Über Bad Ischl und Bad Goisern oder über Golling und Abtenau oder über Bad Mitterndorf und Bad Aussee nach Gosau. Hier südwärts bis zu den Parkplatzen am Beginn des Vorderen Gosausees fahren.
Charakteristik
Hochalpiner Klettersteig in mittlerer Schwierigkeit. Sehr natürliche Routenführung mit viel Felskontakt. Herrliche Tiefblicke auf beide großen Dachsteingletscher. Für den hochalpinen Zustieg ist Gletscherausrüstung nötig, für den Einstieg bei der Randspalte evtl. Seilsicherung sinnvoll.
komplette Hochtourenausrüstung mit Klettersteigset+Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Zustieg zur Adamekhütte (1250HM, 4Std.): Wir wandern auf breitem Schotterweg entlang der linken oder rechten Variante des Seerundwanderweges, dann an der Gosaulacken vorbei bis zum Hinteren Gosausee. Kurz vor der bewirtschafteten Hinterseealm zweigt rechts der Wanderpfad in den Bärenstaffl ab. Der gut angelegte Weg führt in angenehmer Steigung über die erste Steilstufe, überbrückt den Kreidenbach und führt an der verfallenen Grobgesteinshütte und einer Quelle vorbei in typischer Karstlandschaft neben dem Gschlösslkogel über die letzte Steilstufe zur Abflachung „Am Hohen Riedel“. Über Gletscherschliffplatten und Schuttmoränen windet sich der Weg in mäßiger Steigung zuletzt entlang der Kletterwände der Schreiberwand bis zur Adamekhütte auf 2196m. Alternativ kann man von der Simonyhütte über den Hohen Trog und die Hosswandscharte oder mit Gletscherberührung via Steinerscharte zur Adamekhütte gelangen. Von der Bergstation der Dachsteinsüdwandbahn am Hunerkogel erreicht man die Hütte am einfachsten über die Steinerscharte oder durch Überschreitung des Hohen Dachsteins. Zustieg zum Klettersteig (3/4 Std.): Von der Adamekhütte führt der Gletscherlehrpfad blau markiert durch die Moränenhänge bis zur Gletscherzunge des östlichen Astes des Gosaugletschers. In mäßiger Steigung kann in angemessenem Abstand zu den Felswänden (Steinschlaggefahr!) am Gletscher in einem weiten Rechtsbogen angestiegen werden. Kurz nach einer Felsschlucht erblickt man mehrere rosa Punkte neben einer Nische am Felsfuß. Hier befindet sich der Einstieg. Nun geht es steil im Firn bis zur Randspalte.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Erste Schwierigkeit kann die Überwindung der Randspalte bedeuten: ein in der Nische fixiertes loses Einfachseil kann am Übergang zum Fels helfen. Wenige Meter werden zur Nische hinaufgeklettert. Hier beginnen die durchgehenden Sicherungen mit dem typisch dicken Stahlseil Marke „Dachstein“. Spärlich, jedoch ausreichend sind entlang der sehr natürlichen Klettersteigroute die typisch kurzen, dicken Zapfen angebracht. Eine kurze leicht abdrängende Querung (B) nach links führt gleich in eine steile gut griffige (etwas feuchte) Wand (Bc). Gerade steigt man an einer Wasserrillenwand (Cd) hinauf und quert danach nach rechts. Schöne Felsstufen (Bc) führen im Zickzack zu einem kleinen Überhang (Cd, Zapfen!) hinauf. Darüber führen geneigte Platten (B) in wenigen Stufen zu einem Schuttband, das am lockeren Einfachseil gesichert durchschritten wird. Einfache Felsstufen und kurze Platten (B) führen rechts zu einer Kante hinaus. Dahinter wird an einer glatten Steilplatte (B) in die Simonyscharte gequert. (Ein gesicherter Notabstieg führt über die Schartenkante südostwärts hinunter zum Firn des Hallstätter Gletschers: auch als Zustieg zum folgenden Gratklettersteig benützbar!). Der erste Steilaufschwung (B) des Südgrates des Hohen Kreuzes wird gut gestuft recht direkt am Grat überwunden. Bald flacht der Grat ab und mehrere kleine Gratzacken werden direkt überklettert (A) oder mal links mal recht umgangen. Ein kurzer Abstieg in eine Scharte leitet zu einem ausgesetzten steilen Gratzacken (B), dahinter zeigt sich ein mächtiger Steilaufschwung. Dieser wird an einem senkrechten Riss östlich der Gratkante (C) sehr steil mithilfe weniger Zapfen erklettert. Danach folgen mehrere große Gratblöcke (AB), die direkt überklettert werden. In die Scharte vor dem letzten plattigen Gratturm (Bc) wird an glatter Wand mit Reibeschritt (Bc) hinuntergeklettert. Dahinter geht es gestuft (AB) in die Gipfelscharte, wo der Klettersteig endet. Ein breiter schuttbedeckter Plattenrücken, der zum Gipfel des Hohen Kreuzes führt, wird mit Reibeschritten erwandert.
Abstieg
Ein relativ schmaler Grat (teils plattig mit viel losem Gestein) führt zum niedrigeren Nordgipfel. Ab hier ist der weitere Abstieg markiert. Kurz wird am Grat leicht abgeklettert (max. I-) dann wird mit Stahlseil gesichert in der Ostflanke zu einer Scharte abgestiegen und gesichert westseitig zum Niederen Kreuz hinaufgestiegen. Ein breiter Geröll- und Karrenrücken führt zu einer Orientierungsstange in die Senke. Rechts kommt der markierte Ausstieg des Wildkarklettersteiges (D) herauf. Wir wandern aber leicht links nordwärts auf den Hohen Ochsenkogel (große Steinmänner!) und über den weiten Schutthang hinab zur breiten Scharte namens Hoher Trog. Hier kann nun links am markierten Weg über das Weittal und die Hoßwandscharte zurück zur Adamekhütte und hinab zum Gosausee gewandert oder ostwärts über das Wildkar zur schon sichtbaren Simonyhütte abgestiegen werden.
Als Tagestour äußerst gewaltig, eine Übernachtung auf der Adamekhütte ist sinnvoll. Sehr lohnend ist der Zustieg zur Adamekhütte vom Hunerkogel via Dachsteinüberschreitung (Schultersteig, Randkluftsteig, Westgratabstieg) - Gletschererfahrung ist dabei nötig.