Von Lienz in Osttirol fährt man der Beschilderung folgend über die Mautstraße zum Zettersfeld Zentrum hinauf. Alternativ kann man auch mit der Seilbahn direkt von Lienz hochfahren. Weiter mit dem Vierersessellift zur Bergstation Steinermandl.
Charakteristik
Sehr schöner, besonders landschaftlich außerordentlich lohnender Gratanstieg in großteils festem Urgestein, dazwischen aber auch Geröll und einige grasige Passagen im Gehgelände.
Gipfel / Berg
Schleinitz, 2904 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Steinschlaghelm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von der Bergstation der Beschilderung zu den Neualplseen folgen. Man bleibt stets auf dem Weg Nr. 34 und wandert an der Ostseite der Neualplschneid unter dem Goiselemandl durch zu den Neualplseen (Goiselemandlweg Nord). Ein steilerer Hang führt hinauf auf den Grat, der die Sattelköpfe miteinander verbindet. Bei der Wegtafel links zum Einstieg. (Rechts ist in ein paar Minuten das Gipfelkreuz des Östlichen Sattelkopfes erreichbar.)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Am Grat bzw. unterhalb davon entlang zu einer kurzen gesicherten Wandstufe (B). Es folgt ein steiler Wiesenhang, über den man zurück auf den Grat gelangt. Waagrecht am Grat etwas luftig (B und A) auf den Mittleren Sattelkopf und zu einem kleinen Absatz mit Haltegriff. Danach weiter abwärts über Schutt und Schrofen, gut gesichert (A/B) in die Scharte vor dem Westlichen Sattelkopf. Hier besteht eine erste Abbruchmöglichkeit nach links ins Kar. Hinauf zu einer plattigen Wandstufe (B), nach deren Überwindung dann über einen Grashang auf den Gipfel. Über den blockigen Grat (teils A) in die dazwischen liegende Scharte (weitere Abbruchmöglichkeit nach links ins Kar zu den Neualplseen). Ein steiler Geröll- bzw. Wiesenhang leitet auf einen unbenannten Zwischengipfel. Jenseits wieder über Gehgelände abwärts in die Scharte vor dem steilen Grataufschwung der Schleinitz. Eine erste Wandl wird erklettert (B/C), anschließend eine kurze steile Stufe, die etwas abdrängt (C). Im Bogen nach links und wieder rechts zurück (A) zu einer auffallenden, senkrechten Plattenwand. An deren Beginn guter Rastplatz. Über die Wand sehr schön schräg rechts hinweg (B, dann kurz C), um ein Eck und in der folgenden breiten Rinne gutgestuft auf den Grat (B). Leichter weiter zum Steigbuch. Hier ist noch nicht das Ende des Klettersteiges! Der Grat wird wieder schmäler, an einer Stelle sogar messerscharf und man turnt recht anregend über den festen Fels in ein Schartl (B/C). Über eine Platte (B/A) aufwärts und nach einigen weiteren kurzen gesicherten Passagen (teilweise B/A) bis auf die Höhe des Gipfelkreuzes, das am südlichen Vorgipfel steht. Die rote Punktmarkierung leitet nun am Grat auf den höchsten Punkt. Man kann aber auch waagrecht über die brüchige, jedoch unschwierige Felsflanke direkt zum Gipfelkreuz hinüberqueren. Der Anstieg ist mit roten, teils auch blauen Punkten markiert.
Abstieg
Dieser folgt dem markierten Normalweg (Weg Nr. 913). Grobblockiges Gelände kennzeichnet den oberen Teil und man muss gut auf die Markierung achten. Eine kurze Stelle ist seilgesichert, dann geht es über die Almflächen der Neualplschneid nach Süden zur Bergstation. Am lohnendsten ist dabei die Überschreitung der Neualplschneid (direkt am Grat, keine Wegbezeichnung, großteils fester Fels, eine Stelle 3-, sonst 1 und 2, einzelne Grattürme können auch umgangen werden). Ansonsten in der Ostseite der Neualplschneid auf dem Weg Nr. 913 in eine Gratscharte queren. Von hier wenige Minuten am Grat entlang über plattige, steile Felsstufen (1) auf das Goiselemandl. Am Wiesenrücken abwärts erreicht man wieder den Weg und in Kürze die Bergstation.
Zielpunkt
Schleinitz, 2904 m; Sattelköpfe: Mittlerer, 2697 m - Westlicher, 2685 m
Rast / Einkehr
Diverse Almhütten und Gasthäuser im Bereich Zettersfeld, Restaurant neben der Bergstation am Steinermandl
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 4.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Schobergruppe Kompass Digitale Wanderkarte, Tirol 3D
Bemerkung
Der Schleinitz Ostgrat (genau genommen Ostnordostgrat) wurde bislang als Kletterweg bezeichnet und war eine Mischung aus leichter Kletterei bis 2 und Klettersteig bis C. Mittlerweile wurde der Steig völlig neu und im Fels durchgehend versichert, so dass es sich jetzt um einen reinrassigen Klettersteig (unterbrochen von einigen Passagen im Gehgelände) handelt. Der gesamte Grat lässt sich nach wie vor frei klettern, zwei kurze Stellen bewegen sich im 3-er Bereich, sonst 2 und 1. Am 01. August 2010 wurde die 60-Jahr-Feier des Schleinitzkreuzes begangen und bei diesem Anlass auch der Klettersteig nach seiner Sanierung eingeweiht. Bei Nässe ist der Klettersteig wegen der flechtenbewachsenen Felsen und der Graspassagen nicht empfehlenswert, genauso wenig der Normalweg auf die Schleinitz. Betriebszeiten der Seilbahn bzw. des Sesselliftes unter: www.lienzer-bergbahnen.at