Von Lienz oder Sillian kommend auf der B 100 bis Tassenbach. Dort abzweigen in das Tiroler Gailtal und über die B 111 nach Obertilliach und zur Talstation der Obertilliacher Bergbahnen. Obertilliach erreicht man auch von Kötschach-Mauthen kommend durch das Lesachtal auf der B 111. Mit der 10er Kabinenbahn Golzentipp fährt man hinauf zur Bergstation nahe der Connyalm.
Charakteristik
Der etwas umständliche Zustieg zum Spitzenstein wird durch das Wissen, auf einem nicht alltäglichen Gipfel zu stehen, mehr als wett gemacht. Weil der Auf- und Abstieg noch dazu über einen, wenn auch nicht besonders spektakulären Klettersteig verläuft, steht einem schönen Bergerlebnis nichts mehr im Weg. Allerdings sollten wegen der exponierten, oft auch steilen und teilweise nicht gesicherten Graspassagen trockene Verhältnisse herrschen. Für Anfänger ist der Klettersteig trotz der geringen Schwierigkeit ungeeignet.
Gipfel / Berg
Spitzenstein, 2265 m
Ausrüstung
Komplettes Klettersteigset, Helm
Tourtyp / Charakter der Tour
Klettersteig
Zustieg
Von der Bergstation der Golzentippbahn bestehen bis zum Jochsee grundsätzlich mehrere Möglichkeiten, um Richtung Golzentipp bzw. zum Spitzenstein zu gehen. Die am weitesten ausholende ist jene über den Speichersee, wobei man stets dem Fahrweg folgt, der zum Jochsee bzw. zu den Almhütten der Kutteschupfen führt. Sobald man den Jochsee erreicht hat (spätestens hier vereinigen sich alle Wege), folgt man dem Fahrweg, über den auch der Gailtaler Höhenweg (GHW, Weg Nr. 229) verläuft. In einem Bogen südseitig um den Golzentipp herum, den man natürlich unschwer und mit wenig zeitlichem Mehraufwand mitnehmen kann, entweder schon beim Zustieg oder erst beim Rückweg. Im Sattel westlich des Golzentipp endet der Fahrweg. Über einen namenlosen Zwischengipfel, von dort kurzer, steiler Abstieg in den Sattel vor dem Pfannegg. Dessen Gipfel wird am GHW ebenfalls südseitig umgangen. Man kann den Gipfel auch weglos überschreiten. Beim darauffolgenden Wegweiser verlässt man den Höhenweg nach Norden. Quer durch eine Wiesenmulde auf den vom Pfannegg zum Folmasaisattel ziehenden Grat hinaus. Am Grat auf einem deutlichen Pfad in den Sattel unmittelbar vor dem Gipfelaufbau des Spitzensteins absteigen. Hier kommt ein Steig von Abfaltersbach herauf. (Man könnte über den Wurzerhof und eine Forststraße bis etwa 1700 m fahren, allerdings ist diese abgeschrankt. Wenn der Schranken offen ist, darf man angeblich bis zum Ende der Straße fahren. Das wäre dann ein deutlich kürzerer Zustieg in diesen Sattel.) Vom Folmasaisattel über die Grashänge auf dem gut sichtbaren Steig nach rechts, am Fuß des vorgelagerten Felsturmes entlang und in die dahinter liegende Schuttrinne. Diese geht in eine Schlucht über und wird von einem großen Klemmblock versperrt. Tafel „Klettersteig Spitzenstein. Nur für Geübte!!“. Direkt unterhalb des Klemmblocks befindet sich der Einstieg und der Beginn der Markierungen. Der Klettersteig auf den Spitzenstein wurde neu versichert, allerdings nach wie vor nicht durchgehend.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Der Klemmblock wird an der rechten Schluchtseite mit Hilfe von Klammern überwunden (B). Man sieht noch die alte Holzleiter, über die man früher unter dem Klemmblock durchschlüpfen musste. Nach dem Block über Schutt einige Meter in der Schlucht hinauf. Vorsicht bei mehreren Begehern wegen Steinschlaggefahr! Die Schlucht wird nach rechts verlassen. Entlang der guten Drahtseilsicherungen über steilen, gut gestuften Fels (B, A/B) aufwärts zum Beginn eines tief eingegrabenen und erodierten Steiges, der über den sehr steilen und exponierten Grashang hinaufzieht (A/B und A). Dort wo sich die Steilheit des Hanges zurücklegt, hört auch das Drahtseil auf. Der Steig führt nach rechts hinaus auf den Ostgrat. Wenige Meter flach weiter, dann schwingt sich der Grat wieder steil und luftig empor und mündet am Südostgipfel (2275 m). Diese Steilstufe ist mit einem Drahtseil gesichert (durchgehend A). Der Grat dreht am Südostgipfel nach Nordwesten und führt über zwei Erhebungen teilweise sehr schmal und durchwegs exponiert zu dem 10 m niedrigeren Nordwestgipfel hinüber, auf dem auch das Gipfelkreuz steht. Die Passagen im Gehgelände sind nicht gesichert, allerdings ebenfalls meist ausgesetzt und verlangen daher Trittsicherheit. Dazwischen folgen immer wieder gesicherte Teilstücke. Insbesondere die Abstiege in die Scharten sind versichert, jeweils A/B, eventuell die eine oder andere kurze Stelle B, meist jedoch A, stets mehr oder weniger brüchiges Gestein. Die letzte Scharte wartet noch mit einem ungesicherten Quergang auf, ehe man steil über sehr brüchigen Fels direkt zum Gipfelkreuz hinaufklettert (Drahtseil, eine ausgerissene Sicherung, A/B). (Der alte ungesicherte Steig zieht links ausholend durch die brüchige Flanke zum Gipfel hinauf.)
Abstieg
Der 750 m lange Klettersteig muss auch im Abstieg bewältigt werden, wobei man insbesondere in den steilen Graspassagen das Drahtseil als durchaus angenehm empfinden wird. Der weitere Rückweg zur Bergstation erfolgt auf dem Anmarschweg. Jetzt kann man noch das Pfannegg (2248 m) und den Golzentipp (2317 m) in die Runde einbauen, falls man dies nicht schon beim Zustieg „erledigt“ hat.
Rast / Einkehr
Panoramarestaurant ConnyAlm, 2070 m, www.connyalm.at (Die Homepage ist derzeit nicht aktuell.)
Kombinationsmöglichkeiten
Es besteht auch die Möglichkeit, von Obertilliach ohne Benützung der Seilbahn in den Folmasaisattel aufzusteigen. Der Weg Nr. 47 führt über den Gratausläufer Gripp – Bukelin in eine Feuchtwiesensenke südlich vom Golzentipp. Von dort auf einem Steig nach Westen in den Sattel (Punkt 2178 in der ÖK) vor dem Pfannegg und weiter wie oben unter Zustieg beschrieben.
Karten
Austrian Map online, www.austrianmap.at Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Info zu den Obertilliacher Bergbahnen: http://www.obertilliacher-bergbahnen.com