Über die Felbertauernbundesstraße B108 entweder von Mittersill (Maut: EUR 10) oder von Lienz bis Matrei, hier nach Prägraten abbiegen und bis Hinterbichl auffahren.
In Hinterbichl parkt man sein Fahrzeug entweder beim Gasthaus Islitzer (1.333 m) und lässt sich mit dem Hüttentaxi (www.hüttentaxi.at, +43/4877/5369) bis zum ersten Schneefeld ins Dorfertal hochtransportieren, oder man fährt im späteren Frühjahr bis zum Parkplatz am Steinbruch (1.480 m) auf und startet von dort los.
HÜTTENZUSTIEG: 650 bis 800 Höhenmeter - 1 ½ - 2 Stunden je nach Parkmöglichkeit Von Hinterbichl auf der Straße im Dorfertal sanft steigend bergauf, am Gumpachkreuz (1.970 m) vorbei und flach bis zur Johannishütte (2.116 m) aufsteigen. Vorsicht, das Dorfertal ist Einzugsgebiet von Lawinen!
Charakteristik
Bis auf den steilen Gipfelhang auf das Rainerhorn bei guten Bedingungen eine verhältnismäßig einfache, jedoch lange Skihochtour mit grandioser Firnabfahrt über menschenleere Gletscherhänge mit mäßiger Spaltengefahr. Auf der Strecke können ohne viel Aufwand (zusätzlich 200 Höhenmeter) noch weitere drei 3000er gesammelt werden!
Gipfel / Berg
Rainerhorn (3.559 m) und optional Schwarze Wand (3.503 m), Hoher Zaun (3.451 m) und Kristallwand (3.310 m)
Ausrüstung
Schitouren- und Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde, Biwak, Erste Hilfe), Harscheisen komplette Gletscherausrüstung (Hüftgurt und Seil), für die Nächtigung: Hüttenschlafsack, Hygieneartikel
Wegbeschaffenheit
Forstweg
freies Gelände
Wegbeschaffenheit Ergänzung
Bis zum Defreggerhaus (2.963 m) meist gespurt, dann wird es einsamer - die Orientierung ist bei schlechter Sicht problematisch!
Wegbeschreibung / Routenverlauf
RAINERHORN: 1.440 Höhenmeter – 4 Stunden Am frühen Morgen hinter der Johannishütte nach Nordosten mit angelegtem Hüftgurt in die Spur einsteigen, die meist rechts entlang der Materialseilbahn zum Defreggerhaus angelegt ist. Unterhalb der Mullwitzköpfl in einer Rechtsschleife den Hang queren (Lawinengefahr!) und dann steil mit Spitzkehren (ev. Harscheisen) zur bereits sichtbaren Hütte (2.963 m) hinauf stampfen. 850 Höhenmeter, 2 bis 2 ½ Stunden
Nun rechts vom Mullwitzaderl nordöstlicher Richtung den Hohen Zaun (3.451 m) anvisieren bis man auf 3.400 m mit einen Linksbogen in die Scharte zwischen Rainerhorn und Schwarze Wand (eventuell überwechtet) einschlägt und zum Schluss den steilen Gipfelaufbau empor steigt. Alternativ kann man auch vom Defreggerhaus am Rücken (3.100 m) des Mullwitzaderl auf das spaltenreiche Rainerkees übersetzen und an der Westflanke des Rainerhorns flach vorbei und in einem Rechtsbogen steil zum Gipfel hinauf.
Abfahrt
Nach Einfahrt in den Gipfelhang vom Rainerhorn entweder mit kurzen Gegenanstiegen (jeweils 50 Hm) links auf die Schwarze Wand (3.503 m) und den Hohen Zaun (3.451 m) hinauf oder unterhalb von diesen flach mit den Skiern bis zum Äußere Mullwitzkees hinüber schieben. Die Abfahrt der Superlative führt unterhalb des Hohen Zauns (3.451 m) über das breite Äußere Mullwitzkees sowie Zettaluniskees zum Schluss in einer Schneerinne zur Johannishütte! Aufgrund der anfangs schattigen Hänge sind die Firnbedingungen im unteren Bereich auch mittags noch sensationell.
Stützpunkt
Johannishütte (2.116 m, Mitte März bis Anfang/Mitte Mai bewirtschaftet, www.johannis-huette.at,Hütte: +43/4877/5150, Tal: +43/4877/5387) Eignet sich ideal als Stützpunkt für längere Tagestouren!
Defregger Haus (2.963 m, Ostern und Pfingsten bewirtschaftet, an Wochenende im Frühjahr auf Anfrage, +43/676/9439145, Lager und Winterraum) Für kurze Hochtouren bzw. beim Anstieg zum Großvendiger (am letzten Tag) als Stützpunkt geeignet!
Rast / Einkehr
Johannishütte (2.116 m) Defregger Haus (2.963 m)
Kombinationsmöglichkeiten
Mit 100 Extra-Höhenmetern lässt sich mit der Kristallwand (3.310 m) noch ein weiterer 3000er anhängen.
Karten
AV 25 Blatt 36 (Venedigergruppe) ÖK 50 Blatt 152 Kompass 38 Venedigergruppe BEV– Austian Map Fly 3D digital Kompass – Österreich 3D digital
Literatur
Tyrolia Verlag – Die schönsten Skitouren - Hohe Tauern
Bemerkung
Wie beim Großvenediger gilt, es muss jeder für sich entscheiden (Neuschnee, Sicht, Schneeauflage in den Spaltenzonen), ob Sicherheit dem Komfort hinten ansteht! Zu empfehlen ist auch bei günstigen Bedingungen zumindest den Sitzgurt am Gletscher zu tragen, damit wenigstens die Bergung flott von statten geht :-)