Entweder über die A1-Abfahrt Mondsee auf der B151 nach Unterrach und weiter auf der B152 nach Weißenbach, oder von der A1-Abfahrt Schörfling auf der B152 entlang des Ostufers am Attersee über Weyregg nach Weißenbach. Von Süden fährt man von Bad Ischl auf der B145 bis zur Abzweigung auf die B153 und über das Weißenbachtal zum Ausgangspunkt – Wahlweise beim Wanderparkplatz Schoberstein oder an der B152 Richtung Steinbach beim Forstamt parken.
Charakteristik
Dank des kurzen Zustieges bleibt eine ordentliche Wandhöhe (600 Hm) für den aussichtsreichen Sportklettersteig übrig, der mit einer beachtlichen Seillänge von 1.200 Meter durchgehend versichert ist und entsprechende Kondition voraussetzt. Durch die etlichen grasdurchsetzten sowie erdigen Passagen (meist A bis B/C) sollte man idealer Weise zwei trockene Tage abwarten, ist der Klettergenuss bedeutend höher, zudem die wenigen knackigen Stellen (D bzw. C/D) schmierig umso schwieriger werden. Das landschaftliche Ambiente hoch über dem Attersee steht dem benachbarten und völlig überlaufenen „Drachenwand-Klettersteig“ um nichts nach, zumal der Mittelteil durchaus anspruchsvoll und die obere „Gratwanderung“ teilweise exponiert verlaufen! Klettersteig bzgl. Länge und bei Gewittergefahr nicht unterschätzen, besitzt dieser keinen Notausstieg!
Gipfel / Berg
Mahdlgupf (1.261 m), Schoberstein (1.037 m), optional Brennerin (1.602 m)
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, eventuell für ausdauernde Kinder ein kurzes Sicherungsseil, genügend Getränke bzw. Proviant und die Badesachen im Sommer nicht vergessen
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Der Zustieg (475 m) vom Parkplatz an der B153 in Weißenbach beträgt am Nikoloweg - ein markierter Waldlehrpfad - gut 30 Minuten. Oberhalb der Attersee-Bundesstraße B152 steigt der Wanderweg im Wald leicht an (70 Höhenmeter) und bald finden sich die ersten Tafeln entlang des Lehrpfades. Hat man die Infotafel mit Topo erreicht, zweigt ein kleiner Steig ab, der steil zum Einstieg auf 650 m nach oben führt. Derzeit ist der Zustieg ab dem Nikoloweg mit rot/weißen Baustellenbändern markiert. 230 Höhenmeter bzw. ½ bis ¾ Stunde Kürzer der Zustieg vom Forstamt bei Einstieg in den Wanderweg zum Brennerriesensteig. Nach wenigen Minuten (Wegweiser) zweigt rechts der oben beschriebene „Nikoloweg“ nach Weißenbach ab.180 Höhenmeter bzw. 20 Minuten
Wegbeschreibung / Routenverlauf
ATTERSEE-KLETTERSTEIG (600 Höhenmeter, 1200 Klettermeter, Schwierigkeit D, 3 bis 3 ½ Stunden) Der Einstieg befindet sich auf 650 m Seehöhe auf der linken Seite eines Grabens. Hier muss man durch - Grasbewuchs und erdige Steigspuren kennzeichnen den unteren Abschnitt „Lärche“ (A/B bis B/C), bei dem sich die Schwierigkeiten auf eine C-Stelle mit Eisenstiften beschränken. Bis zur „Weißen Wand“ zieht sich das durchwachsene Klettergelände (B und B/C) über die „Schlucht“ im Zick-Zack-Kurs weiter, toll dafür die ersten Tiefblicke auf den türkisblauen Attersee. Ab der „Nische“ in der „Weißen Wand“ wird der Klettersteig bedeutend anspruchsvoller sowie abwechslungsreicher, quert man unterhalb der imposanten Felswand zum Teil ausgesetzt auf Eisenstiften (C, B und B/C) zur einfachen Hühnerleiter hinüber. Wasser tropft von oben auf den Fels, weshalb diese Stellen auch im Sommer meist feucht und rutschig bleiben. Unschwierig (A/B) aber steil kaxelt man auf unzähligen Stiften (B/C) zur Schlüsselstelle hoch, an dessen „Überhang“ (D) man sich kraftraubend empor zieht und mit etwas Geschick drüber hantelt. Einfacher nun die zugenagelte “Betonwand“ (B) und nach einem kniffligen Felsblock (C und B) verlässt man den schwierigeren Mittelteil über einen steilen Wiesenpfad (A) im Wald. Hier bietet sich bei wenig Schatten eine Rast gut an und kann Schnellere vorbei ziehen lassen. Ab sofort wechselt der Routenverlauf direkt auf den langen Grat hinauf. Abgesehen von kurzen sowie steilen Aufschwüngen auf Felsblöcken „Kamelbuckel“ (B/C und C) findet man hier meist seilversichertes Gehgelände (A bis B) auf schmalen Pfaden vor, welches am „Unteren Zackengrat“ durchaus luftig erscheint und super Fotomotive mit Attersee bietet. Eine anspruchsvollere Felsstufe (B/C) leitet den „Oberen Zackengrat“ ein, der nun mit neuerlichem Krafteinsatz (B und C) bei wunderbaren Tiefblicken erklommen wird und die nicht minder anstrengende „Schlusswand“ die letzten Kräfte (C/D, B/C und C) mobilisiert. Knapp unterhalb des Gipfelkreuzes (1.261 m) steigt man auf (1.250 m) aus dem langen Klettersteig aus.
Abstieg
Vom Gipfelkreuz am Mahdlgupf wandert man unterhalb der Mahldschneid mehr oder weniger am Grat zum Schoberstein hinunter, hier über ein paar Seilversicherungen weiter, im Wald am gut markierten Weg in Kehren Richtung Weißenbach zum Parkplatz hinunter - ca. 1 ½ Stunden Steht das Fahrzeug beim Forstamt: Noch vor der Ortschaft biegt rechts ein markierter Wanderweg „Nikoloweg“ zum Forstamt ab, der mit einem kleinen Gegenanstieg (50 Hm) zum Parkplatz zurück führt - zusätzlich eine ½ Stunde
Rast / Einkehr
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit - erst wieder in den Ortschaften Weißenbach oder Steinbach am Attersee
Kombinationsmöglichkeiten
Lohnend ist der weitere ca. 1-stündige Aufstieg (zusätzlich ca. 400 Höhenmeter) über die Mahdlschneid zur Brennerin (1.602 m), ergeben sich fantastische Ausblicke auf den Attersee und ins Alpenvorland! Trittsicherheit sollte man für den Abstieg über den Brennerriesensteig (A/B) aufweisen, ist dieser zudem teilweise ausgesetzt und mit kurzweiligen Seil- bzw. Leiternpassagen gespickt. Für diese Unternehmung empfiehlt sich, das Auto beim Forstamt an der B152 zu parken!
Weniger anstrengend ist es allerdings, nach dem Abstieg die Bade- bzw. Waschmöglichkeiten entlang des Attersee-Ostufers zu nutzen.
Karten
ÖK 50 Blatt 65 und 66 Kompass 18 – Nördliches Salzkammergut BEV– Austian Map Fly 3D digital
Kompass – Salzkammergut 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Beschilderung
Zustieg ist gekennzeichnet, Abstieg vom Mahdlgupf ist markiert
Literatur
www.bergsteigen.at – Topo-Download zum Klettersteig, Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich
Bemerkung
Um das Wild während der Brunftzeit nicht zu stören, wird der Klettersteig von 1. November bis 30. März gesperrt!
Unzuverlässiger Fels sorgt dafür, dass jederzeit ein Stein ausbrechen kann und im Steigverlauf locker darauf wartet, an Tiefe zu gewinnen. Deshalb „leise“ und „sauber“ nur mit Helm Der Klettersteig liegt im Frühjahr und Herbst sowie bis zum frühen Nachmittag im Schatten, trocknet daher nur langsam auf.
Bedingt durch die geringen Kletterschwierigkeiten (A und B) über weite Strecken wird man leicht dazu verleitet, auf die Selbstsicherung zu verzichten, was sich bei Nässe auf tückischen Gras- bzw. Erdstellen rächen könnte.
Bei trockenen Verhältnissen werden Erfahrene mit entsprechender Kondition wesentlich weniger als die veranschlagten 3 ½ Stunden für den Durchstieg benötigen.