Den Ort Riegersburg erreicht man von der A 2 über die Ausfahrt Ilz- Fürstenfeld. Über die B65 nach Ilz, dort abzweigen auf die B 66 und nach Süden bis in den Ort Riegersburg. Von Süden ist Riegersburg aus dem Raabtal über Feldbach oder Fehring erreichbar. Es bieten sich neben dem Parkplatz Neue Mittelschule auch einige Parkplätze im Ortszentrum bzw. der Friedhofsparkplatz an der Westseite unterhalb der Burg an, die Zustiegszeit verkürzt sich dann um etwa fünf Minuten.
Charakteristik
Wenn man, etwa von Südwesten aus der Richtung Feldbach kommend, zum ersten Mal die Riegersburg erblickt, bietet sich dem Betrachter ein eindrucksvolles Bild: Der steile Vulkanfelsen, auf dem die Burg in ihrer ganzen Mächtigkeit thront, ragt aus einer reizvollen Landschaft weithin sichtbar heraus. Dass unterhalb der Burgmauer ein Klettersteig errichtet wurde, der einen spannenden und abwechslungsreichen „Zustieg“ zur Burg vermittelt, macht einen Besuch noch attraktiver und wirklich empfehlenswert. Dementsprechend groß ist der Andrang – sogar an Wochentagen – und man muss durchaus einmal mit Wartezeiten rechnen. Der Klettersteig besteht insgesamt aus drei Teilabschnitten, die sich gut und sinnvoll miteinander verbinden lassen. Eine eigenständige Begehung des dritten Teilabschnittes, des sogenannten „Heinrich Klettersteiges“ macht wenig Sinn, zumal auf den Klettersteigabschnitten ein ausdrückliches Einbahnsystem besteht und man, um zum Einstieg des Heinrich Klettersteiges zu gelangen, vom Ausstieg auf der Burgmauer „gegen die Einbahn“ absteigen müsste. Dazu kann man bei dem meist herrschenden Betrieb nur viel Spaß wünschen. Die Einbahnregelung ist laut den Erbauern daher unbedingt einzuhalten. Die Steiganlage ist bestens gesichert und man klettert über das anfangs etwas gewöhnungsbedürftige rundgriffige und eher trittarme Vulkangestein stets mehr oder wenige nahe unterhalb der Burgmauer entlang. Die schönen landschaftlichen Eindrücke der umliegenden Weinberge runden das Klettersteigerlebnis zusätzlich ab.
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Vom Parkplatz Neue Mittelschule über den Marktplatz Weg oder von einem der Parkplätze Richtung Aufgang zur Burg. Der Eintritt in das Burgareal ist gebührenpflichtig (zwei Euro, Stand August 2016). Auf dem Zugangsweg durch ein Burgtor und bis zur ersten Rechtskehre. Dort befindet sich eine große Informationstafel für den Klettersteig. Entlang der Burgmauer über die Wiese hinüber zu einer Sitzbank, bei der man gemütlich die Klettersteigutensilien anlegen kann. Wenige Meter oberhalb befindet sich der Einstieg in den Steig.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Teilabschnitt I – Leopold Klettersteig: Am Fuß der Felsen rechts aufwärts über grasig-erdiges Gelände (A), dann links hinaus und unmittelbar unterhalb der Burgmauer zu einer markant vorspringenden Felsnase (B und A). Kurz absteigen (B), dann Querung nach links (A/B). Stufenweise höhersteigend geht es im Wechsel mit kurzen, teils recht fotogenen Quergängen nach links (jeweils A, A/B bis B/C, teilweise auch Trittklammern). Ein steiler Aufschwung wird überstiegen (C) und man kommt zu einer Sitzbank zwei, drei Meter oberhalb des eigentlichen Steiges. Schöner Rast- und allenfalls Warteplatz, wenn es Stau gibt. Zurück zum Steig, kurzer Abstieg und Spreizschritt nach links (B/C), dann Quergang über glatte Platten (B) zu einem Spalt, der mittels Spreizschritt überstiegen wird (B/C). Nach links um das Eck der Burgmauer und Quergang auf schmalem Band (A) zur Abzweigung der Verlängerung. Etwas abwärts (A/B) würde man das breite Band (A) zur Friedrichs Höhle erreichen und damit auch den Beginn des Teilabschnittes II. Der erste Teilabschnitt des Klettersteiges führt hingegen bergauf (kurz B/C) und dann entlang der Burgmauer wenige Meter nach links (A/B) zum Ausstieg. Von unten münden die Verlängerungsvariante und von links der Teilabschnitt II ein. Mittels Klammern über die Burgmauer die letzten Meter (B) zum Ende des Klettersteiges, wo sich auch eine Glocke befindet, die offensichtlich dem Wirt – wenn sie geläutet würde - die Ankunft eines weiteren (durstigen) Gastes signalisieren soll. Verlängerungsvariante: Abstieg beim ersten blauen Pfeil nach unten, anfangs über Klammern, dann mittels Drahtseil (C) zur kurzen waagrechten Querung, die die Schlüsselstelle der Variante darstellt (D). Wiederaufstieg, teils abdrängend (C/D) zurück zum Querband, das mit einem Geländerseil gesichert ist. Auf diesem Band kann man nach links zur nahe gelegenen Friedrichs Höhle gehen (A, Steigbuch). Die Verlängerungsvariante führt noch weiter gerade hinauf (B/C) zum Ausstieg des Leopold Klettersteiges am Fuß der Burgmauer. Man kann sie ganz einfach zwischen dem Teilabschnitt I und II in die Begehung des Klettersteiges einbauen. Teilabschnitt II – Heinrich Klettersteig: Dieser Abschnitt wurde Ende März 2012 (also elf Monate nach dem ersten Teilabschnitt) eröffnet und dient als Erweiterungsvariante des (offiziell) nur als Leopold Klettersteig bezeichneten Steiges. Üblicherweise wird man also vom Band, das zur Friedrichs Höhle führt, beim nächst dem Höhleneingang nach unten weisenden blauen Pfeil in den Teilabschnitt II einsteigen. Zuerst noch eher einfach (B/C), dann senkrecht hinunter (C) zum Beginn einer längeren Querung. Diese – teils mit, teils ohne Klammern, auf einem schmalen Band (B/C und teilweise C) – zu einer kurzen Zweiseilbrücke (B). Den nach unten führenden Blitzableiter sollte man dabei nicht mit einem Teil des Klettersteiges verwechseln ;-) Nach einem Eck etwas abwärts (B), dann steil hinauf über tiefe Wasserrillen (C) zum unteren Rand des gemauerten westlichen Burgzuganges. Nach rechts und einen kurzen Steilaufschwung (B/C) hinauf, dann Querung (A/B) bis zu einem vorspringenden Eck. Etwas abwärts (B/C) in den Winkel unterhalb einer Holzbrücke. In Folge wird stets entlang des Fußes der Burgmauer nach rechts gequert (B, A/B), bis man die Runde des Teilabschnittes II geschlossen hat und an den Leopold Klettersteig beim Ausstieg über die letzten Meter der Burgmauer hinauf anschließen kann.
Abstieg
Quer durch den Gastgarten zum Hauptweg, der auf die Burg hinaufführt und Abstieg entlang des Burgweges zurück in den Ort Riegersburg.
Rast / Einkehr
In die Burgtaverne stolpert man gezwungenermaßen hinein: http://veste-riegersburg.at/essentrinkenfeiern/burgtaverne/ Weitere Hinweise zur Gastronomie auch unter „Bemerkung“
Kombinationsmöglichkeiten
Besichtigung der Burgräumlichkeiten (Extraeintritt!), in jedem Fall empfehlenswert ist ein Rundgang im Burggelände, Greifvogelschau usw. Am Fuß der Burg befindet sich im Nordsektor ein Hochseilgarten sowie an der Westseite des Burgfelsens ein Klettergarten (Schwierigkeit 2+ bis 9). Die Klettersteige „Jungfernsteig“ (Schwierigkeit C) sowie der für Kinder und Familien konzipierte „Rittersteig“ (Schwierigkeit B/C) sind nur als geführte Touren begehbar. Auskünfte zu den genannten Möglichkeiten unter www.naturbursch.at
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Während sich die Höhenmeter auf eher bescheidene 120 m (Ab- und Wiederaufstiege eingerechnet) beschränken, betragen die Klettermeter aufgrund der Querungen deutlich mehr, nämlich um die 400 m. Der Klettersteig ist vom 1. November bis 31. März gesperrt. Im Sommer liegt der Klettersteig ab dem späteren Vormittag zur Gänze in der Sonne und es kann unerträglich heiß werden! Unmittelbar nach Regen bzw. bei Nässe ist das teils flechtenbewachsene Vulkangestein sehr rutschig und deshalb eine Begehung weniger empfehlenswert. Weitere Infos rund um die Riegersburg: http://www.riegersburg.com/ http://veste-riegersburg.at/ http://www.greifvogelflugschau.at/riegersburg/