Vom Brenner über Bruneck oder von Lienz über Sillian nach Toblach, hier südwärts nach Cortina d’Ampezzo, durch die Stadt westwärts Richtung Falzaregopass. Ca.3km nach Pocol zweigt eine Teerstraße mit einer Höhenbegrenzung rechts ab (Rif. Duca d’Aosta und Rif. Dibona. Bis zur Ausästung, dann links auf teils schlechter Schotterstraße bis zum großen Parkplatz beim Rifugio Dibona hinauffahren.
Charakteristik
Eine großartige Überschreitung in hochalpinem Dolomiten-Ambiente über einer Kette von klassischen Klettersteigen: Via ferrata Giuseppe Olivieri (D) Via ferrata Gianni Aglio (D) Via ferrata Tofana di Mezzo (A) Via ferrata Lamon (B) Via ferrata Formenton (B) Sentiero Olivieri (AB) (in Teilberichten bei Alpintouren.com)
Gipfel / Berg
Punta Anna 2731m, Torrone Gianni oder Torre Aglio 2981m, Tofana di Mezzo 3243m, Tofana di Dentro 2225m
Am östlichen Ende des großen Parkplatzes beginnt der markierte Steig zum Rifugio Pomedes. Eine große Schuttrinne wird ansteigend gequert. Danach geht es am rechten Rand der Rinne steil zuerst über Schrofen, dann an einer Steilhangwiese und zuletzt im Latschengelände 300HM zur Pomedeshütte hinauf. Der Wegweiser zeigt dort links zu den Ostwänden der Punta Anna. Zuerst über die Piste, danach in wenigen Kehren über einen Schutthang zum Einstieg in eine lange Klettersteigserie:
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Via ferrata Giuseppe Olivieri: eine kurze gestufte Rinne (A) leitet in die Südostwand (B). Diese wird in einer ansteigenden ausgesetzten Querung (BC) bis zur Südgratkante hinaufgestiegen. Nun wird sehr steil am Südgrat (CD), manchmal leicht unterhalb in der Westflanke (C) mit kurzen Querungen (C) und über Grattürme (C) in gutgriffigem Fels am straffen Stahlseil ohne zusätzliche künstliche Griffe bis zur Gratabflachung = Punta Anna hinaufgeklettert. Hier beginnt ein ebener Pfad entlang des Gratrückens nordwärts zum Fuß des dritten Pomedesturms. Via ferrata Gianni Aglio: Am dritten Pomedesturm wird ostseitig an einer Rampe (B) und einer Verschneidung (B) bis zum ebenen Grat hinter dem Turm angestiegen. Eine Leiter überwindet ein griffloses überhängendes Wandstück des nächsten Gratturmes (B), danach wird westseitig über Klammern (BC) Richtung Turmspitze angestiegen und in die Scharte (A) vor dem Torrone Aglio gequert. Nach der Scharte geht es am Fuß des Turms (BC) steil zu einem kleinen Absatz. Von hier kann der Torrone Gianni als rassige Zugabe erstiegen werden. In einer senkrechten Rinne (C) gelangt man zu einer senkrechten trittarmen Wand (D). Das straffe Seil enthält hier beruhigende Sturzdämpfer. Über wenige Gratblöcke wird nun der Spitz des Torre Aglio oder Torrone Gianni erreicht. Jetzt muss aber wieder entlang des Aufstiegsseiles (D, C) zum Absatz abgeklettert werden. Die Ferrata Aglio führt nun waagrecht östlich um den Turm. Die Schlüsselstelle ist eine überhängende trittarme Wandquerung (D, zwei Trittstifte). Danach ist Gehgelände erreicht. Durch eine schmale Scharte wird an einem Band auf das Dach des Bus de Tofana (großes Felsfenster) gequert und dieses zum Ansatz des Gipfelfelses der Tofana di Mezzo überschritten. Via ferrata Tofana di Mezzo: Nun werden Schuttbänder und kurze Felsstufen (A) in der Ostflanke Richtung Südgrat teils auch ungesichert (I) angestiegen. Eine Felsrinne (B), ein kurzes senkrechtes Felsband (BC), eine lange Leiter entlang eines Risses (B), eine Leiter über ein glattes Wandl (B), dann sind die abflachenden Schuttbänder vor dem Hauptgipfel erreicht. Über eine kurze ungesicherte Rinne (I) und wenige Schrofen ist bald das Gipfelkreuz der Tofana di Mezzo erreicht. Via ferrata Lamon: Am Wanderweg wird nun halb zur Bergstation der Freccia nel Cielo (Seilbahn) hinuntergewandert. Nun wird die Nordgratkante an zwei Metallgriffen überklettert, darunter beginnt das Sicherungsseil. Westlich knapp unter dem Nordgrat wird an einem steilen Schutt- und Schrofenband (A, fast ein Wanderweg) in die Tofanascharte abgestiegen. In der Scharte werden einige Gratzacken (B) exponiert links und rechts umstiegen. Danach geht es etwas östlich des Südgrates über kurze Schuttpfade und einfache Felsstufen (A) im Zickzack an alten Kriegsstellungen vorbei zum Gipfel der Tofana di Dentro mit Pfahl und Gipfelbuch. Via ferrata Formenton: Wenige Gipfelblöcke hinunter, dann wird der mittelsteile, breite Nordrücken der Tofana di Dentro im Schutt abgewandert (hier können harte Altschneereste Steigeisen erzwingen!). Der Rücken verjüngt sich zu einem Zackengrat, der an seinem Fuß links oder rechts unangenehm schottrig an Kriegsstellungen vorbei abgestiegen wird (Baraca degli Alpini, Notbiwak). In die Formentonscharte wird kurz seilgesichert über einen kleinen Gratzacken (A) abgeklettert. Nun wird nordwärts an Schuttbändern und in einer steilen schottrigen Flanke in vielen Kehren etwas unangenehm abgestiegen. Eine Querung führt südwärts durch ein Felsloch allmählich in Wandergelände. Nach dem nächsten Querrücken erblickt man die Seilbahn-Mittelstation Ra Valles. Diese wird zuerst entlang der Ostflanke der Tofana di Dentro steil absteigend, dann über ein Schuttkar und einfache Felsstufen ansteigend (zuletzt über die Skipiste) etwas mühsam erreicht. Sentiero Olivieri: Nach Ra Valles muss über schrofigen Fels links etwas oberhalb eines Schleppliftes ca. 100HM südwärts bis zur Abbruchkante ins Pomedestal angestiegen werden. Hier beginnt der letzte Klettersteigabschnitt. Mit Blick auf Cortina wird in steilen Rinnen (AB, kurze Leiter), über Felsbänder (A) und steile Schrofenflanken teils abgeklettert, teils hinuntergewandert. Nur langsam nähert sich über mehrere Felsabsätze (AB) das schon lange sichtbare Rifugio Pomedes (oder noch etwas tiefer das Rifugio Duca d’Aosta).
Abstieg
In einer halben Stunde kann nun vom Rifugio Pomedes über den morgendlichen Anstiegsweg unschwierig das Rifugio Dibona erreicht werden.
Stabiles Wetter, Ausdauer und Freude an der Ausgesetztheit sind Voraussetzungen. Steigeisen (Grödel) mitnehmen oder gute Vorinformation (woher?) bietet Sicherheit bezüglich eventueller Schneefelder. Mehrere Abbruchsmöglichkeiten: Vom Bus de Tofana westwärts zum Rif. Giusanni oder ostwärts zur Mittelstation Ra Valles, Gipfelabfahrt von der Tofana di Mezzo mit der Seilbahn, von der Tofanascharte: Firn und Schuttabstieg zum Rif. Giusanni.