Gebührenpflichtiger Parkplatz im Langental/Wolkenstein (1.630 m)
Längengrad: 11,775409 Breitengrad: 46,56598
Anreise / Zufahrt
Von der Brennerautobahn bei Klausen abfahren und in das Grödnertal abbiegen. Über St. Ulrich und St. Christina nach Wolkenstein hochfahren. Vor der Ortschaft Wolkenstein zweigt links eine schmale Straße ins Langental ab, der man bis zum Fahrverbot an einem gebührenpflichtigen Parkplatz folgt.
Charakteristik
Der Sandro-Pertini-Klettersteig ist aufgrund seiner Länge, perfekten Absicherung sowie Talnähe und damit kurzen Zustiegszeit ein Leckerbissen jedes Ferratisten. Wo nötig, sind auch Trittstifte und Steigbügeln zu finden. Gespickt mit knackigen Aufschwüngen, liegender sowie zwei senkrechten Leitern und vielen ausgesetzten Stellen, das bei schönem Panrorama ins Langental und zum Langkofel, hat man in hier im Puez-Geisler-Nationalpark eine tolle Klettersteiganlage errichtet, die aufgrund des Naturschutzes aber recht umstritten ist (siehe Bemerkungen).
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, für Kinder eventuell ein kurzes Sicherungsseil, Wanderstöcke für den Abstieg
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz führt ein Forstweg, der links bei einer Kapelle vorbei geht, durch den Wald zu der Talstation einer Materialseilbahn. Da die Beschilderung für den Klettersteig fehlt, orientiert man sich am Pfad bis zum Einstieg (1.730 m), der nach kurzer Gehzeit erreicht wird. 100 Höhenmeter, 20 Minuten
Wegbeschreibung / Routenverlauf
SANDRO-PERTINI-KLETTERSTEIG: (600 Klettermeter, 420 Höhenmeter, Schwierigkeit C/D) Von Beginn an geht’s über zerklüfteten Fels (B/C) steil rauf zu einer glatten bzw. senkrechten Mauer (C), die nach der ersten Leiter (B/C) endet. Ein kurzer Quergang, schon geht der Steig wieder anspruchsvoll über Stock und Stein (C, dann B/C) zu einem Grasband hinauf, dessen Gehabschnitt die Möglichkeit zu einer Verschnaufpause oder einem Überholmanöver bietet. Der nächste Abschnitt erfordert dann wesentlich mehr Armkraft, ist nach dem steilen Aufschwung (C) und dem „Bockgrat“ (A/B-Passage) Schluss mit lustig. Der „Pradari-Quergang“ (C) leitet einen sehr schwierigen, luftigen und rechts ausgesetzten Schlussabschnitt ein! Dem senkrechten Pfeiler (C) folgt eine liegende Leiter „Brücke“ über einen Schlucht, darauf kräfteraubend weiter einen Felsblock (C/D dann C) hoch. Dem nicht genug, wartet nun die glatte Schlüsselstelle in der „Steilen Verschneidung“ (C/D) auf uns, ehe die Kraftanstrengung über die zweite, fast spielerischen Leiter (B), an der Madonna und am Wandbuch vorbei, am Ausstieg (B/C) mit einer tollen Aussicht belohnt wird. ca. 2 Stunden bis zum Ausstieg
WEITERER AUFSTIEG: Der Ausstieg des Klettersteiges befindet sich auf ca. 2.150 m. Ein flacher, erdiger Trampelpfad mündet in den Wanderweg Nr. 17, der direkt zur Steviahütte hoch führt. Die Hütte ist aber beim Ausstieg ohnehin schon weit sichtbar und wer an Durst leidet, wird direkt dort hin geleitet. 200 Höhenmeter bzw. 30 Minuten vom Ausstieg
Abstieg
Von der Steviahütte den markierten Wanderweg Nr. 17 Richtung Südosten nach Wolkenstein absteigen. Nach einem kurzen Anstieg bei Silvesterscharte (2.280 m) angekommen, zweigt links der schöne Wanderweg „Wolkensteinexpress“ Nr. 17A recht steil Richtung Wolkenstein ab. Der Weg ist durch den losen Schotter sehr rutschig! Im Tal, kurz vor der Ortschaft, folgt man links den nett angelegten Kreuzweg zum Parkplatz zurück. 700 Höhenmeter und 1 ½ Stunden
Zielpunkt
Stevia Hütte (2.340 m)
Rast / Einkehr
Stevia Hütte (2.340 m) - von Juli bis September geöffnet
Karten
Kompass 59 – Sellagruppe Kompass – Südtirol/Alto Adige 3D digital
Beschilderung
Beschilderung für den Klettersteig fehlt, der Abstieg ist gut beschidert und markiert
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Alpinverlag - Extreme Klettersteige in den Ostalpen, Hülsers Klettersteigführer Dolomiten
Bemerkung
Der Klettersteig wurde im Puez-Geisler-Nationalpark 2004 errichtet, bis heute aber nicht eröffnet. Der Grund dafür liegt beim Einspruch der „Grünen“, die einen Rückbau dieser Anlage im Naturschutzgebiet fordern. Adler sollen sich bei der Brut durch Kletterer gestört fühlen und deshalb liegt der Fall beim obersten Gericht in Bozen - allerdings schon lange, sollte der Klettersteig schon 2006 abgebaut werden. Nach Rücksprache mit einer netten Ornitologin vor Ort, dürfte wohl die Zeit alle Wunden heilen. Nach ihrer Aussage dürfte der Steig erhalten bleiben, wird der Einstieg durch Entfernen der ersten Seilmeter etwas „verschärft“ und die Streckenführung geringfügig geändert. (Stand: September 2008)