Auf der B 320 bis Schladming und weiter nach Ramsau. Dort westlich in Richtung Filzmoos durch den Ort bis zur Abzweigung der mautpflichtigen Dachstein Höhenstraße. Über diese bis zum großen Parkplatz bei der Talstation der Dachstein Gletscherbahn.
Charakteristik
Rassiger und teilweise enorm ausgesetzter Klettersteig, der sowohl von der Länge als auch von der Schwierigkeit her selbst für versierte Klettersteiggeher eine Herausforderung darstellt. Der knackige Einstiegsüberhang hat dabei schon so manchen abgeworfen. Beim Zustieg sind leichte Kletterstellen bis 1+ zu bewältigen.
Gipfel / Berg
Dachsteinwarte, 2741 m
Ausrüstung
Vollständiges Klettersteigset, Steinschlaghelm, evtl. Steigeisen für den Zustieg und zusätzlich ein Pickel, falls man den Dachsteingipfel einplant.
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Auf dem markierten Wanderweg Nr. 615 in einem großen Bogen mäßig ansteigend unterhalb der Schwadering zur Dachstein-Südwand-Hütte. Weiter etwas abwärts auf dem Weg Nr. 617 in Richtung Tor – Bachlalm. Nach ungefähr 160 m verlässt man diesen (der Wanderweg führt links abwärts) und folgt geradeaus einem deutlichen Steig Richtung Dachstein Südwand. Man gelangt zu einer gut gegliederten Wandstufe, über die man - teilweise mit leichter Kletterei über plattigen Fels- in einen großen Kartrichter kommt. Durch ihn schräg links empor in einen Sattel nördlich des Mittersteins. Hier kurz abwärts in das große Schuttkar unterhalb der Südwände von Dachstein und Dachsteinwarte. Nun hinauf zum Einstieg am Fuß des kurzen Vorbaus, wo auch die Drahtseilsicherungen anfangen. Hinweis: Der Zustiegsweg ist mit roten Farbtupfern markiert.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Über etwas brüchigen Fels (manchesmal liegen hier die Drahtseile noch unter einem Altschneefeld) an den überhängenden untersten Wandabbruch heran. Nach links und über den etwa fünf Meter hohen, kraftraubenden Überhang (E) empor. Hat man diesen einigermaßen locker geschafft, sollte der Rest rein von der Schwierigkeit her gesehen keine Probleme mehr bereiten. Man gelangt auf eine plattige Rampe (C), die großteils auch frei sehr schön kletterbar ist. Das Gelände wird gegen Ende der Rampe allmählich leichter (B, Stellen C) und man erreicht eine Bänderzone, über die von links her und nach rechts weiterziehend die Pfannl-Maischberger-Führe kommt (altbekannte Klettertour im dritten Schwierigkeitsgrad und immer noch lohnend, sofern man den richtigen Durchstieg findet). Wenn man hinaufschaut, dann kann man erahnen, was einen noch erwartet. Zuerst geht es auf einen Felskopf hinauf (Stellen C). Von diesem steigt man in die fast senkrechte, teilweise völlig glatte Riesenplatte ein, die der Dachsteinwarte ihr markantes Gepräge gibt. Nach einem schwierigen Quergang (D) geht es senkrecht nach oben. Bestens gesichert und mit Trittstiften reichlich versehen wird die Riesenplatte überwunden (durchgehend D). Zeit um Fotos nach oben oder unten zu schießen sollte man sich hier auf jeden Fall nehmen. Die Ausgesetztheit in der Platte ist wirklich fotogen! Man steigt auf einen Rastplatz aus, von dem es deutlich leichter (Stellen B bis C) über plattigen Fels aufwärts geht zum Ansatz des sogenannten Alb-Wil-Pfeilers. Über diesen in wechselnder Schwierigkeit und sehr schön aufwärts, Stellen bis D. Man hat dabei immer phantastische Aus- und Tiefblicke, vor allem aber auch einen beeindruckenden Nahblick auf die Dachstein Südwand. Der Steig wird sich für den einen oder anderen schon etwas in die Länge ziehen, bevor nach einem luftigen Quergang endlich der Ausstieg erreicht wird und man damit beinahe in die Bierkrüge der Seethaler Hütte hineinstolpert. Den richtigen Schlusspunkt setzen wird dann wohl noch die Besteigung des Dachsteins über einen der beiden Gipfelsteige (Schulter Anstieg oder Randkluft Steig, siehe alpintouren.at).
Abstieg
Von der Dachsteinwarte folgt man der meist vorhandenen Ratrac-Spur über den Gletscher hinüber zum Hunerkogel. Man umrundet dabei die Felsklötze der beiden Dirndl auf deren Nordseite. Vom Hunerkogel entweder mit der Seilbahn hinunter zum Ausgangspunkt oder über den kurzen Hunerkogel Klettersteig (bis C) und weiter über den Hunerschartensteig (A, teilweise B) und durch das Kar der Schwadering auf dem Weg Nr. 615 zur Dachstein-Südwand-Hütte und in Kürze hinunter zum Parkplatz.
Stützpunkt
Seethaler Hütte, 2740 m, auf dem Gipfel der Dachsteinwarte, ÖAV Sektion Austria, Telefon +43/(0)3687/81036 oder +43/(0)664/3240640, www.seethalerhuette.at Gletscherrestaurant Hunerkogel, 2687 m, am Hunerkogel bei der Bergstation der Gletscherbahn Dachstein-Südwandhütte, 1910 m, bew. Ende Mai bis Anfang November, Telefon Hütte +43/(0)3687/81509, Telefon Tal +43/(0)3687/81314, www.pernerhoframsau.at/pernerhof/suedwandhuette.htm In der Nähe der Talstation der Gletscherbahn: Berghotel Türlwandhütte, 1750 m, Telefon +43/(0)3687/81230, www.tuerlwand.at Gasthof Hunerkogel, 1700 m, Telefon +43/(0)3687/81217, www.hunerkogel.at
Zielpunkt
Dachsteinwarte, 2741 m, evtl. auch Hoher Dachstein, 2995 m und/oder Kleiner, 2734 m und Hoher Gjaidstein, 2794 m
Rast / Einkehr
Seethaler Hütte, 2740 m Gletscherrestaurant Hunerkogel, 2687 m, am Hunerkogel bei der Bergstation der Gletscherbahn Dachstein-Südwandhütte, 1910 m
Kombinationsmöglichkeiten
Man kann auch über den leichten Gratklettersteig (Stellen A/B) auf den Hohen Gjaidstein wandern, eine sehr lohnende Variante zum Ausklingen lassen und ein angenehmer Gegenpol zur Welt der Senkrechten und des Massenbetriebes rund um den Hunerkogel bzw. Dachstein.
Karten
Österreichische Karte 1:25 000, Blatt 127 Schladming Österreichische Karte neu, Blatt 3217 Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 4.0 Alpenvereinskarte Blatt Nr. 14, Dachsteingebirge Alpenvereinskarte Digital auf DVD Kompass Wander-, Rad- und Schitourenkarte 1:50 000, Blatt WK 031 Der Dachstein - Ramsau - Filzmoos
Bemerkung
Infos und Betriebszeiten der Dachstein Gletscherbahn unter Telefon +43/(0)3687/22042/810 bzw. unter www.dachsteingletscher.at Mautfreie Auffahrt bei Benützung der Gletscherbahn Wegen des oft großen Andranges am Klettersteig sollte man Wartezeiten einrechnen. Daher auch nur bei wirklich sicherem Wetter einsteigen, es gibt beim Johann nur den Weg nach oben oder nach unten! Für Anfänger und Kinder ist der Steig nicht geeignet! Der Johann Klettersteig wird auch als Südwand Klettersteig bezeichnet.