Von Norden über die B 167 in das Gasteiner Tal und mit der Tauernschleuse der OeBB (www.autoschleuse.oebb.at) nach Mallnitz. Von Süden über die B 100 bzw. B 106, dann B 105 von Spittal an der Drau nach Mallnitz. Wenig südlich des Bahnhofes bei Hinweisschild ins Dösener Tal und knapp vier Kilometer auf schmaler Straße ins Tal hinein bis zum Parkplatz des Arthur-von-Schmid-Hauses.
Charakteristik
Ein Klettersteig der Superlative, der keinen Vergleich mit weitaus bekannteren Steigen zu scheuen braucht. Sowohl vom klettertechnischen Anspruch als auch von den landschaftlichen Eindrücken handelt es sich wohl um einen der schönsten (Urgesteins-)Klettersteige im gesamten Alpenraum! Aus Nationalparkgründen gibt es außer dem Drahtseil keine künstlichen Tritthilfen und der Felskontakt ist deshalb in höchst möglichem Ausmaß gegeben, wodurch sich wirklich gute Klettersteige erst auszeichnen! Für kletterambitionierte Klettersteigler ein echtes Zuckerl, da sich praktisch der gesamte Klettersteig auch frei klettern lässt. Eine wohltuende Ausnahme zu den vielen eisenhaltigen Kreationen der letzten Jahre!
Gipfel / Berg
Säuleck, 3086 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Steinschlaghelm, für schwächere Geher Sicherungsseil!
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Auf dem Fahrweg (der Abkürzer entlang des Baches gleich zu Beginn lohnt nicht) durch das Dösener Tal zur Konrad Hütte. Bis hierher mit dem Mountainbike möglich (Fahrverbot, befahren auf eigene Verantwortung!). In landschaftlich reizvoller Wanderung (Weg Nr. 510) über die Dösener Jagdhütte zum Arthur-von-Schmid-Haus mit dem einmalig schönen Dösener See im Hintergrund. Weiter auf dem Weg Nr. 534 Richtung Säuleck. Der Weg windet sich anfangs sehr steil über die Grashänge empor, um dann hoch über dem See in langer flacher Querung das Blockgewirr unterhalb des Säulecks zu gewinnen. Bei einer Wegtafel erfolgt die Abzweigung nach links zum Einstieg des Klettersteiges, der über große Blöcke, Platten und Schutt bzw. im Frühsommer über ein steiles Firnfeld gewonnen wird (Steinmänner, rote Markierung, Tafel beim Einstieg am Beginn einer schmalen Rampe).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Übersicht: Der Klettersteig verläuft im unteren Teil über eine schmale Plattenrampe, die lange im Schatten liegt und quert dann die große Schuttrampe, um über senkrechte Wandstellen die eigentliche Südwandrippe zu erreichen. Entlang dieser zum Westgrat und über ihn zum Gipfel. Routenverlauf: Die schmale Plattenrampe empor, kleine Trittleisten und Griffe erleichtern das Klettern auf der steilen Rampe (anfangs B/C, dann C/D). Man erreicht die große Schuttrampe, überquert diese nach links (Gehgelände) und steigt am Rand der Felswand zur gut sichtbaren Fortsetzung der Drahtseile empor. Steil (D) aufwärts, abdrängende Querung nach links (D/E), dann senkrecht, zum Schluss leicht überhängend in leichteres Gelände (D/E). Nochmals sehr steil (D) hinauf zu den schönen Platten der Südrippe (B), dann eine kurze steile Stelle (D) und zum Wandbuch. Darüber baut sich die nächste hohe Steilwand auf. Diese ist jedoch nicht mehr so abdrängend und gut griffig, so dass man mit guter Spreiztechnik genussvoll höher steigen kann (D). Es folgen einige weitere, meist kurze, knackige Steilaufschwünge, die sich beinahe leichter mit reiner Freikletterei als mit Drahtseilhilfe bewältigen lassen (Stellen D, evtl. D/E). Ein Abstieg am Grat (B), dann wieder sehr steil aufwärts (D) und zur Vereinigung mit dem Westgrat. Bis hierher schon mit landschaftlichen Eindrücken gesegnet – man sollte immer wieder einmal einen Blick hinunter zum Dösener See machen – folgt jetzt ein wahres Landschaftsfeuerwerk! Hochalmspitze und Ankogel sind zum Greifen nahe und der Tiefblick ins Seebachtal bzw. den Lassacher Winkel ist wirklich atemberaubend. Immerhin fällt der ausgesetzte Westgrat über 1000 m in den Lassacher Winkel ab! Sehr schmal geht es über den tollen Grat (Stellen bis D, meist um C) in mehrmaligem Auf und Ab zum Gipfelkreuz hinauf. Auch auf diesem Teil des Steiges ist gute Klettertechnik gefragt. Kurze brüchige Stellen tun dem Genuss keinen Abbruch. Bei gutem Wetter ist dieses Teilstück ein absolutes Toperlebnis für jeden Klettersteiggeher! Am Gipfel kann man dann die Seele baumeln und das Klettersteigereignis Revue passieren lassen.
Abstieg
Vom Gipfelkreuz wenige Meter zum höchsten Punkt und auf dem markierten Normalweg über die block- und schuttbedeckte Südflanke abwärts in die Grazer Scharte (der Weg ist weder in der ÖK noch in der AV-Karte richtig eingezeichnet). Weiter der Markierung folgend im Bogen nach Westen und auf dem Anstiegsweg zur Hütte bzw. zurück ins Tal. Alternativ kann man unterhalb der Grazer Scharte auch zum Weg Nr. 533 a in Richtung Mallnitzer Scharte queren und dann auf dem Weg Nr. 533 über das Südufer des Dösener Sees zurück zur Hütte wandern.
Stützpunkt
Arthur-von-Schmid Haus, 2275 m, OeAV Graz, bewirtschaftet Anfang Juni bis 10. Oktober, Telefon +43/(0)664/11222827
Zielpunkt
Säuleck, 3086 m
Rast / Einkehr
Arthur-von-Schmid-Haus Gastronomiebetriebe in Mallnitz
Kombinationsmöglichkeiten
Als Tagestour lang und anstrengend, deshalb empfiehlt sich eine Nächtigung im gemütlichen Arthur-von-Schmid-Haus.
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 4.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Kärnten 3D
Bemerkung
Der Steig ist ideal für klettertechnisch Versierte. Mit reiner Seilrampferei wird man an diesem Steig wenig Freude haben, ganz im Gegenteil: Gute Fußtechnik ist entscheidend für den Genuss ohne Krampf! Reibungskletterschuhe erhöhen den Kletterspaß bei trockenem Fels um ein Vielfaches. Der großteils eisenfeste grobkörnige Granit lädt geradezu zum Freiklettern ein!