Über die A9-Ausfahrt auf der B146 nach Admond, weiter durchs Gesäuse nach Hieflau, dort rechts auf die B115 Richtung Eisenerz und vor dem Ort beim Leopoldsteiner links zum Parkplatz abbiegen.
Von der S9 über Leoben kommend, ebenfalls auf der B115 über Trofaiach nach Eisenerz fahren, durch den Ort durch und beim Leopoldsteiner See rechts zum Parkplatz abbiegen.
Charakteristik
Der „Kaiser-Franz-Josef-Klettersteig“ ist einer der längsten und schwierigsten Klettersteiganlagen Österreichs und in Kombination mit dem sehr kreativ angelegten „Rosslochhöhlen-Klettersteig“ ein extrem anspruchsvolles Abenteuer über eine 900 m Wand. Der kurze Zustieg sowie die abwechslungsreichen Kletterpassagen, die durch kurze Gehabschnitte getrennt sind, Seilbrücken und eine Höhlenexpedition als Draufgabe, erfreuen jedes Kletterherz. Diese Klettersteige, dessen extreme Stellen mit Tritt- und Griffbolzen etwas entschärft wurden, sind allerdings nur ausdauernden und versierten Ferratisten(innen) vorbehalten! Rastplätze und Überhohlmöglichkeiten gibt es aber einige und eine abschließende Besteigung des Hochblaser rundet die Tour mit einem schönen Ausblick ab – wie einst der Kaiser zu sagen pflegte „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“
Gipfel / Berg
Hochblaser (1771m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, eine Kurzsicherung für eventuelle „Hängeeinlagen“ (siehe Video), für Schwächere ein Sicherungsseil, vielleicht auch Wanderstöcke für den Abstieg, viel zu Trinken - keine Einkehrmöglichkeit bzw. Wasserstellen auf der sonnigen Strecke!
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz (628 m) zeigt bereits ein Hinweisschild den Weg zum Klettersteig bzw. Hochblaser. Am linken Seeufer entlang, wird nach einer kleinen Holzbrücke rechts der Einstieg über einen kurzen Schotterweg erreicht. 100 Höhenmeter, 15 Minuten.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
KAISER-FRANZ-JOSEF-KLETTERSTEIG: (860 Höhenmeter!, 1.200 Klettermeter, Schwierigkeit D) Die Einstiegswand nach dem Anseilplatz trennt gleich zu Beginn „Spreu von Weizen“! Nach einem steilen Aufstieg (C und B/C) ist eine schwere, schräge Querung mit 2 kleinen Überhängen zu meistern (D, C und wieder D)! Haben am ersten Rastplatz einem schon die Kräfte verlassen, hat man auf den Rest der Strecke nicht mehr verloren und steigt nach der leichten Querung (B und A) über den einzigen Notausstieg (A/B) links wieder ab. Einem kurzen Gehgelände (200 m) folgt ein schroffiger Anstieg (B und A/B), der in eine steile Platte (B/C) über geht und mit einem Spreizschritt (C) auf einen Pfeiler (C) einiges abverlangt. Der nächste Rastplatz „Schwalbennest“ ist erreicht, weiter geht es sehr anspruchsvoll über eine Rinne (A/B) auf den steilen Platten (B/C und C) zum Rastplatz am „Adlerhorst“ hoch. Eine kurze Verschnaufpause kann helfen, den schwierigsten Abschnitt einigermaßen gelassen entgegen zu sehen. Eine luftige Querung (C) leitet den auf den sehr steilen und hohen Pfeiler über, der mit den Schwierigkeiten C bis C/D ordentlich in die Arme geht. Einfacher wird der Ausstieg (A/B, B und A) in den zweiten Gehabschnitt. Hier befindet sich auch das Wandbuch. Über einen steilen, erdigen Wiesen-Trampelpfad wird der nächste Pfeiler angesteuert. Dem einfachen Einstieg (A) folgt ein kurzer Anstieg (B/C) über einen ausgesetzten Grat (B) auf den luftigen Schlusspfeiler (C) zur spektakulären Doppelseilbrücke (B). Nach ein paar tollen Actionfotos in der „Panorama-Brücke“ verlässt man den Klettersteig nach Norden bis zum markierten Wanderweg Nr. 822. Dauer: 2 1/2 bis 3 1/2 Stunden
WEITERER AUFSTIEG: Der Hochblaser wird über den markierten Normalweg Nr. 822 nach Nordost erreicht. Ein schönes Panorama über das Erzbergland belohnt die Strapazen. 180 Höhenmeter, 45 Minuten
Sind noch Kraftreserven übrig, sollte sich der Klettersteigprofi zuvor unbedingt den kurzen, aber sehr schweren Rossloch-Höhlenklettersteig „reinziehen“ (Beschreibung siehe Kombinationsmöglichkeiten).
Abstieg
Vom Gipfel steigt man über den Aufstiegsweg, vorbei am Rossloch, wieder ab. Der 2. Abschnitt nach dem Senkkögel ist sehr steil, schottrig und ist teilweise mit Drahtseilen versichert. Hier sollte man sich gut konzentrieren da ein Ausrutscher auf dem labilen Untergrund fatale Folgen haben könnte. Den Leopoldsteiner See vor Augen, wird der Parkplatz Richtung Südosten erreicht. 1.150 Höhenmeter, 2 Stunden
Rast / Einkehr
Buffet beim Leopoldsteiner See (628 m)
Kombinationsmöglichkeiten
Vom Ausstieg des Kaiser-Franz-Josef-Klettersteiges sind es am Normalweg, wo rechts zum Klettersteig abgebogen wird, ca. 25 Gehminuten bis zum Einstieg des
ROSSLOCH-HÖHLENKLETTERSTEIG (70 Höhenmeter, 180 Klettermeter, Schwierigkeit E) Gegen den Urzeigersinn wird dieser originelle Klettersteig über eine steile, sehr ausgesetzte Felswand (C) abgeklettert. Der Abstieg ist sehr fordernd, da die Trittmöglichkeiten sehr begrenzt sind bzw. im leichten Überhang (D) schwer zu finden sind. Die Einbahnregelung sollte dabei beachtet werden, sonst steht in beide Richtungen alles! Etwas einfacher steigt man nun zur Höhle ab (A und B) und schwingt sich darin auf die Seilbrücke (C/D) hinauf. Der Ausblick von der Höhle ist beim Übergang (B) zur Schlüsselstelle überwältigend, spiegelt sich der Leopoldsteiner See auf der Decke in der Höhle. Ein kräfteraubender, überhängender Aufschwung (E) führt in die dunkle Höhle hinein. Eine Stirnlampe wird allerdings nicht benötigt, fällt das Tageslicht von oben in den Schacht düster hinein. Es folgt eine Querung (C/D), ehe man den Klettersteig über einen schweren Anstieg (C) wieder nach oben verlässt. Dauer ca. 30 Minuten
Karten
Kompass 212 – Hochschwabgruppe ÖK 50 Blatt 101(Eisenerz) BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Alpinverlag - Extreme Klettersteige in den Ostalpen, Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich