Auf der Inntalautobahn (A12) bis zur Ausfahrt Imst-Pitztal und S-wärts durch das gesamte Pitztal bis zur Talstation des Pitzexpress in Mittelberg. Auffahrt mit der Stollenbahn (erste Fahrt um 8:30 Uhr). Kurze Pistenabfahrt zur neuen Seilbahn Mittelbergferner, mit der man rasch die Bergstation am Brunnenkogelgrat erreicht.
Charakteristik
Hochalpine Gletscherschitour durch das Herz der Ötztaler Alpen mit einer einsamen Abfahrt vom Taschachjoch über den Sexegertenferner und durch das Taschachtal. Grandiose Gletscherlandschaften, der höchste Gipfel Tirols und die lange Hauptabfahrt am Ende der Tour lassen das Herz jedes ambitionierten Tourengehers höher schlagen! Unbedingt die erste Bergfahrt benutzen, ideal an nicht allzu warmen Frühjahrstagen, gute Kondition nötig, da man sich ständig über 3000m bewegt und eine Distanz von 22 km zurücklegen muß!
Gipfel / Berg
Wildspitze (3770m)
Ausrüstung
Vollständige Schitourenausrüstung mit VS-Gerät, Schaufel und Sonde, zusätzlich Gletscherausrüstung mit Seil, Sitzgurt, Prusikschlingen etc. Für den Gipfelgrat werden zumeist Steigeisen benötigt.
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Von der Bergstation der Gondelbahn kurze Pistenabfahrt bis unter das Mittelbergjoch (3166m), das man mittels eines kurzen Fußmarsches erreicht. Jenseits ca. 80 Hm recht steil hinab zum Anfell (-seil) platz am Taschachferner. Nun auf der üblichen, viel begangenen Standardroute in nur wenig steilem Anstieg SW-wärts bis unter den N-Grat des Hinteren Brochkogels, nun nach links in den ebenen Gletscherboden nördlich des Mitterkarjochs und O-wärts über eine etwas steilere Stufe (Achtung auf Spalten) zum Ansatz des SW-Grates (3660m, hier Schidepot). Mit Steigeisen sind die letzten 100 Hm zum Gipfel der Wildspitze meist ohne größere Probleme zu begehen, zu Beginn noch schöner Firngrat, doch nach gut der Hälfte des Grates beginnt bereits Schutt auszuapern, wenige Meter unter dem Gipfelkreuz eine kurze Kletterstelle (I). Vorsicht bei großem Andrang, da alle Besteiger mehr oder weniger zur selben Zeit vor Ort sind!
Abfahrt
Abstieg zum Schidepot und entlang des Anstiegs hinab bis auf das Becken beim Mitterkarjoch und mit viel Schwung in der Anstiegsspur von der Vernagthütte um den N-Grat des Brochkogels herum und eben bzw. wenige Meter bergan (die Felle bleiben im Rucksack) W-wärts in das Brochkogeljoch (3423m). Von hier S-wärts kurz steil bergab und immer links des markanten Felssporns, der von der Petersenspitze nach SW zieht hinaus in die weite Gletscherfläche des Vernagtferners. Bei ca. 3050m beginnt der ca. 40-minütige Anstieg nach N in das Taschachjoch (3236m). Hier genießt man inmitten einer wilden Hochgebirgslandschaft eine zumeist einsame Rast nach dem Trubel an der Wildspitze.
Flache Abfahrt nach W bis knapp oberhalb des Urkundsattels, einige Meter eben schieben zu einer Felsinsel, bis man über schöne, mittelsteile Gletscherhänge an der orographisch rechten Seite des Sexegertenferners abfahren kann. Nach einem kurzen Flachstück und einem letzten Steilhang (knapp links der Felsen halten) erreicht man die Moräne im Tal des Sexegertenbaches. Nun zügig durch das flache Tal hinaus, vor dem Taschachhaus auf die orographisch linke Bachseite wechseln und auf einer Art Rampe oberhalb einer Felsschlucht entlang, rechts haltend über flache Hänge mündet an der Talstation der Materialseilbahn (2043m) die Abfahrt über den Taschachferner ein. Von hier sind es noch 6 flache Kilometer durch das Taschachtal bis hinaus zum Parkplatz der Stollenbahn in Mittelberg (1720m). Aufgrund der Tageserwärmung sollte man ab Höhe Taschachhaus die steilen ostseitigen Talhänge im Auge behalten!
Stützpunkt
Vernagthütte (2755m), von Februar bis Ende April bewirtschaftet, vom Anfellplatz am Vernagtferner in ca. 30 Min über sehr flache Abfahrt erreichbar. Taschachhaus (2432m), Winterraum
Rast / Einkehr
Erste Labestelle nach dieser langen Tour ist die Taschachalm (1796m), die auch oft nach Betriebsende des Rifflsee-Schigebietes an Wochenenden geöffnet ist
Kombinationsmöglichkeiten
1) Am Anstiegsweg zurück ins Schigebiet und mit der Stollenbahn retour, oder auf dem sogenannten "Notweg" (keine offizielle Piste!) über den Mittelbergferner nach Mittelberg. 2) Abfahrt über den Taschachferner und das Taschachtal, eigentlich Standardabfahrt nach der Wildspitzbesteigung, wenig Erfahrene sollten sich nicht von den vielen Spuren verleiten lassen, sehr große Spaltengefahr.
Karten
AV 25 Blatt 30/6 (Ötztaler Alpen, Wildspitze), mit Schiroutenaufdruck erhältlich ÖK 50 Blätter 172 (Weißkugel) und 173 (Sölden)
Bemerkung
Achtung auf Spalten bei der Abfahrt vom Taschachjoch über den Sexegertenferner, ebenso am stark frequentierten Wildspitzanstieg vom Mittelbergjoch.