Von der A12 bei Autobahnabfahrt Zirl runter, gleich darauf rechts auf der Bundesstraße Richtung Innsbruck bis nach dem Steinbruch (links) in die Ortschaft Martinsbühel fahren.
Charakteristik
In der Kürze liegt die Würze! Vom Charakter mehr Kletterroute als Klettersteig, sind die aalglatten Wände nur mit einem Stahlseil versehen und wurde auf unnötiges Eisen verzichtet! Eine durchgehend trittarme Felsplatte auf gut 100 Höhenmeter in der zweiten Sektion fordert selbst Experten, weshalb dieser ausgesetzte „Vertikal-Sportklettersteig“ wohl zum Schwierigsten im Ostalpenraum zählt. Der „leichtere“ Abschnitt weist bereits Schwierigkeit D auf und dient als Prüfstein, kann diese Sektion vor der extrem schwierigen sowie ausgesetzten Sektion II rechtzeitig verlassen werden.
Gipfel / Berg
Martinswand (900 m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, Sicherungsseil, Kurzsicherung für Rastpausen, Schuhe mit rutschfester Sohle für „Reibungskletterei“ - Kletterschuhe empfehlenswert, bei Hitze ausreichend Getränke nicht vergessen!
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Dank der kurzen Zustiegszeit bleiben noch Kraftreserven für das eigentliche Vorhaben übrig! Von der Bundesstraße folgt man dem beschilderten Weg nach Norden und erreicht bereits nach 15 Minuten den Einstieg (650 m) bei einer Tafel am Wandfuß.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
KAISER MAX KLETTERSTEIG: (280 Höhenmeter, 460 Klettermeter, Schwierigkeit E, 2 ½ Stunden)
Sektion I: (Schwierigkeit D) Im ersten Teil klettert man anfangs etwas schwieriger über ein kurzes Steilstück (C/D), die Rampe darauf wird wieder gemäßigter (B) bevor es erneut steil (C) die Wände hoch geht. Der kurzen Rastpause im „seichten Gelände“ (B) folgt eine weitere Steilstufe (C dann D) und diese wechselt nahtlos in eine kraftraubende Steilpassage (zuerst C, dann viel D) über. Wer hier schon kämpft, braucht erst gar nicht an die zweite Sektion denken diese zu schaffen! Besser man verlässt den Klettersteig links zur Grotte über eine kleine Felsnadel (C bzw. C/D).
Sektion II: (Schwierigkeit E) So, die Profis sind nun aufgewärmt und können sich der extremen Sektion II widmen. Zuerst muss mal eine spitze Felskuppe (C rauf, C runter) überwunden werden, dann noch eine Verschnaufpause am Band (B), ehe die aalglatte Martinswand zum Teil auf Reibung bearbeitet wird. Senkrecht verschwindet das Seil nach oben und die Schwierigkeit, die anfangs noch gar nicht so extrem scheinen mag (D bis D/E), entpuppt sich mit zunehmender Höhe als wahre Herausforderung! Verbissen klettert (oder zieht) man sich Stück für Stück auf der luftigen 100 m-Platte (E, E, E!) bis zur Kante mit dem Wandbuch empor– Glücklich jene, die über das nötige Klettergeschick (kleinste Griffe und Tritte benutzen!) verfügen und/oder vielleicht mit Kletterschuhen unterwegs sind. Sensationell exponiert baumelt man hunderte Meter über dem Inntal! Links kann man beim Wandbuch den Steig in der Not verlassen, oder man mobilisiert nochmals Kräfte für die Zugabe im steilen Schlussstück (C/D, E und D)!
Abstieg
Nach der Sektion I führt von der Grotte links ein Wanderweg nach Zirl hinunter.
Sektion III: (Schwierigkeit C) Etwas Reserven sollten nach der Sektion II noch für den Abstiegsklettersteig der Sektion III übrig bleiben, steigt man vom Ausstieg (960 m) links über einen Klettersteig (meist A bis B) ab, der mit C-Stellen die letzte Armkraft rausdrückt. Auf Höhe der Grotte führt der Wanderweg ebenfalls ins Tal und entlang der Bundesstraße zum Parkplatz zurück. Wehrmutstropfen, muss man den gesamten Steinbruch oberhalb (mit 50 Hm Gegenanstieg) umgehen! 1 ½ Stunden
Rast / Einkehr
Gasthäuser in Zirl (618 m)
Karten
Kompass 036 – Karwendelgebirge ÖK50 Blatt 117 BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Beschilderung
Zu- und Abstieg sind beschildert und markiert
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Alpinverlag - Extreme Klettersteige in den Ostalpen, Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich
Bemerkung
In Stadt- und Talnähe ist der fulminante Klettersteig praktisch das ganze Jahr zum Klettern geeignet, kann sich in den vertikalen Felsplatten ohnehin kein Schnee halten. Aber… … in den Sommermonaten knallt die Sonne erbarmungslos in die südausgerichtete Martinswand wodurch sich der Fels dermaßen aufheizt, dass ein Klettern unerträglich heiß wird!