Auf der Brennerautobahn (A13) über den Brennerpaß nach Südtirol bis zur Ausfahrt Grödnertal - Klausen, durch das Grödnertal auf das Sellajoch und hinab nach Canazei im Fassatal. Gebührenfreier Parkplatz beim Kreisverkehr am Beginn der Straße auf den Fedaiapaß.
Charakteristik
Sehr abwechslungsreiche Zweitagestour über acht Dolomitenpässe, aufgrund der zu bewältigenden Hm ist sehr gute Kondition nötig. Teilweise führt die Route an malerischen, einsamen Bergdörfern vorbei!
Gipfel / Berg
Passo Fedaia (2057m), Passo Valles (2033m)
Ausrüstung
Compact- oder Tripleübersetzungen für die bis zu 18% steilen Rampen sind doch angenehm!
Wegbeschaffenheit
Asphalt
Wegbeschaffenheit Ergänzung
gute bis sehr gute - aber teils schmale - Asphaltstraßen, wenige Tunnels (max. 300m lang)
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Der erste Anstieg führt uns von Canazei über 12 gemächlich ansteigende Kilometer (max. 10%) hinauf zum Fedaiastausee, entlang des N-Ufers - in Reichweite der vergletscherten Nordflanke der Marmolada - hinüber zum Fedaiapass (2057m). Von der Paßhöhe nach O über einige steile Kehren hinab, dann in rasanter Abfahrt kerzengerade hinunter nach Malga Ciapela (1446m) und weiter - von einigen Flachstücken unterbrochen - bis Caprile (1023m; km 29) im Tal des Cordevole.
Nach der Ortsdurchfahrt links abzweigen nach Selva di Cadore (1380m), der Ort selbst wird durch eine schöne Kehrengruppe erreicht. Nun geht es flach am Hang entlang - geradezu auf den Monte Pelmo - in den Talschluß und über einige flache Kehren (max. 9%) ist der Passo Staulanza (1773m) erreicht. Über sehr viele, enge Kehren geht es S-wärts über Pecol, Mareson und Fusine hinab nach Dont (931m; km 55).
Der nun folgende 8km lange Anstieg auf den Passo Duran (1601m) ist mit längeren 15% steilen Rampen schon merklich anspruchsvoller, direkt von der Kirche in Dont geht es gleich in diesem Takt weg, im Mittelteil passiert man Gavaz und Chiesa - zwei kleine Dörfer, an denen es scheint, als wäre die Zeit stehen geblieben. Danach ist die Passhöhe aber bald erreicht, wo Gaststätten zu einer verdienten Rast einladen. Anschließend lange Abfahrt ins über 1000 Hm tiefer gelegene Zentrum von Agordo (611m; km 75).
Man fährt nach N durch das Ortszentrum und biegt dann links ab nach Voltago (860m), in stetigem, aber nur mäßig steilem Anstieg erreicht man über Frassene (1084m) die Forcella Aurine (1297m). Während der Auffahrt beeindrucken rechterhand die mächtigen Felswände des Monte Agner. Jenseits flach nach Gosaldo und über einige Kurven hinab nach Don (1150m), etwas verwinkelt aber wunderschön führt das Sträßchen nach Mis zum Beginn des 3 km langen Anstieges auf den Passo Cereda (1361m; km 102). Kurze (bis 16% steile Rampen) leiten etwas unrythmisch zur Passhöhe mit dem gleichnamigen Rifugio (Nächtigung hier sinnvoll, da preiswert und Essen mehr als ausreichend!!!).
Morgendliche, kurvenreiche Abfahrt nach Fiera di Primiero (717m), hier beginnt der langgezogene Anstieg (bis 9%) nach San Martino di Castrozza (1466m), genau an der Naht zwischen den Felszinnen der Palagruppe und den weicheren Granitbergen der Fleimstaler Alpen geht es von hier gemütlich über viele Kehren hinauf zum Rollepaß (1980m; km 30) - dem landschaftlichen Höhepunkt der Runde. Der wenig schwierige Anstieg lässt ausreichend Gelegenheit, die atemberaubende Dolomitenkulisse zu bewundern!
Kurze Abfahrt ins Val Travignolo zur Abzweigung (1560m) der Straße zum Passo Valles (2033m). Mit durchgehend 12% wird die Paßhöhe erreicht. Abfahrt an der N-Seite der Palagruppe in das Valle di San Pellegrino Richtung Falcade bis ca. 1400m (km 51). Die nun folgenden 300 Hm Richtung Pellegrinopaß (1918m) haben es in sich: durchgehend über 14%, auf 1 km sogar 18% steil! Nach der Waldgrenze ist das Ärgste aber vorbei und die Passhöhe (km 57) ist schnell erreicht.
Rasante Abfahrt ohne Kehren W-wärts hinab nach Moena (1180m, km 69) im Fassatal. Auf der vielbefahrenen Staatsstraße geht es nun noch 250 Hm zurück zu unserem Ausgangspunkt in Canazei (1440m, km 87).
Rast / Einkehr
An allen Pässen Schutzhäuser und auch sonst zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr.
Karten
Freytag & Berndt 50 Blätter S5 (Gröden-Cortina-Marmolada/Val Gardena) und S15 (Pale di San Martino-Agordo-Belluno)
Literatur
Geser, R. (2005): 100 Alpenpässe mit dem Rennrad, Bruckmann Verlag, München
Bemerkung
Wer am Passo Cereda nächtigt hat an den beiden Tagen jeweils 3100 Hm / 102 Km bzw. 2600 Hm / 87 Km zu bewältigen!
2005 führte das Finale einer 150 km langen Bergetappe des Giro d´ Italia von Fiero di Primiero auf oben beschriebener Route bis zur Bergankunft knapp unterhalb des Passo Staulanza. Mit einem Mittel von über 35 km/h konnte der spätere Giro-Sieger Paolo Savoldelli vor Ivan Basso diese Etappe für sich entscheiden.