Auf der Bundesstraße B 158 fährt man entweder von St. Gilgen oder von Bad Ischl kommend bis Weißenbach bei Strobl. Dort Abzweigung der Postalmstraße und etwa 4,5 Kilometer bis zur Mautstelle. Weiter Richtung Postalm bis vor die erste Kehre (Bushaltestelle), kurz vorher befindet sich bachseitig ein Parkplatz für die Begeher des Klettersteiges samt Infotafel. Von der A 10 Tauernautobahn fährt man in Golling ab und auf der B 162 Richtung Abtenau bis Voglau. Dort über die Postalmstraße hinauf auf die Postalm und in Richtung Weißenbach abwärts bis man das Tal des Weißenbachs erreicht hat. Ein Stück nach der Aufstiegkehre zum Parkplatz. Entlang der gesamten übrigen Strecke der Postalmstraße besteht ein Parkverbot. Auch die oft beschriebenen Parkmöglichkeiten vor dem Schranken der Forststraße sind nicht empfehlenswert (Besitzstörungsklagen!).
Charakteristik
Landschaftlich beeindruckender Klettersteig durch eine wilde Klamm. Über weite Strecken sehr rutschig und erdig. Einige spektakuläre Stege und Seilbrücken.
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Steinschlaghelm, für Kleingewachsene zusätzliche Verlängerungsschlinge mit Klettersteigkarabiner für die oft hochliegenden Sicherungsseile, wasserfeste Schuhe und Kleidung.
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz etwas mehr als einen Kilometer auf der Straße bis zur Aufstieg Kehre, dort links abzweigen und die abgeschrankte Forststraße ins Kammersbachtal (Sulzaustraße) hinein. Einen guten Kilometer bis zur Einmündung des Rußbaches. Hier Infotafel. Rechts oberhalb des Baches auf einem Waldsteig aufwärts und oberhalb des Baches querend talein bis zum Beginn der ersten Seilsicherungen. Es empfiehlt sich, spätestens hier oder besser schon bei der Infotafel die Klettersteigausrüstung anzulegen, es gibt in weiterer Folge keine vernünftigen Anseilplätze mehr! Das Gelände sollte hier nicht unterschätzt werden, da die steilen Waldhänge unten mit Felsen in die Bachschlucht abbrechen.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Anfangs über schrofiges und erdiges Gelände abwärts zur „Seufzerbrücke“. Über diese 35 m lange Hängebrücke (Holzstege, hochliegendes Sicherungsseil, Verlängerung für Kleingewachsene!) ziemlich wackelig auf die andere Bachseite. In erdigem Terrain weiter zu einer Einseilbrücke und dann an der steilen Schluchtwand entlang (B und C/D) bis zum „Gatt-Sprung“ (Große machen einen Spagat ;-), Kleine hangeln am besten das kurze Stück hinüber. Steil aufwärts (C/D) und weiter zur nächsten Seilbrücke. Die bisherige Hängebrücke, die sogenannte „Wasserfallbrücke“ existiert seit „Kyrill“ nicht mehr. Nach Überqueren eines Wasserlaufes aufwärts zur Karstquellenwand. Über diese steil (Stellen C bis D) in leichtes Gelände. Auf einem Waldweg in Kehren neben dem Wieslergraben aufwärts zur Gamsleckenwand. Am Fuß derselben befindet sich eine Nische und das Wandbuch. Kurz vorher kann man links die Schlußwand umgehen. An der steilen, teils überhängenden Wand rechts aufwärts ansteigen (Stellen D, kurz E), dann kurz gerade, wieder rechts und senkrecht hinauf zum Ausstieg bei einer Rastbank (Stellen D bis E).
Seit Mitte Juni 2011 gibt es eine Variante mit der Klettersteigschwierigkeit F in der Gamsleckenwand. Dazu quert man vom Einstieg der "normalen" Route noch etwas weiter abwärts und steigt dann entlang des locker gespannten Drahtseiles die ca. 15 m hohe überhängende Direktvariante zum Quergang des üblichen Anstieges hinauf. Außer dem Drahtseil keinerlei Tritt- oder Steighilfen. Eine zusätzliche Seilsicherung wird seitens der Erbauer angeraten, ein Sturz ist nicht ratsam. Es möge sich jeder selbst ein Urteil über Sinn und Unsinn der weiteren Entwicklung der Klettersteigschwierigkeiten bilden, G, H, I, ...
Von der Rastbank besteht eine Ausquermöglichkeit nach rechts. Weiter oberhalb der Gamsleckenwand mit schönen Ausblicken auf einem Steig nach Westen queren, bis dieser hinunter in den Wieslergraben führt (Vorsicht bei Nässe, erdiger Weg). Über die 15 Meter lange „Dschungelbrücke“ oder mittels Seilrutsche (Anleitung auf Infotafel) auf die andere Grabenseite. Ende des Klettersteiges. Auf dem markierten Wanderweg entweder zur Postalmstraße oder zur Schnitzhofalm.
Abstieg
Entlang der Straße bis zur Wieslergrabenbrücke, nach ihr rechts ab zur Braunalm und auf dem Wanderweg hinunter zum Ausgangspunkt.
Zielpunkt
Käserei Schnitzhofalm, 1180 m
Rast / Einkehr
Käserei Schnitzhofalm, 1180 m, private Jausenstation, www.schnitzhof.at
Kombinationsmöglichkeiten
Der Weiterweg auf einen der Postalmgipfel (z.B. Thorhöhe oder Wieslerhorn) ist lohnend und bildet einen hellen Kontrast zur düsteren Postalmklamm.
Karten
Österreichische Karte 1:50 000, Blatt 95, St. Wolfgang Österreichische Karte neu, Blatt 3211 Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 4.0
Bemerkung
Der Klettersteig sollte nicht unterschätzt werden (bereits tödliche Unfälle!), im praktisch gesamten Schluchtbereich besteht neben der hohen Rutschgefahr auch Steinschlaggefahr. Die Gamsleckenwand am Schluss des Steiges ist der schwierigste und anstrengendste Teil, kann aber links umgangen werden. Oberhalb der Gamsleckenwand ist ein Ausqueren nach rechts (nordöstlich) zum Abstiegsweg möglich.