Alpincenter (Harry Kollmitzer), www.alpincenter.cc / Quo Vadis (Hannes Geier), www.quo-vadis.cc / ÖAV Eisenerz u. Gemeinde
Süd
Schwierigkeit
Schwierigkeit Ergänzung
Klettersteig D
Etliche Passagen in der steilen Einstiegswand, im Mittelteil und ganz oben C/D u. D, sonst ziemlich konstant zw. B und C, verbunden mit tw. sehr ausgesetzten Abschnitten Zwei Gehstrecken von 100 bzw.
Von Leoben (S) auf der B115 über den Präbichl oder von Hieflau (N) nach Eisenerz. Von Eisenerz Richtung Hieflau bis zur Abzweigung der Zufahrtsstraße zum Leopoldsteiner See (Tafel). Großer Parkplatz beim Seestüberl.
Charakteristik
Die Klettersteig-Triologie im Raum Eisenerz ist also perfekt! Nach dem „Eisenerzer“- und „Kaiserschild- Klettersteig“ wurde innerhalb von nur 2 Jahren der dritte im Bunde Ende Juli 2007 eröffnet - der „Kaiser Franz-Josef-Klettersteig“ durch die fast 900 m hohe Seemauer! Er ist damit der dzt. längste von den schwierigen Klettersteigen Österreichs! Die Bezeichnung des Klettersteiges erfolgte aufgrund eines interessanten, historischen Backgrounds: Für unseren guten alter Kaiser Franz Josef I. wurde Ende des 19. Jhdt. ein eigener „Jagdsteig“ im unteren Teil der Wand angelegt, der „Kaisersteig“. Ein Teil dieses jetzt wieder revitalisierten Steiges wurde in die Routenführung eingebunden, wobei auch ein Blick zur sog. „Kaiserstiege“ (in den Fels geschlagene Stufen) diese Epoche dokumentiert. Schon aufgrund der beachtlichen Wandhöhe ist der neue „Kaiser Franz-Josef-Klettersteig“ nur sehr ausdauernden und versierten Klettersteiglern zu empfehlen. Sollten schon in der Einstiegswand Probleme auftreten, ist von der weiteren Begehung des Steiges dringend abzuraten! Eine gute Fluchtmöglichkeit besteht kurz danach über den unteren Teil des „Kaisersteiges“. Obwohl von zwei längeren Gehstrecken unterbrochen, ist bis zuletzt Kraftausdauer und Mut für die tw. sehr steilen und ausgesetzten Passagen erforderlich. An heißen Sommertagen aufgrund der südseitigen Exposition viel zum Trinken mitnehmen! Für echte Klettersteigprofis empfiehlt sich als „Draufgabe“ die Kombination mit dem extrem schweren Rossloch-Höhlen-Klettersteig (D/E), welcher in etwa 25-30 Minunten vom Ausstieg erreichbar ist. Dieser führt zuerst über einen steilen Abstiegs-Klettersteig zum Eingang der Schachthöhle und dann im Berginneren sehr Kraft raubend zum Höhlenausgang. Die mittlerweile renommierten Klettersteig-Bauprofis Harry Kollmitzer (www.kletter steigbau.cc) u. Hannes Geier (www.quo-vadis.cc) samt Team haben in der Seemauer wieder ganze (Schwer-) Arbeit geleistet und einen hoch interessanten, modernen und sportlichen Eisenweg mit höchstem Sicherheitsstandard angelegt! Eine Neuheit ist auch die Einteilung des Klettersteiges in fortlaufend nummerierte Sicherheits abschnitte (siehe Topo). In Notfällen kann durch Angabe der Sicherheitsabschnittsnummer sehr rasch und zielsicher eine ev. notwendige Bergung eingeleitet werden. Auch landschaftlich ist der neue Kaiser Franz-Josef-Klettersteig ein Highlight, wobei sich dazu die eigens bezeichneten, wunderschönen Rastplätze im Steigverlauf anbieten, um den tollen Tiefblick zum Leopoldsteiner See, oder den herrlichen Fernblick zum Erzberg und in die Gesäuseberge zu genießen.
Gipfel / Berg
Hochblaser (1771 m), Seemauer (1649 m)
Ausrüstung
Klettersteigset, Helm, mittelfeste Bergschuhe od. Kletterschuhe, viel zum Trinken!
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz links vom Seestüberl kurz bergab zum Westende des Leopoldsteiner Sees, über die Holzbrücke und gleich danach links dem rot markierten Hochblasersteig folgen. Man erreicht in Kürze eine Schotterstraße, welcher man nur kurz folgt bis zur Abzweigung des Zustiegssteigleins (Tafel) rechts zum Klettersteig. Steil im Wald bergauf und dann auf einem Geröllsteiglein zum Einstieg (links von drei großen am Wandfuß befindlichen Fichten); Tafel.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Die steile Einstiegswand (C bis D) wird in einer langen, ansteigenden u. anstrengenden Querung überwunden. Danach linkshaltend (B) empor zum ersten Rastplatz („Erzberg-Blick“). Über Schrofenbänder (A) gelangt man in die Waldzone und folgt dem Steiglein (einmal kurz gesichert, sonst Gehgelände) weiter bergauf, wobei man nach etwa 100 m den alten „Kaisersteig“ erreicht, welcher zum Teil als Verbindungsweg zum 2. Klettersteig-Abschnitt eingebunden wurde (Anmerkung: wer schon in der Einstiegswand deutliche Schwierigkeiten hat, sollte unbedingt die Fluchtmöglichkeit über den „Kaisersteig“ links abwärts zum Wandfuß benützen!). Nach dem „Blick zur Kaiserstiege“ geht es im Zickzack bergauf zum steilen Pfeileraufbau des 2. Klettersteig-Abschnittes. Weiter siehe Anstiegsskizze. Beim Ausstieg lohnt sich noch die kleine (nicht zwingende) Mutprobe über die Doppel-Seilbrücke (toller Tiefblick und Fotomotiv zum Leopoldsteiner See!).
Abstieg
2 Std. bzw. 4 Std. Vom Ausstieg dem rot markierten Steig durch den Hochwald folgen (anfangs queren, dann absteigen) zum rot markierten „Hochblasersteig“ (Weg Nr. 822). Nun zwei Möglichkeiten: a) Über den - vor allem im unteren Teil tw. sehr steilen, felsdurchsetzten und ausgesetzten - „Hochblasersteig“ (unbedingt Trittsicherheit erforderlich, tw. gesichert A/B; bei Nässe tw. gefährlich!) absteigen zum Leopoldsteiner See (ca. 2 Std.). b) Weiterer Aufstieg über den markierten Weg Nr. 822 zum Gipfel des Hochblaser (ca. 45 Min.) und östlich den Weg Nr. 820 absteigen in die Seeau (Jagdhaus) und der Forststraße talauswärts folgen zurück zum Leopoldsteiner See (langer, aber wesentlich bequemerer Wanderweg; insgesamt ca. 4 Std.; auch landschaftlich sehr schön!).
Kombinationsmöglichkeiten
Rossloch-Höhlen-Klettersteig
Karten
ÖK 150; F&B WK 152, AV-Karte 34/I
Beschilderung
gut
Literatur
Klettersteig-Atlas Österreich, 3. Aufl. - stark erweitert! (2009, Kurt Schall); 562 Seiten ! Ringbuch, ISBN: 978-3-900533-58-8; www.schall-verlag.at