Man fährt von der Tauernautobahn A 10 bei Salzburg Süd ab und auf der Bundesstraße über St. Leonhard nach Marktschellenberg. Weiter Richtung Berchtesgaden bis zur Abzweigung der Roßfeld Panorama Straße. Auf dieser aufwärts bis kurz vor den Ort Oberau. Dort zweigt man rechts ab und fährt weiter Richtung Obersalzberg und der Beschilderung folgend nach Hinterbrand. Bei der Abzweigung zur Scharitzkehlalm links ab und bis zum Parkplatz vor der Alm. Siehe auch Bemerkungen!
Charakteristik
Bei der weitgesteckten Umrundung der Scharitzkehlalm, die über den Steftensteig zum Mandlgrat (auch: Mannlgrat) und auf den Hohen Göll und weiter auf das Hohe Brett führt, handelt es sich um eine bunte Mischung aus Wanderung, leichter Kletterei und Klettersteig. Gute Ausdauer, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit im häufig ungesicherten, schrofigen Gelände (Kletterstellen bis etwa 2-) sind unbedingte Voraussetzung. Sichere Wetterverhältnisse sollten für den langen Grat vom Göll zur Brettgabel ebenfalls herrschen. Vor allem landschaftlich eine sehr beeindruckende Tour!
Gipfel / Berg
Hoher Göll, 2522 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Steinschlaghelm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von der Scharitzkehlalm auf dem breiten Wanderweg Richtung Ligeretalm (Weg Nr. 41) bis zur großen Kehre im Endstal. Dort verlässt man den Weg und folgt dem Steig bis an den Wandfuß der imposant aufragenden Westwand des Hohen Göll. Knapp vor Erreichen der senkrechten Felsen (Klettergarten) beginnt links (nördlich) ein Steig, der in steilen Kehren über ein begrüntes Schuttfeld emporführt. Der Einstieg zum Steftensteig befindet sich am unteren Ende einer Steilrinne, die bis weit in die Wand hinaufzieht und den ersten Teil des Durchstieges vermittelt.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Über kurze Wandstufen, die vereinzelt mit Eisenstiften (sogen. Steften – Name des Steiges!) gesichert sind, in leichter Kletterei aufwärts in die Rinne. In ihr folgt man den Steigspuren bzw. Steindauben. Achtung auf das teils lose Geröll! Man gelangt zu einem kleinen Sattel, wo sich linker Hand das Steigbuch befindet. Kurz nach Norden, dann in einer weiteren, teils grasigen Rinne schräg rechts ansteigen, wobei wiederum einige leichte Fels- bzw. Schrofenstufen zu überwinden sind. Zu guter Letzt geht es durch eine schmale, verschneidungsartige Rinne in leichter Kletterei (1+, teilweise Eisenstifte) direkt hinaus auf den Mandlgrat, den man wenige Minuten vor dem Beginn der Versicherungen erreicht. Über den Mandlgrat (versicherter Klettersteig A und B, der Kaminausstieg evtl. kurz B/C) auf die Gölleiten (mehrere Beschreibungen in Alpintouren.com). Diese aufwärts (teilweise leichte Kletterstellen bis 1) zur Vereinigung mit dem Anstieg, der vom Purtschellerhaus heraufkommt (Schusterroute). Auf und unterhalb des Grates, eine kurze seilgesicherte Stufe, auf dem ausgelatschten Weg zum Gipfel. Abstieg auf dem Weg Nr. 451 nach Süden über den Kuchler Göll und in die Göllscharte (Heiterer Lueg). Man folgt der Markierung und quert den Kleinen Archenkopf an seinem Wandfuß entlang in eine weitere Scharte. (Die Überschreitung des Gipfels kann über einen schmalen Grat zwar unschwierig, aber stellenweise exponiert und in brüchigem Fels bis 1 erfolgen.) Weiter geht es am Grat – auch hier wieder kurze Stellen, die durch Drahtseile gesichert sind (A) auf den Großen Archenkopf, abermals gesichert (A) und etwas luftig auf den Brettriedel und am breiten Kamm zum Hohen Brett.
Abstieg
Abstieg nach Westen zum Jägerkreuz. Von hier aus könnte man nach Süden zum Stahlhaus gelangen. Besser ist es jedoch, wenn man vom Jägerkreuz auf dem Richtung Nordwesten ziehenden Wiesenrücken bleibt. Anfangs sind es nur Steigspuren, denen man folgt. Diese werden jedoch bald zu einem deutlichen Steiglein, das mit einzelnen Steindauben markiert ist. Nach dem Abstieg zu einer tiefen Doline leitet der Steig oberhalb der Südwestwand quer durch die Wiesenflanke auf den Nordwestrücken des Hohen Bretts hinaus. Nach einem exponierten Rastplatz mit kleiner Sitzbank geht es auf dem schmalen Rücken steil abwärts (Vorsicht bei Nässe, teilweise erdiger Weg). Flacher werdend erreicht man teils durch Latschen zwei zum Rasten einladende idyllische Wiesen. Der Steig führt noch ein kurzes Stück über Karrenfels, dann geht es steiler hinunter in eine Felsrinne. Diese (Eisenstifte) abwärts und zum Gipfelkreuz der Brettgabel hinaus. Der weitere Abstieg erfolgt auf dem Normalweg zur Brettgabel (Beschreibung siehe Alpintouren.com). Vom Parkplatz Hinterbrand dann entlang der Straße rund 2,5 Kilometer zurück zur Scharitzkehlalm.
Stützpunkt
Unterwegs keiner!
Zielpunkt
Hoher Göll, 2522 m – Großer Archenkopf, 2391 m – Hohes Brett, 2338 m – Brettgabel, 1805 m
Österreichische Karte Austrian Map Fly 4.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Blatt BY 22 Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Salzburger Land 3D
Bemerkung
Es empfiehlt sich beim Endpunkt der Tour, das ist der Parkplatz Hinterbrand, ein Fahrrad oder ein zweites Auto abzustellen, damit der rund 2 1/2 km lange Straßenmarsch zurück zur Scharitzkehlalm bequemer bewältigt werden kann.