Auf der Bundesstraße B 311 Lofer – Saalfelden fährt man bis Weißbach bei Lofer. Dort abzweigen auf die Hirschbichlstraße. Auf dieser im Winter häufig mit Kettenpflicht belegten Straße am Gasthof Lohfeyer vorbei bis zur Brücke über den Weißbach.
Charakteristik
Schwierige und sehr lange Schitour, die rund um den Hundstod führt. Bei dieser Route vermeidet man den langen Anstieg durch das Wimbachtal und hat zum Schluss noch eine schöne Abfahrt vom Seehorn vor sich. Gutes Orientierungsvermögen und absolut sichere Verhältnisse sind auf jeden Fall nötig. Landschaftlich ungemein eindrucksvoll.
Gipfel / Berg
Seehorn, 2321 m
Ausrüstung
Normale Schitourenausrüstung, Harscheisen
Wegbeschaffenheit
Forstweg
freies Gelände
Wald
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz auf dem Sommerweg mit der Markierung Nr. 401 zur Kallbrunn Alm. Wo die Forststraße auf der freien Wiese nach Süden in Richtung Kallbrunn Almen dreht und zu fallen beginnt, zweigt links der Winteranstieg auf das Seehorn ab. Wenige Meter über die Böschung hinunter (Wasserbehälter) und entlang der Wintermarkierung nach Osten queren, dann in teils steilem Anstieg auf die freien Hänge unterhalb vom Seekopf. Achtung auf Dolinen! Man hält auf den breiten Westabhang des Seehornes zu, ersteigt diesen und quert dort, wo er steil wird, nach links (nördlich) hinaus auf den Gipfelrücken. Über ihn auf den Gipfel des Seehornes. ABFAHRT DURCH DEN LOFERER SEILERGRABEN: Man fährt über den Nordgrat des Seehornes ab, einige schmale Stellen entlang der Kematenschneid sind mit etwas Vorsicht gut zu meistern. Es wird die Hochwiesscharte, 2159 m, erreicht. Von ihr über anfangs noch flache Hänge nördlich abwärts, dann über den immer steiler werdenden riesigen Hang rund 400 Höhenmeter bei oft herrlichem Pulverschnee in den Loferer Seilergraben hinunter. Dieser Teil der Abfahrt sollte nur bei wirklich besten Verhältnissen befahren werden! Wenn der Schnee passt, ist der Loferer Seilergraben sicher einer der Höhepunkte der Reib´n. Weiter talaus im Graben. Dieser wird immer flacher und man hält sich so bald als möglich im Abfahrtssinn rechts (östlich) auf den Watzmann zu. Diese längere Querung kann etwa auf einer Höhe von 1350 Meter beginnen. So weit wie möglich (bei noch gefrorenem Schnee gut machbar) hinüber in Richtung Wimbachgrieshütte. Meist wird man ein Stück unterhalb derselben wieder die Felle aufziehen müssen. AUFSTIEG ÜBER DEN TRISCHÜBEL BIS ZUM DIESBACHECK: Vorbei an der Wimbachgrieshütte folgt man dem Sommerweg zum Trischübel, 1764 m, einer Einsattelung südwestlich der Hirschwiese. Anfangs noch flach, wird der Zustieg zum Trischübelgatterl bald steil und lahnig, der Durchschlupf durch die Felsen selbst kann bei Hartschnee auf einem kurzen Stück sehr unangenehm werden. Anschließend geht es durch lockeren Wald in den eigentlichen Sattel. Man hält sich nunmehr in südwestlicher, teilweise fast westlicher Richtung auf die Hundstodgrube zu. Unterhalb der Rauhen Köpfe und vom Graskopf steigt man über stark gegliedertes Gelände und über einige Steilhänge aufwärts. Sollten hier keine Spuren vorhanden sein, erfordert dieser Teil des Anstieges gute Geländekenntnis bzw. gutes Orientierungsvermögen. Man erreicht die flacheren Hänge, die man in mehr südlicher Richtung zum Hundstodgatterl, 2188 m, verfolgt. Richtungspunkt ist der schon gut sichtbare Hundstod selbst. Die grobe Anstiegslinie vom Trischübel zum Hundstodgatterl entspricht dabei etwa dem Sommerweg (Weg Nr. 411), vereinzelt sind auch Steinmänner auf abgewehten Kuppen und Markierungsstangen hilfreich. Je nach Tageszeit und Schneeverhältnissen fährt man mehr oder weniger weit nach Südwesten über die Hänge in eine Mulde ab (maximal ca. 100 Höhenmeter). Manchesmal führt eine Spur ohne allzu großen Höhenverlust quer unterhalb der Südflanke des Hundstods hinüber in die Hundstodscharte, um so das Ab- und Wiederanfellen zu ersparen. Man sollte dabei aber auf jeden Fall die Lawinensituation bedenken. Sicherer und nur unwesentlich weiter bzw. zeitlich länger ist auf alle Fälle der Weg über die Mulde. Man steigt in die Hundstodscharte auf (südlich liegt das Ingolstädter Haus) und quert fast waagrecht hinüber in die Einsattelung zwischen Hundstod und Diesbacheck. ABFAHRT ZUR HOCHWIESALM UND RÜCKWEG ÜBER DAS SEEHORN: Ein weiteres Prunkstück der Reib´n bildet die Abfahrt über die steilen und langen Nordwesthänge unterhalb der imposanten Hundstod Westwand. Steilhangsüchtige können auch direkt vom Diesbacheck über dessen steile, felsdurchsetzte Nordhänge (bis max. 45 Grad je nach Linie) abfahren. Dies sollte aber nur bei wirklich guten Verhältnissen erfolgen und erfordert Ortskenntnisse, um den richtigen „Schlupf“ zu finden. Man erreicht den flachen Boden der Hochwiesalm und hat sich eine Rast verdient, bevor es die letzten knapp 500 Höhenmeter zurück zum Seehorn zu bewältigen gilt. Über die nicht allzu steilen Osthänge ersteigt man die Kematenschneid (womit sich die Reib`n geschlossen hat) und gelangt über den Nordgrat zurück auf das Seehorn.
Abfahrt
Abfahrt vom Seehorn entlang des Aufstiegsweges. Soferne die Schneeverhältnisse immer noch passen, kann auch durch das „Weißplatteret“, das ist die Steilmulde nordwestlich des Seehornes, abgefahren werden. Meist sind hier Spuren vorhanden.
Stützpunkt
Ingolstädter Haus, 2119 m, DAV Ingolstadt, Winterraum mit AV-Schloss
Zielpunkt
Zweimal Seehorn, 2321 m
Rast / Einkehr
Gasthof - Pension Lohfeyer, 900 m, Telefon +43/(0)/6582/8355, www.gasthof-lohfeyer.at
Kombinationsmöglichkeiten
Bei ausgezeichneten Bedingungen kann auch der Hundstod über die bis zu 45 Grad steile Südflanke mitgenommen werden (zusätzlich ca. 1 1/2 Stunden).
Karten
Österreichische Karte 1:25 000, Blatt 92 Lofer, Blatt 93 Berchtesgaden Österreichische Karte 1:50 000, Blatt 3215 Österreichische Karte auf DVD Austrian Map Fly 4.0 Alpenvereinskarte Blatt Nr. 9, Loferer und Leoganger Steinberge (für den Ausgangspunkt), Blatt Nr. 10, Steinernes Meer (auch mit Schirouten erhältlich); zwar ist darauf nur der Zentralbereich Loferer Seilergraben – Hundstod enthalten, aber auf jeden Fall empfehlenswert für die Tour. Alpenvereinskarte Digital auf DVD Kompass Wander-, Bike- und Schitourenkarte 1:50 000, Blatt WK 30, Saalfelden – Leoganger Steinberge Kompass Wander-, Bike- und Schitourenkarte 1:25 000, WK 794 Berchtesgadener Land
Bemerkung
Wenn die Tour nicht oder nur teilweise gespurt ist, verlängert sich die angegebene Gesamtzeit auf der rund 30 km langen Runde unter Umständen erheblich!