Klausboden / Juns, 1340m, Parkmöglichkeit rechts der Hauptstraße kurz vor der Brücke.
Längengrad: 11,755752 Breitengrad: 47,111603
Anreise / Zufahrt
Inntalautobahn (A12) - Ausfahrt Zillertal - durch dieses bis Mayrhofen - von dort ins Tuxer Tal - weiter durch Lanersbach, 1281m, Haltestelle der Buslinie Mayrhofen – Hintertux.
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Wo die Tuxer Hauptstraße vor dem Klausboden auf einer Brücke über den Tuxbach nach rechts führt, zweigt unser Weg – ein Teersträßchen – links ab. Es führt ein Stück am Rand des Talbodens an einigen Häusern vorbei. Nach einer kurzen Steigung kommt man zur Guggerhütte; bis zu dieser könnte man zwar auch mit dem Auto fahren, parken dürfen dort aber nur Gäste des Hauses. Auf einem anfangs geteerten Sträßchen geht es nun zügig bergauf. Die Abzweigung zur Griereralm lassen wir rechts liegen. Wo es nach links wieder Richtung Lanersbach hinunterginge, wenden wir uns nach rechts und erreichen auf einem Schottersträßchen (bei ausreichender Schneelage Rodelbahn) den reizvollen Wiesenkessel der Löschbodenalm mit der Höllensteinhütte (1740m) - bis hierher kann man ab Ende April meist mit dem Mountainbike fahren. Hinter der Löschbodenalm zunächst auf einem Fahrweg halbrechts bergan, eine Kehre abkürzend, über einen kleinen Rücken in den Rötboden-Kessel. Nach einem kurzen Flachstück links hinauf und weiter über einen bahndammartigen Moränenwall mit einem kleinen Holzhüttchen. Wo nach rechts eine verschneite Wegtrasse ins gut einsehbare, einsame Haberfeldkar und seine verdeckten Nebenkare führt (nur für sehr erfahrene und früh aufstehende Alpinisten), steigen wir halblinks hinauf durch ein letztes Waldstück zu freiem Gelände. Dort quert man zunächst mit geringem Höhengewinn unter den steil aufragenden Hängen zur Rechten durch, ohne diese anzuschneiden. Über einen gleichmäßig geneigten, mäßig steilen Hang halten wir schließlich auf den Auslauf der Langen Wand zu, um kurz davor nach rechts in das Lange-Wand-Kar hineinzuqueren. Nun über mehrere Geländewellen bergauf, deren letzte sich als Moränenwall des 19. Jahrhunderts (ca. 1850) entpuppt. Dieser leitet zur (in Aufstiegsrichtung) linken Karseite. Dort steigt man nun durch zunehmend steiles und oft lawinengefährdetes Gelände Richtung Scharte an. Das letzte, stellenweise felsdurchsetzte Stück ist über 35° steil und zur vormittäglichen Aufstiegszeit im Frühjahr meist gefroren; Harscheisen und eine sichere Spitzkehrentechnik sind also anzuraten. Am besten steuert man die Lange-Wand-Scharte (2796m) links des tiefsten Einschnittes an. Sobald sich der Blick zum Hauptkamm der Zillertaler Alpen öffnet, wird man erst mal staunen: Ein überwältigender Blick tut sich auf. Wer dann noch nach links zur Hauserspitze hinaufsteigt, sieht sogar bis zum Großvenediger. Bei aller Liebe zur Aussicht sollte man seinen Blick nicht beim Gehen in die Ferne schweifen lassen, denn im Schartenbereich lauern tückische Wächten – und zur Seite geht’s steil bergab. Die Hauserspitze ist eigentlich nur ein unscheinbarer Vor-"Gupf" der Nestspitze. Deren Besteigung (zu Fuß, Variante) bringt zwar noch etwas mehr Aussicht, kostet aber auch Zeit, die uns um den richtigen Zeitpunkt für eine genussvolle und sichere Abfahrt bringen kann (an warmen Frühjahrstagen wird das Kar schnell sumpfig und durch Lawinen von der Nestspitze sowie aus der Langen Wand gefährdet).
Abfahrt
Bei der Abfahrt fährt man am besten nahe der Aufstiegsspuren, insbesondere im Bereich der unteren Karschwelle. Kurz nach dem Mini-Holzhüttchen kann man auch nach rechts durch eine angenehm steile Waldschneise zur Löschbodenalm hinunter abkürzen.
Zwischen Hohem Riffler und Grinbergspitze sind die Zillertaler Alpen ebenso unbekannt wie ungewöhnlich: nur wenige Bergsteiger verirren sich in die engen Kare Marke "Karwendel", die teils von Wänden aus dem im Zillertal eher seltenen Kalkgestein eingerahmt sind. Trotz genialer Hänge finden auch nur wenige Skitourengeher den Weg dorthin – das ist auch gut so, denn man muss die Lawinengefahr schon gut beurteilen können, um den richtigen Zeitpunkt für eine Tour in diesem hochalpinen Gelände zu finden. Quelle:
Rother-Skiführer (blaue Reihe) "Kitzbüheler Alpen, Tuxer und Zillertaler Alpen" mit 50 Skitouren von Sepp Brandl und Gerhard Hirtlreiter.