Von Lofer oder Saalfelden auf der B311 nach Weißbach bei Lofer bis zum GH Frohnwies direkt neben der
Straße. Parken ist anstandslos geduldet, sofern man hinterher konsumiert :-)
Charakteristik
„Die Wilde Gams“ ist der dritte, zugleich schwierigster und schönster Sportklettersteig in Weißbach bei
Lofer. Mit Schwierigkeitsgrad F! bewertet, beissen sich selbst versierte Profis die Zähne aus, erstreckt sich nach dem F-Überhang eine 25 Meter hohe E/F-Passage senkrecht die Felswand hinauf. Originell, anstatt von üblichen Eisenstiften wurden an den aalglatten Platten punktuell künstliche Klettergriffe angebracht, damit überhaupt noch ein Weiterkommen möglich ist. Enorme Kraftausdauer, athletisches Geschick und Erfahrung für den schwierigsten Klettersteig im Salzburger Land unbedingt notwendig! Bei Nässe meiden!
Ausrüstung
Komplette Klettersteigausrüstung (Helm, Hüftgurt, Klettersteigset), Handschuhe, eine Kurzsicherung für
Rastpausen ist dringend anzuraten, ein kurzes Sicherungsseil für die Schwächeren
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Dank des kurzen Zustieges vom GH Frohnwies am Radweg Richtung Saalfelden kann man sich die Kräfte für
den Klettersteig aufheben. Unmittelbar vor dem 2. Weidegatter befindet sich links der Einstieg zum Klettersteig - 5 Minuten
Wegbeschreibung / Routenverlauf
DIE WILDE GAMS-KLETTERSTEIG (110 Höhenmeter, 240 Klettermeter, Schwierigkeit F, 1 Stunde) Von
der Infotafel beginnt der rassige Klettersteig zum Aufwärmen gleich mit einem steilen Pfeiler (B bis C), der jedoch einige erdige Stellen aufweist und somit „gut geschmiert“ noch schwieriger sein kann. Eine
anschließende steile Graspassage wird mittels Aluleiter (A) überwunden und nach dem Quergang auf einem Band (A bis B) wird der Fels immer griffiger, die erdigen Stellen vernachlässigbar. Unter Zuhilfenahme eines künstlichen Klettergriffes im Überhang (D und C/D) zieht man sich kraftraubend den glatten Fels bis zum nächsten Band (A) hinauf. Leicht überhängend auch der Aufschwung (C bis D) zu einer luftigen Kante (D), die man nach rechts zu einem möglichen Rastplatz (B und A) quert. Knifflig nun die Schlüsselstelle (F), der man sich mittels kombinierter Reibungs- und Klimmzugtechnik in einem kurzen Gewaltakt widtmet. Wer diese Stelle verzweifelt sowie qualvoll überwindet, sollte trotzdem wieder abklettern und den Sportklettersteig über den Notabstieg verlassen, steigern sich die Strapazen mit zusätzlicher Fortdauer. Eine zusätzliche Kurzsicherung leistet ab sofort gute Dienste, powert man sich in der extrem schwierigen Verschneidung (E/F²) dermaßen aus, dass diese in Bruchteilen von Sekunden für notwendige Rastpausen eingeklinkt werden kann. Mit langgezogenen Armen verlässt man den ausgesetzten Überhang nach links (C), ehe die steile Kante (D/E) die letzten Kraftreserven mobilisiert. Unmittelbar nach dem Austieg befindet sich das Wandbuch.
Abstieg
Vom Ausstieg folgt man den ausgetretenen Pfad, der mit roten Punkten markiert ist und nach wenigen Metern in
den Quellensteig mündet. Der markierte Wanderweg führt links zum Ausgangspunkt zurück. 110 Höhenmeter bzw. 15 Minuten
Rast / Einkehr
GH Frohnwies in Weißbach (668 m)
Kombinationsmöglichkeiten
Hurra, dreimal die Gams! Wer diesen Extrem-Klettersteig in Kombination mit „Die Zahme Gams“ und/oder „Die
Weiße Gams“ (Beschreibungen hier auf alpintouren.com) in Angriff nehmen möchte, sollte mit diesem
schwierigen Klettersteig beginnen, verlassen einem sonst die Kräfte!
Karten
Kompass 14 – Berchtesgadener Land ÖK 50 Blatt 92 BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass
– Österreich 3D digital
Beschilderung
Klettersteig ist beschildert und die Wege mit roten Punkten markiert
Literatur
Alpinverlag – Klettersteigführer Österreich, Schallverlag – Klettersteige in Österreich, www.bergsteigen.at - Topo zum Klettersteig
Bemerkung
Über die Sinnhaftigkeit von F-Klettersteigen lässt sich streiten, sorgen sie vermehrt für Einsätze der
Bergrettung! Notwendig sind sie sicher nicht, jedoch eine reizvolle Herausforderung für den Profi, ob er dieser “Sache“ gewachsen ist. Positiv überrascht, ist diese „Klimmzug-Ferrata“ vorbildlich abgesichert, da ein straffes Seil mit kurzen Sicherungsabständen jederzeit eine Rast mit einer Kurzsicherung zulässt. Wer bislang auf E-Klettersteigen gekämpft hat, braucht hier erst gar nicht einsteigen!