Aus dem Salzachtal fährt man von St. Johann im Pongau oder Zell am See kommend bei Lend in das Gasteiner Tal und über die B 167 bis Böckstein. Dort rechts ab und auf der mautpflichtigen Straße nach Sportgastein zum großen Parkplatz.
Charakteristik
Landschaftlich toller und skitechnisch anspruchsvoller Anstieg durch das Silberkar zur Schlapperebenspitze. Bei stabilem Firnschnee rassige Frühjahrstour mit steilen Abschnitten bis knapp über 45 Grad (je nach Schneelage).
Gipfel / Berg
Östliche Schlapperebenspitze, 3012 m, eventuell Mittlere Schlapperebenspitze, 3021 m
Der Talschluss vom Nassfeld wird durch den oft besuchten Gipfel der Hohen Geisel gekrönt. Unterhalb derselben befindet sich ein markantes Kar, das Höllkar, welches mit einem hohen Felsriegel in den Talboden abfällt. Schon vom Parkplatz in Sportgastein fällt einem rechts neben der Hohen Geisel ein runder Kopf auf, der eine breite Felswand als Basis hat. Rechts daneben befindet sich die markante Spitze des Sparangerkopfes. Genau dazwischen verläuft von links unten nach rechts oben der Anstieg durch das Silberkar. Zu Fuß oder besser mit dem Fahrrad die rund 2,5 km ins hinterste Nassfeld bis zur Veitbauerhütte. Von der Alm neben dem Höllkarbach zuerst flach über die Wiesen nach Südwesten auf die Teufelskirchen zu. Das ist jener Teil des Felsriegels, der die nördliche Fortsetzung des Wandabbruches vom Höllkar darstellt. Rechts davon zieht eine schmale, völlig versteckte Steilrinne hinauf, die den Zugang in das Silberkar vermittelt. Über einen breiten Hang bis ganz an die senkrechten Felsen heran, erst hier öffnet sich die Rinne. Durch diese mitunter stein- und eisschlaggefährdete Rinne (Helm!) aufwärts. Meist müssen die Ski in der stellenweise um die 45 Grad steilen Rinne getragen werden. Steigt man direkt aus, wird die Rinne kurzfristig noch etwas steiler und sehr schmal, besser ist es daher, nach rechts auf die zwar etwas weniger steilen, meist aber schon aperen Grasschrofen auszuweichen. Man erreicht einen Absatz, quert von diesem unterhalb eines Wasserfalls nach rechts und steigt über eine versteckte Rampe links hinauf und gewinnt damit oberhalb des Wasserfalls einen flachen Boden. Die folgende Steilstufe ist felsdurchsetzt und lässt ziemlich genau in der Mitte einen brauchbaren Durchschlupf zu. Wenn die Schneelage ausreichend hoch ist, kann man bei günstigen Bedingungen mit Steigfellen diese Steilstufe überlisten. Ansonsten kann es sein, dass sogar Blankeis zu Tage tritt oder eine kurze, knapp 50 Grad steile Stufe zu überwinden ist. Oberhalb dieser Passage wird das Kar deutlich flacher. Bei einer Höhe von ca. 2600 m verlässt man den Anstieg zu den Murauerköpfen (siehe Alpintouren.com) und man steigt über ideales Skigelände in der Grundrichtung West weiter auf. Der Ausstieg in den flachen Sattel zwischen Sparangerkopf und Schlapperebenspitzen ist nochmals sehr steil und häufig auch überwechtet. Eventuell muss man dieses kurze Stück zu Fuß ansteigen. Über den breiten Rücken auf die Östliche Schlapperebenspitze und eventuell am Grat (Wechten bzw. leichter Fels) zur Mittleren Schlapperebenspitze hinüber.
Abfahrt
Wenn die Schneeverhältnisse passend sind, erfolgt die Abfahrt über den Anstiegsweg. Eine schöne Überschreitungsmöglichkeit besteht, wenn man nach Nordwesten zum Schlapperebenkees und damit zur Standardtour auf das Schareck abfährt. Zurück bis in den beim Anstieg erwähnten Sattel, dann nach links und über einen schönen Steilhang (mehr links im Abfahrtssinn, rechts sind Felsen) auf das flache Schlapperebenkees. Von diesem kann man nach der zweiten Steilstufe im Abfahrtssinn rechts haltend in die markante, schon vom Nassfeld aus gut einsehbare Steilrinne unterhalb vom Wasiger Kopf queren. (Hierher auch direkt über die Rinnen und Hänge unterhalb vom Sparangerkopf.) Meist ist die Rinne gut ausgefahren und bietet dann einen schönen Abschluss der Tour. Je nach Schneelage durch die gesamte Rinne bzw. im untersten Teil an deren östlicher Seitenflanke und zur Nassfeldalm hinaus. Oder vorher im flachen Teil nach links queren zum normalen Anstiegsweg auf das Schareck über das Keesauge, den man bei einem Wasserbehälter erreicht. Über den anschließenden alten Almweg hinunter in den Talboden und zum nahen Parkplatz.
Rast / Einkehr
Diverse Almhütten im Nassfeld, siehe unter http://www.gasteiner-alpenstrasse.at/almen.php
Karten
Österreichische Karte Austrian Map Fly 5.0 auf DVD Alpenvereinskarte Digital auf DVD, Goldberggruppe Kompass Digitale Wander-, Rad- und Skitourenkarte Österreich
Bemerkung
Ein frühzeitiger Aufbruch ist ratsam, da von der Früh weg die Sonne in die Rinne bzw. das Kar scheint! Bei starker Erwärmung besteht Stein-, Eisschlag- und große Lawinengefahr!!!