Die Autobahn in Kufstein Nord verlassen und ca. 1 km Richtung Ebbs fahren. Nun bei der Kreuzung rechts zurück nach Kufstein ca. 800m zum Ortsteil Sparchen. Hier befinden sich mehrere große gebührenpflichtige Parkplätze vor der Kaiserbachbrücke.
Charakteristik
Tagesausfüllende Tour mit einfachem, aber langem Zustieg, schwierigem schattigem Klettersteig und panoramareichem Hauptgipfel, aber auch kräfte- und nervenraubendem Abstieg
Gleich hinter dem Parkplatz führt die „Kaiserstiege“ gut 120 HM mit unzähligen Stufen und danach auf kurzem steilen Almweg auf die nun flachere breite Forststraße ins Kaisertal (Mtb dezidiert verboten, wäre aber recht einladend bei 10km Forststraße). An den Gasthöfen Veitenhof und Pfandlwirt vorbei wird die Straße nun eben, fällt lange Zeit ein wenig, um nach gut zwei Stunden und 350 HM in flacher Steigung das Anton Karghaus in Hinterbärenbad zu erreichen. Gleich hinter dem Stützpunkt beginnt scharf rechts bergauf der Bettlersteig, Dieser breite Wanderpfad wird mit vielen Stufen sanft ansteigend über drei Bacheinschnitte hinweg bis zur Abzweigung des Güttlersteigs verfolgt (Hinweistafel für den Klettersteig, Zustieg zum Sonneck). Der nun schmalere Güttlersteig führt im Wald in vielen Serpentinen südwärts. Wenn sich der Wald lichtet und das erste Schuttkar sichtbar wird, steigt man entlang einer schmalen Wandflucht zur Abzweigtafel „Klettersteig“. Eine schrofige steile Rinne wird ostwärts auf eine Latschenterrasse hochgestiegen. Nun führt ein unangenehm feinschottriger steiler Pfad entlang der Nordabstürze des Gamskarköpfls zum Einstieg des Klettersteigs auf ca 1600m.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Der Klettersteig beginnt recht zahm und gut griffig mit einer sehr geneigten Schrofenwand (A-B). Nach wenigen Minuten ist das untere große Schuttband erreicht, das schräg-links zum nächsten Felsband ohne Sicherung hoch gewandert wird. Über eine kurze steile Stelle (B) und danach etwas flacher (A) gelangt man zur Schwarze Wand. Diese wird etwas rechts sehr steil und etwas überhängend im Zick-Zack kraftvoll überwunden (D). Nicht mehr überhängend und daher kräfteschonender geht es weiterhin steil (C) bis zur nächsten Abflachung (A) vor dem zweiten Schuttband. Dieses wird entlang des Seils gehend nach links gequert, bis der wuchtige Nordostgratpfeiler erreicht ist. Kurz wird senkrecht (C) zu einem sehr steilen schmalen Felsband hochgeklettert und dieses Richtung Gratkante teils etwas abdrängend (BC) angestiegen. Ein paar Meter zu Fuß am „Latschenkopf“ erreicht man einen kleinen Pfeiler (C) der überklettert und nach rechts hinausgequert (B) wird. Nun ist ein Kamin (C) zu überwinden. An seinem Ausstieg wird gleich senkrecht (D) mit wenigen Tritthilfen ein Pfeiler überwunden. Eine leichte Schotterband-Querung (A) „Adlerhorst“ führt zur nächsten recht abdrängenden kurzen Steilstufe (D) und in eine Querung nach links. Über einige leichtere Steilstufen (B) wird ein Quergang nach rechts erreicht. Es wird in eine Schlucht kurz abgeklettert und etwas höher (B) zum Beginn der „Götterquerung“ angestiegen. Ein glatter senkrechter Pfeiler (C) wird (teils mit wenigen Tritthilfen) gequert. Wenige Meter an einem angedeuteten Felsband (B) höher erreicht man eine recht abdrängende leicht überhängende Verschneidung (D), die kraftvoll im Linksbogen überklettert wird. Dann sind nur mehr wenige leichte Felsstufen (AB) am Gipfelgrat bis zum sehr schönen Holzkreuz des Unteren Gamskarköpfls zu bewältigen. Der Abstieg beginnt mit einigen Seilsicherungen entlang des luftigen Ostgrates (A) und führt danach in die recht steile latschenbewachsene Südflanke. Über kurze Schotterbänder quert man links hinaus zum Güttlersteig (auf diesem Normalweg kann man nun auch zum Einstieg absteigen). Wir wandern nun auf dem sehr angenehmen Pfad in vielen Serpentinen bis unter das Obere Gamskarköpfl. Weglos ist der Gipfel über einen steilen Gras-Schrofenhang in wenigen Minuten erreicht. Zurück zum Güttlersteig wandert man südwärts durch Schrofengelände auf eine große Wiesenflanke. Diese wird in wenigen Kehren bis zum felsigen Nordwestgrat angestiegen. Entlang des Grates wird einfach auf einem Schuttpfad und über kleine Felsblöcke hinweg das metallene Gipfelkreuz des Sonnecks erreicht. (Herrlicher Rundblick in die schroffe Kaiserwelt – wild und zahm, darüber hinaus zu den Gletscherriesen der Hohen Tauern und Zillertaler Alpen, weit ins Inntal hinauf und hinaus.
Abstieg
Der Abstieg führt entlang des Güttlersteiges bis zum Abstieg vom Unteren Gamskarköpfl. Danach noch sanft im Latschensüdhang etliche Kehren hinunter, bis es deutlich schroffer wird. Über steile Latschengassen und einige Felsrinnen muss mit wenigen Tritthilfen sehr steil zum großen Schuttkar „Gamskar“ abgestiegen werden. Der obere Teil des Kares wird im Schutt abgewandert (nicht zum Abfahren geeignet) und danach zum Westwandfuß des Gamskarköpfls nach rechts gewendet. Entlang der Wand wird nun etwas ausgesetzt bis zur Nordkante höhergestiegen. Nun beginnt ein furchtbarer Abstieg über kurze sandbestreute Felsstufen und feinschottriges Ausrutschgelände. Mehrere Geländestufen in der Nordflanke des Gamskarköpfls werden unangenehm bis zu einem flacheren Schuttkar „abgeklettert“. Nun ist die Einstiegsrinne zum Kufsteiner Klettersteig erreicht. Der Güttlersteig wird nun wie beim Aufstieg bis zur Einmündung in den Bettlersteig einfach und schattig abgewandert. Über den Bettlersteig erreicht man Hinterbärenbad. Eine Übernachtung bietet sich im schönen Anton Karg Haus oder im neuen Hans Bergerhaus an. Sind keine weiteren Ziele mehr geplant, steht nun der lange Weg aus dem Kaisertal, zuletzt über die Kaiserstiege nach Kufstein zurück noch an.
Stützpunkt
Anton Karg Haus oder Hinterbärenbad: http://www.hinterbaerenbad.at/ Hans Berger Haus: http://www.bergsteigerschule.at/
Anton Karg Haus oder Hinterbärenbad: http://www.hinterbaerenbad.at/ Hans Berger Haus: http://www.bergsteigerschule.at/
Kombinationsmöglichkeiten
Bei Übernachtung in einem der beiden Häuser: Kleine Halt, Gamshalt und Ellmauer Halt über Kaiserschützensteig Pyramidenspitze, Goinger Halt über Stripsenjoch
Karten
Amap ÖK Blatt 3213 oder 90 Kompass Nr.9 Kaisergebirge
Der Kufsteiner Klettersteig ist rein nordseitig, in mehreren Partien auch feucht, bietet einen schönen Wechsel von einfacheren mit schwierigen Partien, hat nur allernotwendige Tritthilfen, ist recht alpin und ohne spektakulärem Firlefans und belohnt nach dem letzten Klettermeter mit einem exponierten aussichtsreichen Gipfel mit wunderschönem Kreuz.