Nun immer der Schlucht folgend nach links durch einen kleinen Kessel, dann rechts in eine nasse Verschneidung bis zum nächsten Stand. Danach vermutlich seilfrei immer dem Schluchtverlauf folgend (alle 60m Bolts) bis zum oberen Ende. Dann kurz 20m schräg nach rechts durch die Latschen zum Höllengebirgs-Wanderweg.
Erstbegehung Schluchtweg, Erstbegeher
Abstieg
Der Abstieg erfolgt am besten über den Wanderweg und den Hirschluckensteig. Dieser führt wieder an den Ausgangspunkt zurück. Es ist aber auch ein Abseilen an den Ständen möglich. Man benötigt 60m Halbseile. Das Abziehen ist problemlos, man sollte nur auf Geröll und Steinschlag aufpassen.
Stützpunkt
Parkplatz Langbathsee
Zielpunkt
Wanderweg oben
Rast / Einkehr
eventuell Riederhütte
Kombinationsmöglichkeiten
Der untere teil der Wand wird über den "Normalweg (IV) geklettert (siehe auch https://www.alpintouren.com/de/touren/klettern/tourbeschreibung/tourdaten_29423.html) Weitere Varianten : "Höhlenweg" (Projekt) : beim "Kühlloch" nach links "Plattenweg" (Projekt) : beim "Kühlloch" gerade nach oben Alle Varianten sind erheblich schwieriger als der Normalweg