Auf der Autobahn A 8 Salzburg – München bis zur Ausfahrt Bernau am Chiemsee. Durch die Ortschaft Bernau fährt man etwas mehr als 2,5 Kilometer weiter Richtung Aschau. Auf Höhe von Außerkoy links abzweigen nach Gschwendt / Reit / Wiesen. Auf der teils schmalen Bergstraße am Gasthof Seiseralm vorbei nach Gschwendt und der Beschilderung folgen bis zum Wanderparkplatz Aigen (3,3 Kilometer).
Charakteristik
Eindeutig mehr Bergwanderung als Klettersteig, dennoch bringen die gesicherten Passagen eine gewisse Würze des Anstieges und bietet die Tour in der beschriebenen Form auch einiges an Ruhe, wenn man nicht gerade zu den „Stoßzeiten“ unterwegs ist. Über die Aussicht von der Kampenwand braucht nicht extra geschrieben zu werden. Besonders lohnend im schneefreien Frühjahr bzw. im Herbst, insbesondere dann, wenn die Kampenwandbahn nicht in Betrieb ist.
Gipfel / Berg
Kampenwand, Äußerer Ostgipfel, 1664 m
Ausrüstung
Normale Bergwanderausrüstung, allenfalls für Anfänger und Kinder ist ein Klettersteigset empfehlenswert.
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz zuerst einige Minuten auf der breiten Forststraße, dann diese mehrfach abkürzend auf dem oft feuchten, teils bachbettartigen Wanderweg Nr. 202 zur Steinlingalm. Nach dem Straßenende folgt eine kleine Kapelle, die anschließende Querung durch den steilen Wald erfordert minimale Trittsicherheit. Bei einer Wegverzweigung links aufwärts und in den Sattel zwischen Gedererwand und Sulten, wo man auch das Almgelände erreicht. Der Sulten wird an seiner Ostseite ansteigend gequert und von der Senke zwischen Sulten und Kampenwand zur Steinlingalm aufgestiegen, zuletzt in einem Bogen über die Zufahrtsstraße der Steinlingalm. Von der Alm nach Süden Richtung Kampenwand, bis kurz nach den ersten Latschen ein Wegweiser nach links zur Hochplatte zeigt. Hier verlässt man den Normalweg zum Kampenwand-Gipfel und quert durch die Latschen auf gutem Steig in die Scharte zwischen dem Äußersten und dem Äußeren Ostgipfel der Kampenwand (das ist jener mit dem weithin sichtbaren Chiemgaukreuz). Eine kurze Passage ist etwas felsig (1-), ansonsten unschwierig.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Von der Scharte steigt man ein paar Meter ab zur ersten Seilversicherung. Die etwa 20 m lange, etwas exponierte Passage beginnt mit einer fallenden Querung (A/B) und führt dann steiler hinunter (A/B) an den Fuß der hier niedrigen Felswand. Auf einem Steig nach Süden, kurz in einen Sattel hinauf (Wegweiser) und jenseits ein paar Meter absteigen zu einem weiteren Wegweiser. Man folgt dem Hinweis „Sehr steiler Aufstieg auf eigene Gefahr“ und findet gleich darauf an einem Baum die kreisrunden Tafeln mit der Aufschrift: Klettersteig Kampenwand Ostgipfel und „Nur für Geübte“. Etwas mühsam und ziemlich steil durch schlecht ausgeschnittene Latschengassen, zum Teil über leichte Felsstufen (1-) aufwärts bis in eine kleine Senke. Darüber der Felskörper des Ostgipfels mit dem Gipfelkreuz. Wenige Meter drahtseilgesichert rechts aufwärts (A/B) und auf einem Band nach rechts zum Ostgrat des Gipfelaufbaues. Schöner Tiefblick. Knapp links der Gratkante führt das bestens gespannte Drahtseil durch eine Rinne (B) aufwärts, kurz nach links (A/B) und nochmals steiler (B) hinauf zum Normalweg. Auf diesem über glatt polierten Fels, zuletzt über eine Metallbrücke zum Chiemgaukreuz. Glücklich, wenn man hier einmal alleine heroben sitzen darf, was sicher eher selten der Fall sein wird.
Abstieg
Die wenigen Meter zurück bis zur Wegverzweigung am Ostgrat, dann aber nach Norden über eine leichte Felsstufe (1-) hinunter und unterhalb der Gipfelwand nach Westen. Kurzer, drahtseilgesicherter Gegenanstieg (A/B) und abwärts zu einem geräumigen Schuttplatz. Die folgenden „Kaisersäle“ sind ein eindrucksvolles Felslabyrinth, durch das der Normalweg hindurchführt. Einige leichte, sehr glatt polierte Felspassagen bis etwa 1 und eine Blockstufe mit insgesamt vier Klammern (A) machen diesen Teil des Abstieges recht kurzweilig. Bei einer rechts abwärts führenden Steigvariante nicht diese benützen, sondern mit kurzem Gegenanstieg nach Westen weiter. Dann über Geröll und mit Schutt bedeckte, kleine Felsstufen (Vorsicht bei viel Betrieb!) abwärts und über den anschließenden Steig in zahlreichen Serpentinen hinunter zur Wegtafel, wo man den Normalweg verlassen hat. Der weitere Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.
Rast / Einkehr
Steinlingalm, www.steinlingalm.de Gschwendtner Stub´n, Seiseralm – Seiserhof Gasthäuser in Aschau bzw. Bernau
Kombinationsmöglichkeiten
Die Tour wird auch gerne in umgekehrter Richtung begangen. Bei Benützung der Kampenwandbahn (Ausgangspunkt Aschau im Chiemgau, Hinweisschilder zur Talstation der Bahn beachten) ein gemütlicher Halbtagsausflug und auch für Kinder gut geeignet. Von der Bergstation auf dem teilweise leicht bergab führenden breiten Wanderweg in gut einer halben Stunde zur Steinlingalm und weiter wie oben beschrieben.
Karten
Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD Kompass Digitale Wanderkarte, Bayern 3D
Bemerkung
Infos zu den Betriebszeiten der Kampenwandbahn unter: www.kampenwand.de