Man fährt von der Tauernautobahn A 10 bei Salzburg-Süd ab und auf der Bundesstraße über St. Leonhard nach Marktschellenberg. Weiter Richtung Berchtesgaden bis zur Abzweigung der Rossfeld-Panorama-Straße. Auf dieser aufwärts bis kurz vor den Ort Oberau. Dort rechts ab (Obersalzberg) und der Beschilderung zum Rossfeld folgen. Direkt von Berchtesgaden kann man über die Straße auf den Obersalzberg fahren. Beim Kreisverkehr am Obersalzberg den Hinweisen zur Rossfeld-Panorama-Straße folgen. Von der Mautstelle sind es noch rund drei Kilometer bis zur Enzianhütte. Entweder von hier aus starten oder auf der Rossfeldstraße noch bis auf den Kamm hinauffahren, wo beim Beginn des Fahrweges zum Eckersattel eine Parkmöglichkeit besteht.
Charakteristik
Einer der Steilwandklassiker im weiten Umkreis. Trotz der immer häufigeren Befahrungen handelt es sich bei der Göll Ostwand um ein nicht zu unterschätzendes Unternehmen, das absolut sichere Schibeherrschung erfordert. Ein Sturz kann in einigen Teilbereichen und je nach Schneelage durchaus tödlich enden! Vor allem die Einfahrt vom sogenannten Kuchler Kreuz mit der anschließenden Linksquerung in die Hauptrinne der Ostwand ist bei Hartschnee äußerst gefährlich. Wenn man sich nicht sicher ist, steigt man besser nur bis knapp unterhalb der Riesenwechte auf, die die Ostwand fast immer abschließt und einen Großteil des Anstieges wie ein Damoklesschwert über dem Begeher hängt. Unterhalb der Wechte öffnet sich eine sehr schmale und steile Rampe, durch die man zu Fuß auf den Grat hinaus gelangt. Im unteren Teil können im Frühjahr große, randkluftähnliche Schneemäuler aufreißen, die unter Umständen ein nicht überwindbares Hindernis darstellen. Alles in allem eine sehr beeindruckende Steilabfahrt, deren Beschaffenheit auf jeden Fall durch eine vorherige Erkundung im Aufstieg festgestellt werden sollte. Die Hangneigung beträgt in den steilsten Teilen um die 50 Grad, sonst überwiegend 40 bis 45 Grad bei einer Wandhöhe von rund 800 m! Achtung: Der Anstieg ist zwar allgemein unter der Bezeichnung „Ostwand“ bekannt, verläuft aber in Wahrheit im unteren Teil auf gut 500 Höhenmeter durch eine nordost- bis nordseitige (!) Rinne und ist erst im oberen Teil nordostseitig, nie aber ostseitig ausgerichtet!
Gipfel / Berg
Hoher Göll, 2522 m
Ausrüstung
Schitourenausrüstung für Steilabfahrten, Harscheisen, Steigeisen, Eisgerät, Helm.
Wegbeschaffenheit
freies Gelände
Wegbeschreibung / Routenverlauf
Vom Parkplatz an der Rossfeldstraße auf dem Fahrweg abwärts in den Eckersattel. Hierher auch von der Enzianhütte in zwei großen Kehren über einen Almweg. Im Eckersattel besteht die Schwierigkeit, den Beginn des Jagdsteiges zu finden, der den Zugang in das Kar (Wilder Freithof) am Fuß der Göll Ostwand ermöglicht. Vom Holzkreuz im Sattel kann man auf der Ostseite direkt über die Wiese zu einer alten, verwachsenen Forststraße absteigen, die nach Süden bis zum Waldrand leitet. Etwas oberhalb dieser sind Steigspuren in der Wiese auszumachen, die den Beginn des Jägersteiges kennzeichnen. Wenn man diese Steigspuren nicht findet, geht man einfach vom Ende der alten Forststraße am Waldrand solange aufwärts (ca. 50 Höhenmeter), bis man auf den Jagdsteig trifft. Quer durch den Wald zu einer Wiese, von der aus ein Hochstand sichtbar ist. Zu diesem und einer Gruppe von Bäumen dahinter. Dort wird der Steig deutlicher und man folgt ihm durch die steilen Hänge in leichtem Auf und Ab, wobei einige Bachläufe zu queren sind. Man bewegt sich teilweise in absturzgefährdetem Gelände, bei Schneelage oder Nässe ist deshalb hier große Vorsicht geboten. Besser ist es, wenn der gesamte Zustieg über den Jägersteig bereits aper und trocken ist (im Mai meistens schon der Fall). Zuletzt führt der Steig etwas bergab und in den Wilden Freithof hinüber. Einzelne Passagen sind mit Sicherungsseilen versehen. Je nach Schneelage kann man im Wilden Freithof bereits mit Schi weiter aufsteigen, wenn ausgezeichnete Verhältnisse herrschen, ist dies sogar noch ein gutes Stück weit in die Rinne hinauf möglich. Normalerweise wird es aber so sein, dass man die Schi auf den Rucksack schnallt und mit Steigeisen und Pickel den Anstieg durchführt. Zuerst in der Rinne unterhalb der Felsabbrüche der Ostwand aufwärts, bis man durch die Geländegegebenheiten nach links auf einen Rücken hinausqueren muss. Oberhalb befindet sich eine eindrucksvolle gelbe Wand. Man erreicht jene Rinne, die in der Folge zum Grat hinaufzieht und von der bereits erwähnten meist sehr markanten Wechte abgeschlossen wird. Eine Steilstufe wird links oder rechts umgangen und in der Rinne weiter aufgestiegen. Diese wird nach oben zu steiler und nach einer Verengung gelangt man bis ganz unter die Wechte. Hier links sehr steil über eine schmale Rampe auf den Grat hinaus. Auf dem Grat ohne Schwierigkeiten in wenigen Minuten – im nötigen Sicherheitsabstand von der Wechte – auf den Gipfel.
Abfahrt
Die Start in die Ostwand erfolgt üblicherweise beim Kuchler Kreuz. Sehr steil und ausgesetzt über den Hang abwärts, bis sich nach etlichen Schwüngen die Möglichkeit der Linksquerung eröffnet. Unterhalb der Felsen vorsichtig abwärts. Gerade in diesem Bereich herrschen meist eher ungünstige Verhältnisse, manches Mal kann es hier pickelhart sein. Wenn man sich wegen der Schneesituation in der Querung nicht sicher ist, steigt man besser wieder über die steile Rampe ab und beginnt unterhalb der Wechte mit der Abfahrt. Die weitere Linie ergibt sich entlang des Aufstiegsweges.
Rast / Einkehr
Diverse Gastronomiebetriebe im oberen Bereich der Roßfeld-Panorama-Straße
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Blatt Berchtesgaden Untersberg (sehr gutes Kartenbild von der Ostwand) Kompass Digitale Wanderkarte Salzburger Land 3D Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, Topographische Karte Bayern Süd 1:50 000 auf DVD
Bemerkung
Obwohl die Ostwand auch ab und zu im Hochwinter und ohne vorherige Erkundung von oben befahren wird, ist dies doch nur absoluten Gebietskennern zu empfehlen. In sehr schneereichen Jahren besteht eine noch steilere Abfahrtsmöglichkeit direkt vom Kuchler Kreuz – dazu sind allerdings beste Ortskenntnisse ratsam. Ein sehr zeitiger Aufbruch ist wegen der ostseitigen Exposition in jedem Fall ratsam, allerdings sollte man bereits auf dem schmalen Jagdsteig in den Wilden Freithof ausreichend Tageslicht zur Verfügung haben. Noch ein Hinweis: Da fast der gesamte Anstieg auf Salzburger Gebiet verläuft, wurde der Anstieg dieser Tourenregion zugeordnet, obwohl Anreise und Ausgangspunkt auf der Berchtesgadener Seite liegen.