Von der Brennerautobahn A13 bei Schönberg (Maut) auf die B183 abfahren, durch Neustift, bis zum Talschluss zur Liftstation der Mutterbergalm (1.750 m) und im Anschluss mit der Eisgrat-Umlaufbahn bis zur Mittelstation auffahren. (www.stubaier-gletscher.com, Ermäßigung für AV-Mitglieder, Betriebszeiten im Sommer 8.30 – 17.00 Uhr)
Charakteristik
Außerordentlich schwierig führt der extravagante Verlauf meist senkrecht und teilweise überhängend parallel zum Fernau-Klettersteig, hinauf auf den Egesengrat. Der athletische Sportklettersteig erfordert neben einer ordentlichen Portion Armkraft sowie Mut auch einiges an Klettergeschick und Tricks, will man bei extremen Anstrengungen in luftiger Höhe nicht verzweifeln. „Genießer“ wählen lieber den Fernau-Klettersteig, doch Profis sollten sich dieser Herausforderung stellen!
Gipfel / Berg
Egesengrat (2.631m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, zusätzlich eine Kurzsicherung für Rastpausen sowie ein kurzes Sicherungsseil, Kletterschuhe sicherlich von Vorteil, AV-Ausweis für Liftermäßigung
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von der Bergstation (2.290 m) rechts auf der Schotterstraße zur Dresdner Hütte (2.308 m), hier rechts vorbei auf den Wanderweg ins Tal und nach wenigen Metern links den roten Markierungen zu den Einstiegen der Klettersteige folgen. Der Einstieg befindet sich wenige Meter oberhalb des Fernau-Klettersteiges. ¼ Stunde
Alternativer Aufstieg am Wanderweg von der Talstation (550 Höhenmeter, ca. 1 ¼ Stunde)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
FERNAU-EXPRESS-KLETTERSTEIG (180 Höhenmeter, 250 Klettermeter, Schwierigkeit E, 1 1/2 bis 2 Stunden) Von Beginn an geht es so richtig zur Sache und lässt auch nicht mehr locker, dienen die trittarmen Schieferplatten (C/D und D) lediglich zur Eingewöhnung bis die erste bauchige „E-Stelle“ nach einer kurzen Querung ersichtlich wird. Obwohl Trittbügel vorhanden sind, zieht es im Überhang (Dach = E) die Arme gewaltig in die Länge, sollte auch noch eine Hand zum Umhängen der Karabiner übrig haben. Dies geschafft, steigt man über Felsblöcke (C, dann B) in eine Rinne ab, die man auch als Notausstieg benutzen kann und auch in Anspruch genommen werde sollte, hatte man bis hierher schon erste Schwierigkeiten.
Ab jetzt wird es richtig ernst, folgt ein längerer steiler Aufschwung auf glatten Platten (C/D und C) in eine Kaminrinne (B) und hier wartet ein extrem schwieriger Kraftakt, kämpft man sich auf den wenigen Klammern (großer Abstand) in der Verschneidung Stück (D) für Stück hoch, wobei der obere Bereich stark nach außen hängt (E) und zu guter Letzt die ausgesetzte Schlüsselstelle mit einem gefinkeltem bzw. abdrängendem Übertritt (D/E) auf eine absolut trittarmen Kante (D) abschließt. Endlich auf einem Absatz (C) durchatmen, klettert man am Pfeiler (C und C/D) frisch und munter weiter womit die letzte Steilstufe (C) nach dem Steigbuch (B) mit der kraftraubenden Zugabe (D/E) einen würdigen Abschluss bildet.
Beim Ausstieg (2.536 m) treffen Fernau- und Fernau-Express-Klettersteig aufeinander und am ausgetretenen Pfad steigt man noch 100 Höhenmeter zum Steinmandlturm am Gipfel des Egesengrat (2.631 m) auf.
Abstieg
Vom Gipfel am Normalweg Richtung Westen wenige Minuten flach weiter, dreht der Weg darauf nach Südosten, wird steiler und führt an ultrakleinen Gebirgsseen vorbei zur Dresdner Hütte hinunter.
So verlockend es sein mag über den Fernau-Klettersteig wieder abzuklettern, sollte man dies aus Fairness gegenüber anderen Klettersteigkameraden unterlassen, gibt es aufgrund der hohen Schwierigkeiten nur wenige Ausweichmöglichkeiten und ist der Steig selbst unter der Woche stark frequentiert. Besser eine „Extrarunde“ für den Fernau-Klettersteig einläuten!
Stützpunkt
Dresdner Hütte (2.308 m), Ende Juni bis Ende September bewirtschaftet, Zimmer und Lager, www.dresdnerhuette.at, Tel +43 (0)5226 8112
Rast / Einkehr
Dresdner Hütte (2.308 m)
Kombinationsmöglichkeiten
Siehe FERNAU-KLETTERSTEIG (D) hier auf alpintouren,com
Vorsicht, zählt der „Fernau-Express“ zu den extremsten Sportklettersteigen in Österreich, weshalb man mit diesem beginnen sollte, solange viel Armkraft vorhanden ist! Die Reserven kann man im Anschluss am Fernau-Klettersteig verpulvern!
Karten
ÖK 50 Blatt 147 und 174 Kompass 83 – Stubaier Alpen BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Beschilderung
Zustieg ist rot markiert sowie beschildert, Abstieg ist rot/weiß/rot gekennzeichnet
Literatur
Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich, www.bergsteigen.at - Topo zum Klettersteig
Bemerkung
Der Fernau-Express-Klettersteig zählt zu den extrem schwierigsten Anlagen in Österreich!
Schwierigkeitsbewertungen in der Beschreibung nach Alpinverlag - angefügtes Topofoto von der Dresdner Hütte ist nach Schall-Verlag bewertet.