Von der Felbertauernstraße bei Matrei in das Virgental abbiegen und durch die einzelnen Ortschaften bis nach Hinterbichl und Ströden fahren. Dort befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Charakteristik
Die Finsterkarspitze gilt auf dem Normalweg als leichtester Dreitausender im Umkreis der Neuen Reichenberger Hütte. Wenn man über den Südgrat aufsteigt, kann man den Gipfel überschreiten, allerdings ist dann die Besteigung etwas schwieriger und Kletterfertigkeit bis knapp zum dritten Schwierigkeitsgrad im teils brüchigen Fels nötig. Der benachbarte Kesselpater kann dabei leicht mitgenommen werden.
Gipfel / Berg
Kesselpater, 2985 m - Finsterkarspitze, 3029 m
Ausrüstung
Wanderausrüstung, gute Bergschuhe. Für Anfänger eventuell kurzes Sicherungsseil.
Tourtyp / Charakter der Tour
Gratkletterei
Zustieg
Grundsätzlich gibt es von Norden drei Hauptanstiege zur Neuen Reichenberger Hütte: 1. Von Ströden durch das Kleinbachtal, 6 Stunden 2. Von Ströden durch das Großbachtal, 5 Stunden, kürzester Anstieg von Norden 3. Von Ströden durch das Dabertal, 6 ½ Stunden Außerdem kann man die Hütte auch über den Lasörling Höhenweg oder das Lasnitzental erreichen (beide „Zustiege“ sind deutlich länger) bzw. als eine der kürzesten Möglichkeiten durch das Trojer Almtal von St. Jakob in Defereggen. Die Beschreibungen der Zu- bzw. Abstiege 1 bis 3 sowie der Lasörling Höhenweg sind auf Alpintouren.com zu finden. Von der Neuen Reichenberger Hütte zuerst am Nordrand vom Bödensee entlang, dann bei einer Steindaubenmarkierung den Wanderweg zur Roten Lenke verlassen und durch das hier noch flache Finsterkar in Richtung Finsterkarspitze ansteigen. Bald auf dem steiler werdenden Pfad am nördlichen Rand jener gigantischen Blockhalde empor, welche praktisch den ganzen oberen Talboden des Finsterkares ausfüllt. Um zum Einstieg des Südgrates der Finsterkarspitze zu gelangen, verlässt man den Normalweg dort, wo dieser links über einen steilen Schrofenhang zum WNW-Grat hinaufzieht. Es heißt nun vollkommen weglos über das grobblockige Gelände turnen, bis man am Fuß des steilen Schartenhanges zwischen Finsterkarspitze und Kesselpater steht. Die folgenden etwa 50 Höhenmeter sind der unangenehmste Teil der ganzen Tour. Im weichen Schutt, der mit losen Blöcken garniert ist, steigt man vorsichtig im Zickzack über den sehr steilen Hang auf. Was in der Draufsicht so wild ausgesehen hat, entpuppt sich dann aber im Nachhinein als gar nicht soo schlimm, allerdings ist etwas Gefühl für ein derartiges Gelände angebracht. Vereinzelt helfen sogar Gamstrittspuren, die einem anzeigen, wo man halbwegs gut höherkommt.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
In der Scharte beginnt links der kurze Südgrat auf die Finsterkarspitze. Zuvor sollte man jedoch auf jeden Fall einen Abstecher auf den selten bestiegenen Kesselpater über dessen Nordostgrat machen. Der Gipfel ist einfach erreichbar, lediglich ein paar kurze Blockstufen bzw. Platten erfordern Kletterei bis 1. Eindrucksvoll baut sich von hier die Finsterkarspitze auf. Zurück in die Scharte und Einstieg in den Südgrat der Finsterkarspitze. Am besten folgt man den gut erkennbaren Gamsspuren und umgeht so knapp rechts des Grates einige Felsaufbauten, Kletterstellen bis 1+. Etwa zur Hälfte des Grates muss man nach links auf die Gratkante hinaus. Hier stellt sich eine kurze Plattenverschneidung in den Weg, die in Reibungskletterei überwunden wird, etwa um 3-. Dann stets am oder knapp neben dem Grat weiter, einige Passagen streifen knapp den zweiten Schwierigkeitsgrad, meist aber um 1. Am Gipfelgrat wird ein großer Block links unterhalb umgangen und wenige Meter zum nahen Kreuz aufgestiegen.
Abstieg
Der Abstieg erfolgt über den anfangs etwas exponierten WNW-Grat (= Normalweg). Am besten bleibt man möglichst direkt am Grat, kurze Passagen bis 1+ über feste Blöcke. Ausweichen kann man in die Nordseite (Steigspuren, 1), dann Gegenanstieg zu einem kleinen Vorgipfel und über steile Blockstufen (1) abwärts, bis der Grat breiter und flacher wird. Hier links (südwestlich) über den steilen Schrofenhang hinunter in den oberen Boden des Finsterkares. Auf dem schon vom Aufstieg her bekannten Weg zurück zur Neuen Reichenberger Hütte. Weiterer Abstieg durch eines der beim Zustieg angeführten Täler.
Stützpunkt
Neue Reichenberger Hütte, 2586 m, Infos unter: http://www.alpenverein.at/reichenbergerhuetteneue/
Rast / Einkehr
Neue Reichenberger Hütte Infos zu den Almen und Hütten unter: http://www.virgentaler-huetten.at/ Gasthäuser im Virgental
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Lohnend ist diese kurze Kraxeltour dann, wenn man die Neue Reichenberger Hütte als Stützpunkt gewählt hat. Als Nachmittagstour oder als Start vor dem Abstieg ins Tal sehr gut geeignet. Im Rahmen einer Tagestour von Ströden aus durchaus machbar, dann ist allerdings entsprechende Kondition erforderlich. Die Zeit- und Höhenangaben beziehen sich auf den Start von der Neuen Reichenberger Hütte.