Man fährt in Eben von der A10 ab und über Filzmoos in die Ramsau hoch. Nach dem Ortsende beschilderten Richtung Silberkarklamm abbiegen und kurz darauf links zum Gasthof Feisterer hinauf
Charakteristik
Sehr beeindruckende, hochalpine „Gratwanderung“ auf einem langen, aber nur kurzzeitig schwierigen Klettersteig. Wer es auf dieser 2-Tagestour etwas knackiger angehen möchte, dem bietet sich der Jubiläums-Klettersteig hervorragend an, der sich am Spätnachmittag vom Gutenberghaus aus noch gut einschieben lässt. Die gesamte Tour erfordert stabiles Wetter und für den Aufstieg sollten die Bergsteiger eine solide Grundkondition sowie am Ramsauer-Klettersteig Trittsicherheit bzw. Schwindelfreiheit mit sich bringen.
Gipfel / Berg
Eselstein (2.556 m), Hohe Rams (2.551 m), Scheichenspitze (2.667 m), Gamsfeldspitze (2.655 m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Brust- und Hüftgurt, Klettersteigset), Wanderstöcke, im Frühjahr Steigeisen, viel zu trinken (Ramsauer-Klettersteig), Hüttenschlafsack, Stirnlampe, Hygieneartikel
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz über den markierten bzw. beschilderten Weg (Nr. 616) zum Gutenberghaus hinauf wandern. Ein Abstecher zur bewirtschafteten, urigen Lärchbodenalm-Hütte zahlt sich für einen Einkehrschwung auf jeden Fall aus. Bis zur Talstation der Materialseilbahn (1.630 m) folgt man dabei noch einer Forststraße, mit einigen Kehren wird es aber immer steiler. Wer sich Kräfte und Rücken schon will, ruft beim Hüttenwirten im Gutenberghaus an, ob ein Gepäcktransport mit der Materialseilbahn möglich ist. (1.000 Höhenmeter, 2 ½ Stunden)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Während es sich andere auf der Hütte bereits gemütlich einrichten, lockt für wahre Ferratisten noch der sehr schwierige Jubiläums-Klettersteig, der nach einem kurzen Zustieg (Nr. 618) vom Gutenberghaus Richtung Gruberscharte in 20 Minuten erreicht wird. Beim Wegweiser zweigt dabei ein ausgetretener Pfad nach Norden zum Einstieg ab.
JUBILÄUMS-KLETTERSTEIG: (250 Höhenmeter, Schwierigkeit D, 1 ½ Stunden) Zunächst über schroffes Gelände (A und B), einer Felskante (C/D) rauf zu einem Grat (A), dem ein kurzer und schwieriger Kamin anschließt. Nach einer Gehpassage (A) ist wieder Armkraft gefragt, darf man sich über eine Plattenquerung (C/D), dem steilen Aufschwung hoch ziehen. Das nächste Steilstück (C/D) wird am Grat (A) erreicht und über Steigspuren im Geröllfeld gelangt man zum Gipfel des Eselsteins (2.553 m).
Beim Abstieg an der Nordostflanke orientiert man sich anfangs an den Steinmännern, später mündet der Pfad rechts in den markierten Weg (Nr. 674), über die Feisterscharte zum Gutenberghaus hinab.
ÜBERNACHTUNG im Gutenberghaus und nach einem geselligen Abend heißt es nächsten Tag früh raus aus den Federn. Jetzt sollten alle Getränkeflaschen aufgetankt werden, da sich auf dieser langen Tagesetappe keine Wasserstellen bzw. bewirtschaftete Hütten auf der Strecke befinden.
Vom Gutenberghaus auf markiertem Weg (Nr. 618) nach Westen zur gut sichtbaren Gruberscharte hinauf steigen. Hier legt man am besten gleich die Klettersteigausrüstung an. 30 Minuten
RAMSAUER-KLETTERSTEIG: (570 Höhenmeter, Schwierigkeit C, 3 ½ Stunden) Zur Eingewöhnung beginnt der eindrucksvolle Klettersteig (Nr. 673) mit leichten Kletterstellen am Grat (A/B) zur Hohen Rams hinauf. Im weiteren Verlauf darf man beim Auf und Ab ein traumhaftes Panorama am Dachsteinmassiv genießen! Stoamandl´n zeigen den Weg zur Scheichenspitze (2.667 m) hinüber, welche über einen leichten Grat (A/B) erreicht wird. Steigspuren (B) führen nun zum eigentlichen Ramsauer-Klettersteig hinunter, der gleich mit der Schlüsselstelle auf sich aufmerksam macht. Anspruchsvoll wird in einer Felsverschneidung (C) bergab geklettert und nach der Umgehung des Schmiedstockes (A/B) wird wieder steil (B/C) die Hohe Gamsfeldspitze (2.655 m) erklommen. Nun noch einmal schwierig am Grat hinunter (B/C), sind die Schwierigkeiten überwunden und leichte Passagen (A bis B) führen zur Edeldgrießhöhe, einer riesigen Geröllhalde.
Abstieg
Die Klettersteigausrüstung verstaut, erfolgt der Abstieg (Nr. 672) von der Edelgrießhöhe über die gewaltige Schuttrinne, dem „Edelgrießkar“, das äußerst unangenehm auf lockeren Weg zu begehen ist. „Querfeldein“ die Schotterpiste hinunter, spart man sich dabei viel Zeit. Hohes Schuhwerk und stabile Wanderstöcke machen auf diese Art beim Expressabstieg durch die Schottergrube bezahlt. Im unteren Bereich endet das Kar in einem Wanderweg (Nr. 615), der rechts zur Talstation hinüber führt. Mit Taxi oder Bus lässt man sich zum Ausgangpunkt der Tour zurück bringen. 1 ½ Stunden
Stützpunkt
AV-Gutenberghaus ( 2.147 m), von Juni bis Mitte Oktober, +43(3687) 22753
Rast / Einkehr
Gasthof Feisterer (1.140 m) Gutenberghaus ( 2.147m) Lärchbodenalm (1.406 m) Gasthof Hunerkogel (1.681 m)
Karten
Kompass 20 – Dachstein ÖK50 Blatt 127 BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Salzkammergut 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Schallverlag – Klettersteige in Österreich
Bemerkung
Die 2-Tagestour kann auch in umgekehrter Richtung absolviert werden, wobei dann eine Auffahrt mit der Seilbahn und ein Zustieg (Nr. 672) von der Bergstation Hunerkogel überlegenswert ist. Bis in den Frühsommer muss man nach dem Rosmariestollen bis zur Edelgrießhöhe mit Firnfeldern rechnen, weshalb Steigeisen erforderlich werden.