Der Lavantradweg (R10) ist die "Hauptschlagader" des Radwegenetzes der Region Lavanttal, welches zu vielfältigen Radtouren durch eine interessante Kärntner Kulturlandschaft einlädt. Er verbindet Reichenfels im Norden mit Lavamünd im Süden und ist somit auch das Bindeglied zwischen Drauradweg und Murradweg. Auf 54 km fällt die Route um 460 m. Eine herrliche Kulisse mit geschichtsträchtigem Charakter zieht sich entlang dieser Strecke. Da der Weg vorwiegend eben ist, eignet er sich ideal für Familientouren. Je nach Lust und Kondition kann man den gesamten Weg abradeln oder einzelne Etappen fahren. Einstiegsmöglichkeiten bestehen in jedem Ort. Abseits der großen Straße kann man unbeschwert auf einem asphaltierten Radweg dahinrollen, auf so manchen grünen Abschnitten gelangt höchstens das erfrischende Murmeln der Lavant an die Ohren. Von der Landesgrenze Steiermark ("Taxwirt") führt der Weg auf der Obdacher Bundesstraße B 78 bis zur Nordabzweigung nach Reichenfels und von dort über die Gemeindestraße in das Zentrum des Marktes. Am Südausgang des Ortes beginnt der Radweg auf der rechten Seite der Gemeindehauptstraße und führt dann rechts entlang der Obdacher Bundesstraße bis nach Bad St. Leonhard und von dort bis Wiesenau. In Bad St. Leonhard laden die Burgruine Gomarn am Schlossberg und die gotische Leonhardikirche mit ihren herrlichen Glasfenstern zur Unterbrechung der Tour ein. Von Wiesenau bis Frantschach-St. Gertraud verläuft die Route etwa 12 km auf der Bundesstraße (Alternative mit der Bahn: Haltestelle Wiesenau und Frantschach-St. Gertraud). Von Frantschach-St. Gertraud fährt man auf einem Radweg bis nach Wolfsberg. Hier lohnt sich ein Besuch der sehenswerten historischen Altstadt oder des Lavanttaler Bezirksheimatmuseums. In Wolfsberg gelangt man wieder direkt auf den Lavantradweg R10. Weiter geht es entlang der Lavant nach St. Andrä. Als attraktivste Radlerstation im Gemeindegebiet von St. Andrä ist die Freizeitanlage St. Andräer See hervorzuheben. Das landschaftsschonend errichtete Areal mit Biotop und Altbaumbestand lädt zu einem Spaziergang um den See aber auch zu einem Aufenthalt im Strandcafé. Auf der Weiterfahrt in Richung St. Paul ist für Naturbegeisterte ein Pflichtstop einzulegen. Unberührte Natur und einzigartige Fauna und Flora sind in der sogenannten "Mühldorfer Au", ein ehemaliger Lavantarm, zu bewundern. Im Gemeindegebiet von St. Paul lässt eine Rast bei der "Latobius-Stiege" (römisch-keltische Stiege) in die Vergangenheit schweifen. Wertvolle Kunstschätze aus verschiedenen Epochen kann man im Benediktinerstift St. Paul, dem "Schatzhaus Kärntens" besichtigen. Auf St. Georgener Gebiet geht es rechtsufrig der Lavant bis zur Brücke nach Unterrainz. Von hier hährt man linksufrig bis Krottendorf. Dem naturbelassenen Flusslauf folgend, verläuft die Radroute auf den letzten Kilometern nach Lavamünd - aufgelockert durch mehrere kurze Anstiege und Abfahrten - sehr abwechslungsreich. Die hell aufschäumenden Wasser der im Bereich Lavamünd wildromantischen Lavant erinnern daran, warum vorgeschichtliche Talbewohner diesen Fluss einst "Albanta", d.h. die "Weißglänzende" nannten. Eine im Zuge des Radwegbaues freigelegter Fossilienfelsen gewährt hier aufschlussreiche Einblicke in die erdgeschichtliche Vergangenheit des unteren Lavanttales - geologische Spuren vom urzeitlichen Lavantsee. Seit alters her ranken sich um diese Gegend Volkssagen; zwei solcher sagenumwobenen Plätze sind ein im Volksmund als "Moa-Höll" bezeichneter Flussmäander sowie der kurz vor Lavamünd steil aus dem Wasser aufragende Siegelstein, der die engste Talstelle markiert. Vorbei an der ehemaligen "Mettinger-Mühle" führt der R 10 direkt in das zentrum von Lavamünd. Von hier besteht eine Anschlussmöglichkeit über die Bundesstraße 81 zum Drauradweg (R1) in Völkermarkt oder über die Bundesstraße 80 zur Staatsgrenze und weiter nach Dravograd (Unterdrauburg).