Auf der Brennerautobahn (A13) über den Brenner nach Südtirol bis nach Bozen.
Charakteristik
Schwere Bergetappe auf die größte Hochalm Europas, landschaftlich ungemein abwechslungsreich, gleich zu Beginn ein durchgehender 1750 Hm-Anstieg, aber mit keinen „furchterregenden“ Höchststeigungen (max. 12 – 14 %). Dann etwas rustikale Abfahrt (bei Rennradlern noch wenig bekannt, aber durchgehend asphaltiert) ins Grödnertal, die zweite Hälfte der Tour führt auf wenig befahrenen Nebenstraßen, in welligem Profil, durch einige malerische Bergdörfer wieder hinab ins Eisacktal.
Gipfel / Berg
Compatsch (1844m), Ghf. Panorama (2009m)
Ausrüstung
Rennrad, Rücklicht für den 700m langen Tunnel in Pufels ratsam
Wegbeschaffenheit
Asphalt
Wegbeschaffenheit Ergänzung
gute Straßen von unterschiedlicher Breite, Vorsicht bei der Abfahrt Seiser Alm - Pufels (sehr schmales, kurviges Sträßchen, über 20% Gefälle, nach Regenfällen ev. kiesbedeckt).
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Bahnhofsplatz links die Garibaldistraße nach SW, nach 400m an der ersten Ampel links abzweigen bis man unmittelbar vor der Loretobrücke dem Innenstadtverkehr entflieht und linkerhand in den Eisacktaler Radweg einsteigt. Dieser führt gut asphaltiert und beschildert Eisackaufwärts - tlw. auf der alten Bahntrasse - über Kardaun nach Blumau (320m, km 8,9).
Hier die Hinweistafeln zur Seiser Alm beachten, der Anstieg nach Völs beginnt mit einem kurzen Tunnel, dann führt die breite, recht stark befahrene Straße in gleichmäßiger, angenehmer Steigung (max. 10 %), immer am Hang entlang, bis in einen Bachgraben. Bevor man die sonnige Mittelgebirgsterasse von Völs am Schlern (859m, km 16,6) erreicht, nimmt die Steigung am letzten Km noch auf etwa 12% zu. Die folgenden 6 „geschmiert steigenden“ Km bis Seis (994m) können gut zur Labe genutzt werden! Denn hinter Seis führt gleich eine steile Rampe hoch bis zu einem Scheitelpunkt, hier zweigt die Seiser Alm-Bergstraße nach rechts ab (1081m, km 25,0).
Infolge der restriktiven Auffahrtsregelungen, ist der motorisierte Verkehr nun vergleichsweise gering, sodaß man sich voll auf den wirklich toll zu fahrenden Anstieg und natürlich auf das wuchtige Schlernmassiv rechterhand konzentrieren kann. Die Steigung verläuft sehr homogen, mit Spitzen bis max. 12 %, einige Kehren (mit Höhenangaben) sorgen zudem für Abwechslung. Beim Ghf. Frommer auf ca. 1700m erreicht man das weitläufige Almgelände, bevor drei Kehren und eine letzte Rampe hinauf zur Hotelsiedlung Compatsch (1844m, km 34,3) leiten. Die schon von hier sensationelle Gipfelschau auf Langkofel- und Geislergruppe lässt sich noch steigern, indem man gleich nach dem großen Parkplatz rechts abbiegt und auf schmalem Asphaltband hoch zum Ghf. Panorama (2009m, km 36,5, Sesselliftbergstation) kurbelt, die kurzen, bis 18% steilen Rampen sollten angesichts der bevorstehenden Rast kein Problem mehr darstellen!
Nun wieder hinab – die vielen Wanderer & Pferdekutschen beachtend – nach Compatsch und rechts 2 ebene Km auf der inzwischen mit PKW-Fahrverbot belegten Straße Richtung Saltria, dann links abbiegen (Hinweistafel zum Hotel Monte Piz). Nun beginnt die etwas abenteuerliche Abfahrt nach Pufels, die aber mit dosiertem Tempo auch mit schmalen Rennradreifen gut zu bewältigen ist (durchgehend – oft sogar neu – asphaltiert!). Man fährt sehr steil am Hotel Monte Piz (1778m) rechts vorbei, dann noch steiler (über 20%) hinab zum Pufler Bach und links des Bachs über 4 Kehren zu den ersten Häusern. Nun immer geradeaus (nicht rechts die sehr schlechte, direkt in die Talschlucht hinabführende Straße nehmen), leicht steigend bis oberhalb der Pufler Kirche (1500m, km 45,1). Hier wundervoller Blick auf Sankt Ulrich und den Raschötz. Ein kurzer Stopp in diesem abgeschiedenen Weiler unweit der Touristenmagnete im Grödnertal ist sehr empfehlenswert. Über einen großzügig ausgebauten, 700m langen Tunnel geht’s nun rasch hinab zur breiten Straße St. Ulrich – Kastelruth und in der Folge ins Grödnertal, gleich dem ersten Hinweis „Val Gardena“ nach links folgen und sehr steil durch Runggaditsch (1177m) bergab zur Hauptstraße (SS 242).
Hier links halten, am großen Kreisverkehr dann Richtung Klausen, bis man nach weiteren 2 km den Abzweig (1050m, km 53,2) nach St. Peter/Lajen nicht übersehen darf. Nun auf schmälerer Straße recht steil hoch (12-14% auf ca. 1 km) bis St. Peter (1200m), das in sonniger Hanglage, hoch über dem Grödnertal thront. Die Steigung zieht noch kurz an (jetzt allerdings flacher), bevor es zügig, leicht fallend nach Lajen (1085m) geht. Der Weiterweg wendet sich in der Folge N-wärts – nun wieder oberhalb des Eisacktales – erreicht wellig knapp 1200m Seehöhe, bevor man über eine steile & kehrenreiche Abfahrt Gufidaun (720m, km 69,8) passiert. Von hier auf breiter Straße das letzte Stück hinab ins Eisacktal, nach der Autobahnunterführung rechts abbiegen, nach etwa 1 km links über die Villnösser Brücke (535m) zur Brennerstraße (SS 12). Da der Eisacktaler Radweg in diesem Abschnitt nicht durchgehend asphaltiert ist, folgt man besser für gut 4 km der sehr stark befahrenen SS 12 Richtung Brixen, dann über den kleinen Umweg via Albeins und Sarns (603m) bis zum Endpunkt der Fahrt in Brixen (560m, km 85).
Zielpunkt
Brixen (560m)
Rast / Einkehr
viele Möglichkeiten entlang der Route
Kombinationsmöglichkeiten
Wer mit dem Rad wieder zurück nach Bozen will, folgt nach der Abfahrt von Gufidaun ins Eisacktal dem beschilderten Zulauf zum Eisacktaler Radweg, dieser führt – meist auf der alten Bahntrasse – über Klausen, Waidbruck und Blumau wieder zum Ausgangspunkt (ca. 43 km). Wer den Verkehr nicht scheut, kann auch die SS 12 zurück nach Bozen nehmen. Gemütlicher geht es auch mit den regelmäßig verkehrenden Regionalzügen.
Karten
Tabacco 25 Blätter 034 (Bozen-Ritten), 05 (Gröden-Seiseralm) und 030 (Brixen-Villnöss)
Beschilderung
gute Beschilderung
Bemerkung
Die hier beschriebene Route ist die einzig rennradtaugliche Möglichkeit, direkt von der Seiser Alm ins Grödnertal zu gelangen (auch interessant für jene, die z.B. über die Sellapässe weiterradeln wollen). Alle anderen in den einschlägigen Internetforen kursierende Varianten (Jendertal, Monte Pana) weisen längere Schotterabschnitte auf! Angegebene Fahrtrichtung sinnvoll (die Auffahrt über Pufels zur Seiser Alm fällt unter die Kategorie „grober Gewaltakt“ und ist eher etwas fürs MTB).